Safety

Omron: Interview zum Thema Humanisierung von Maschinen

25.10.2011 - Omron: Interview zum Thema Humanisierung von Maschinen. Seit der Gründung vor 75 Jahren genießt Omron weltweit Anerkennung als Anbieter von Systemen und Komponenten für die Automat...

Omron: Interview zum Thema Humanisierung von Maschinen. Seit der Gründung vor 75 Jahren genießt Omron weltweit Anerkennung als Anbieter von Systemen und Komponenten für die Automatisierung im Maschinen- und Anlagenbau. Verstärkt kommt das Unternehmen mit Sicherheitsprodukten auf den Markt. Regina Berg-Jauernig hat das Unternehmen anlässlich einer Pressekonferenz am Standort Nufringen bei Stuttgart besucht und sprach mit Klaus Okraffka, Geschäftsführer der Omron Electronics GmbH, mit Peter Goebbels, Product Marketing Manager Safety und Lucian Dold, European Marketing Manager, Omron Europe

GIT SICHERHEIT: Herr Okraffka, der Gründer und frühere Vorsitzende Ihres Unternehmens, Kazuma Tateisi berichtet in seinem Buch „The Eternal Venture Spirit“, wie seine Firma bereits in den 50er Jahren eine „Cybernation“- Maschine entwickelt hat, die auf der Verknüpfung von Automation und Computerisierung beruht. Er ließ sich damals von dem Gedanken leiten, darauf hinzuarbeiten, rein mechanische Arbeiten den Maschinen zu überlassen – der Mensch sollte sich auf das Denken und die Kreativität beschränken dürfen. Inwiefern ist diese Verbindung zwischen Innovation und humanistischer Denkweise noch heute prägend für Ihr Unternehmen?

K. Okraffka: Bis zum heutigen Tag prägt die Überzeugung unseres Unternehmensgründers unser Tun und Handeln. Es hat erheblichen Einfluss auf unsere Lösungsansätze und Automatisierungsprodukte. Unsere Vision für industrielle Automation zielt auf die „Humanisierung von Maschinen“ ab und prägt maßgeblich unsere Produkte und Lösungen. Kompromisslose Qualität und Sicherheit, einfachste Bedienungskonzepte und vorbeugende Wartung haben stets den Entwickler, Bediener und Instandhalter im Fokus. Das Omron Produktionskonzept (LCIA) nutzt dies in den unternehmenseigenen Produktionsstätten z. B. in Nufringen oder ‘s-Hertogenbosch, um täglich die Vision von Kazuma Tateisi in Realität umzusetzen.

Herr Dold, Ihr Unternehmen ist bislang sehr stark und in der Hauptsache in den Bereichen Industrie-Automation, Drives und Vision auf den Märkten präsent. In der Produktion all dieser Bereiche haben Sie umfassende Erfahrungen mit Sicherheitstechnik gemacht – Grund für Sie, sich nun verstärkt auf diesen Markt zu konzentrieren. Wie genau können Sie Ihr Know-how in diesem Sinne nutzbar machen?

L. Dold: Sicherheitstechnik ist bei Omron schon seit den 50er Jahren fester Bestandteil in unseren Produktionsstätten. Wir sehen in der Sicherheit von Maschinen eine essentielle Anforderung der industriellen Automation und haben daher die Beherrschung von sicherheitstechnischen Prinzipien – wie z. B. die sichere Signalverarbeitung und sichere Sensorik – maßgeblich in unseren Kernkompetenzen verankert.

Seit vielen Jahren ist Sicherheitstechnik von Omron daher marktführend in Asien und Nordamerika. Um die Europäischen Marktanforderungen lokal bedienen zu können, sind wir seit langem mit Kompetenzzentren in Nufringen und Turin präsent. Damit leben wir „Global but local“, ohne zu viel Worte darüber zu verlieren.

Herr Goebbels, mit welchen Produkten gehen Sie im Bereich Sicherheit auf den Markt – und wie ist hier die längerfristige Planung?

P. Goebbels: Ein Sicherheitsprodukt ist isoliert betrachtet lediglich ein Schalter, Sensor oder Umrichter mit sicherheitstechnischer Eigenschaft. Unser Portfolio ist auf eine nachhaltige Sicherheitslösung ausgelegt und bietet in allen Disziplinen die jeweils ideale Lösung. Daher finden Sie ein breites Angebot an Sicherheitsschaltern, Relais und Relaiskombinationen, programmierbare Sicherheitskontroller, Lichtvorhänge und -gitter, Mutingsysteme, Bewegungsüberwachung bis hin zu sicheren Umrichtern und Servoverstärkern.

