Safety

Unfallprävention: Passenden Höhenzugang ermitteln

07.03.2023 - Die Welt wird schnelllebiger, Prozesse werden komplexer und der Zeitdruck höher. In der Folge müssen Abläufe optimiert werden, um innerhalb kürzester Zeit ein Maximum an Produktivität zu ermöglichen. Damit steigen die Anforderungen an den Arbeitsschutz – Arbeitgeber müssen hier klare Auflagen erfüllen.

Dies gilt insbesondere für Wartungs- und Instandhaltungsaufgaben in der Höhe. Erhebungen der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung zeigen: Jedes Jahr geschehen tausende Arbeitsunfälle. Abstürze gehören dabei zu den gefährlichsten Vorfällen. Die Gründe dafür sind meist Unachtsamkeit, falscher Einsatz oder grundsätzlich ungeeignete Zustiegslösungen für den geplanten Arbeitseinsatz.


Risikoanalyse: Zugangslösungen und Arbeitseinsatz unter gültigen Normen

Um Unfälle zu vermeiden, ist die Wahl des passenden Höhenzugangs deshalb entscheidend. Simone Harrer, Product Manager Ladders & Stepstools bei Zarges, beschäftigt sich intensiv mit den gültigen Normen und Sicherheitsvorgaben und weiß, wie Unfallrisiken bei Arbeiten in der Höhe erfolgreich verringert werden können. Sie sagt: „Mit einer Gefährdungsbeurteilung wird die am besten geeignete Zugangslösung für den geplanten Arbeitseinsatz ermittelt.“

Wichtig für die sichere Arbeit in der Höhe ist eine für den Einsatz geeignete Leiter. Um den passenden Höhenzugang für den geplanten Einsatz ermitteln zu können, muss zuvor eine Gefährdungsbeurteilung durchgeführt werden. „Um zu wissen, wo beim Thema Arbeitssicherheit und Arbeitsschutz angesetzt werden muss, ist eine Risikoanalyse der geplanten Tätigkeiten eine verpflichtende, aber auch strategisch wichtige Grundlage“, erläutert Harrer. Dabei werden die Rahmenbedingungen und gültigen Verordnungen ebenso analysiert wie die geplanten Arbeitsbereiche und Tätigkeiten. Auf dieser Basis werden sogenannte Schutzziele entwickelt und im nächsten Schritt die erforderlichen Maßnahmen geplant und umgesetzt. Darunter fällt auch die Wahl des passenden Steiggeräts, das zu der Aufgabe, den Umgebungsbedingungen und dem Arbeitsort passen muss.


TRBS 2121-2 und DIN-EN 131

Bei der Beschaffung gilt es zudem, eine Reihe an Vorgaben zu berücksichtigen. Hierzu zählen etwa die Technischen Regeln für Betriebssicherheit (TRBS 2121), Teil 2 „Gefährdung von Beschäftigten bei der Verwendung von Leitern“. Diese Richtlinie gibt etwa vor, dass Arbeiten auf Leitern nur auf Stufen oder Plattformen ausgeführt werden dürfen. Die Nutzung von Sprossen ist ausschließlich für den Verkehrsweg gedacht. Die TRBS-2121-2-Richtlinien ergänzen und konkretisieren die Vorgaben der Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV). 

DIN-Normen wie die DIN-EN 131 geben die Rahmenbedingungen für sichere Höhenzugänge vor. So müssen etwa Leitern mit einer Länge von über drei Metern eine angemessen große Standbreite haben, damit der Anwender sicher steht. Hersteller wie Zarges nutzen für eine optimal große Standbreite Quertraversen.


TRBS-konforme Kombileiter

„Damit Unternehmen und Anwender sich keine Sorgen um die Sicherheit und Regularienkonformität machen müssen, haben wir mit der Skymaster Plus X eine dreiteilige Mehrzweckleiter entwickelt, die all diesen Anforderungen entspricht. Aufgrund der hybriden Bauweise sieht der Anwender sofort, ob er sich auf einer TRBS-konformen SaferStep-Stufe für den Arbeitsbereich oder einer Sprosse für den Verkehrsweg befindet. Für einen sicheren Stand wurden 80 Millimeter breite Stufen verbaut. Stabilität und ein sicheres Standgefühl sind für die sichere Arbeit in der Höhe ebenfalls entscheidend. Das haben wir mit beidseitig starren Verbindungen sowie einem insgesamt soliden Aufbau der Leiter aus hochwertigem Aluminium geschafft“, erläutert Simone Harrer den Entwicklungsprozess der TRBS-konformen Kombileiter bei Zarges.


Leiter-Handhabung muss einfach sein

Anwenderfreundlichkeit ist ein wichtiger, aber oftmals vernachlässigter Aspekt von Arbeitssicherheit. „Die sicherste, TRBS-konforme Leiter erfüllt ihren Zweck nicht, wenn die Handhabung zu umständlich ist. Besonders unter Zeitdruck greifen Anwender womöglich zu einer unsicheren Zwischenlösung oder Methode. Das erhöht das Risiko von Arbeitsunfällen und insbesondere Abstürzen, trotz zuvor getroffener Sicherheitsvorkehrungen“, erläutert Simone Harrer weiter. Neben einer soliden, vorgabenkonformen Fertigung sind deshalb auch eine einfache Handhabung und größtmögliche Ergonomie entscheidend bei der Wahl der richtigen Leiter. 

„Bei der Entwicklung der Skymaster Plus X haben wir deshalb lange am Aufbau der Leiter gearbeitet. Sie sollte TRBS-konform sein und größtmögliche Sicherheit bieten, aber auch leicht im Gewicht und in der Handhabung“, so Harrer. Die Sicherheit sollte nicht zulasten des Anwenders gehen – deshalb wiegt die Hybridleiter trotz breiter Stufen und robustem Aufbau lediglich 18,8 Kilogramm bei einer Höhe von 5,80 Metern. Damit lässt sich die Leiter einfach umbauen und mit nur einer Hand transportieren. Die andere Hand bleibt frei, etwa für den Werkzeugkoffer. Denn auch durch das Vermeiden von Mehrfachgängen lassen sich Ermüdungserscheinungen und damit Sicherheitsrisiken vermeiden. 


Investieren zur Unfallprävention

„Unternehmen sollten, auch aus wirtschaftlichen Gründen, bereits ein paar Jahre vorausdenken“, erklärt Harrer abschließend. Wenn also mit dem Jahreswechsel die Bestandsaufnahme und Neuanschaffung für die Ausstattung bei Wartungs- und Instandhaltungsaufgaben ansteht, lohnt es sich in eine Leiter für höchste Ansprüche bei der Arbeitssicherheit zu investieren – die Anforderungen an Arbeitgeber und Verantwortliche im Bereich Arbeitssicherheit werden zunehmend höher. So können Unternehmen sicher sein, sowohl hinsichtlich der optimalen Arbeitsunterstützung als auch bei der Unfallprävention auf der sicheren Seite zu sein.

Schulungen für Anwender und Unternehmen

Als Spezialist von Zu­stiegs­lösungen beraten Experten von Zarges im Rahmen der Working at Height Consultation Anwender und Unternehmen zu geltenden Normen und Vorschriften, Unfallprävention und passender Ausstattung.

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