Langfristig werden bei den Produkten noch stärker die Themen Integration und Einfachheit eine Rolle spielen. Die kürzlich in den Markt eingeführte Lichtgitterfamilie MS28/ MS48 zeigt, wie wir durch diesen Ansatz erheblichen Zusatznutzen für alle – vom Entwickler über den Anwender bis zum Instandhalter – realisieren können.

Herr Dold, Sie fokussieren sich mit diesem neuen Geschäftsfeld in erster Linie auf den europäischen Markt – warum?

L. Dold: Deutschland und Italien sind dominierende Märkte für den Maschinen- und Anlagenbau. Europa ist maßgeblich an der Entwicklung des internationalen Standards in der Sicherheitstechnik beteiligt. Wir nutzen daher unsere globale Kernkompetenz in Kombination mit lokalen Kompetenzzentren in Deutschland und Italien.

Herr Okraffka, können Sie uns etwas über Ihre Vertriebswege und -strategien sagen?

K. Okraffka: Wir agieren schon seit mehreren Jahren in spezialisierten Vertriebsteams für die Bereiche Sensorik und Sicherheitstechnik sowie Automatisierung und Antriebstechnik. Dies stellt sicher, dass unsere Kunden mit der Kompetenz eines Produktspezialisten beraten werden und zudem die Gesamtlösung aus einer Hand erhalten.

Herr Goebbels, Sie bieten in den klassischen Produktsparten Ihres Hauses umfassenden Service – etwa in Form von Schulungen, Workshops und Prüflabors für Kundenanwendungen. Wie sieht es insoweit bei den Sicherheitsprodukten aus?

P. Goebbels: Natürlich bieten wir für die Sicherheitstechnik den gewohnten Service. Regelmäßige Schulung in Zusammenarbeit mit unseren Partnern und kompetente Beratung in konkreten Anwendungsfällen sind für uns selbstverständlich.

Welche weiteren strategischen Planungen können wir in näherer Zukunft aus Ihrem Haus erwarten, Herr Okraffka?

K. Okraffka: Wir werden unsere europäischen Aktivitäten in Entwicklung und Produktion weiter ausbauen. Schon jetzt decken wir einige Produktsegmente bis zu 100 % durch Produkte „developped and produced in Europe“. Unser Standort Nufringen spielt hierbei eine Schlüsselrolle für die Sicherheitstechnik und Sensorik.

Natürlich werden unsere Produkte kontinuierlich mit dem Optimum zwischen Leistungsfähigkeit, Ergonomie und Kosten entwickelt. Die Weiterentwicklung des „All in one“-Konzepts für sichere Sensoren ist hier zu nennen, aber auch unser Engagement in der sicheren Kontrolle von Antrieben durch unsere neuen G9SX-Module geht in diese Richtung.

Neben der Sicherheitstechnik bereiten wir einige Innovationen vor, wie z. B. unsere neue Bildverarbeitungsfamilie XPECTIA und unser Programm an Profinet Steuerungen und I/O Lösungen.

Herr Okraffka, Herr Goebbels, Herr Dold, besten Dank für das Gespräch

 

75 Jahre Omron

Omron ist dieses Jahr 75 geworden. Die 35.000 Mitarbeiter begehen das Jubiläum mit einem umfassenden Programm ehrenamtlicher Tätigkeiten – z.B. mit dem 5 Monate andauernden Programm „Eco-Volun“. Es enthält u.a. Umweltinitiativen und Spenden an verschiedene Hilfsprojekte örtlicher Hilfsorganisationen und wohltätiger Vereinigungen. Die Omron-Mitarbeiter beteiligen sich an Aktivitäten wie Recycling- und Energiesparmaßnamen sowie gemeinnütziger und wohltätiger Arbeit.

Industrial Automation von Omron

Omron Industrial Automation ist ein führender Hersteller von technologisch hochentwickelten Produkten der Industrieautomation und Anbieter von Anwendungs-Know-how. Das Produktportfolio umfasst: Fabrikautomation, Sensoren und Sicherheit, Mechatronik und Antriebe, Industriekomponenten und Bildverarbeitungssysteme.

Electronic Components von Omron

Omron entwickelt mit seinen patentierten Technologien elektronische Komponenten, die in nahezu allen automatisierten oder digitalen Produkten, die unser tägliches Leben begleiten, eingesetzt werden.

Healthcare von Omron

Omron Healthcare Europe ist die medizintechnische Abteilung von Omron in Europa, dem Nahen Osten und Afrika. Ihr Ziel ist es, durch innovative medizintechnische Technologien sowie durch Produkte zur Überwachung und Therapie die Gesundheit und das Wohlergehen der Kunden zu stärken.

 

 

Kontakt

Omron Electronics GmbH, Langenfeld
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