Management

Neue Sicherheitssysteme für den Flughafen Weeze

Überblick auf kurzen Wegen

29.04.2010 - Der Flughafen Weeze ist für die Region alles andere als ein Verkehrs-Leichtgewicht: Für nicht weniger als 10 Millionen potentieller Fluggäste ist er innerhalb einer Autostunde erre...

Der Flughafen Weeze ist für die Region alles andere als ein Verkehrs-Leichtgewicht: Für nicht weniger als 10 Millionen potentieller Fluggäste ist er innerhalb einer Autostunde erreichbar. Das westliche Ruhrgebiet, das Rheinland und weite Teile der Niederlande zwischen Arnheim und Eindhoven gehören zu seinem Einzugsgebiet. Jetzt hat der junge Flughafen seine Sicherheitsvorkehrungen technisch aktualisiert und verbessert: Unter anderem mit einer Rücklaufsicherung zur Kontrolle der Passagiere im Ankunftsbereich sowie einer automatisierten Ausweiskontrolle. Die Wahl der Sicherheitsverantwortlichen in Weeze fiel auf die Systeme von Nedap.

Ursprünglich standen in Weeze die Tornados der Royal Air Force: Die Briten unterhielten hier in den 50er Jahren einen Militärflughafen. Nachdem die Briten abgerückt sind, litt die Region unter dem Abzug der befreundeten und nicht zuletzt für die Region wichtigen Konsumenten. Eine neue Blüte bewirkte jedoch bald ein zukunftsfähiges Nutzungskonzept: Aus dem ehemaligen Militärflugplatz sollte ein „euregionales" Zentrum für Luftverkehr, Logistik und Gewerbe werden. Eine niederländische Investorengruppe übernahm die Entwicklung des Airport Weeze und das ausgesprochen erfolgreich. Bereits kurz nach der Übergabe wurde ein großer Hangar zu einem Passagierterminal umgebaut, ein neues Vorfeld errichtet und die Flugbetriebsanlagen ­renoviert. Die Deutsche Flugsicherung richtete einen Tower ein. Vor ziemlich genau sieben Jahren, am 1. Mai 2003 nahm der neue Flughafen den Linienverkehr auf.


Rücklaufsicherung im Ankunftsbereich
Die Wege hier in Weeze sind kurz. Doch gerade kurze Wege können die Übersicht für die Sicherheitsverantwortlichen über die Besucherströme erschweren - und deren Stärke war von Anfang an beachtlich: Bereits im ersten Jahr kamen ansehnliche 207.992 Passagiere und 2009 waren es bereits 2.403.073Fluggäste, verteilt auf 24.016 Flugbewegungen.


Zunächst einmal bedurfte es nach den Erfahrungen der ersten Jahre eines zuverlässigen Rücklaufsicherungssystems, wie Claus Buschfeld, Sicherheitschef am Flughafen Weeze, erläutert: Es muss im Ankunftsbereich gewährleisten, dass einmal kontrollierte Passagiere nicht mehr zurück in den Flughafensicherheitsbereich gelangen dürfen, nachdem sie womöglich bereits nicht kontrollierte Personen haben kontaktieren können. Die Rücklaufsicherung ist für die Passagiere nicht sichtbar und funktioniert gewissermaßen wie ein elektronisches Absperrgitter, so Kester Brands von Nedap: Es arbeitet mit auf der Leiststelle aufgeschalteten Kameras aus dem Ankunftsbereich des Flughafens. Eine automatische Richtungserkennung registriert jeden Passagier und jede Bewegung, die in die falsche Richtung „geht". Die Folge ist ein automatischer optischer und akustischer Alarm, so dass die Sicherheitskräfte sehr schnell eingreifen können.


Auch sind einfache Sonderfunktionalitäten wie das Anbieten eines Mitarbeiterausweises um berechtigten Zugang von Außen zu haben, ohne dass die Rücklaufsicherung anspricht. Und mit zweimaligem Anbieten eines berechtigten Ausweises hat der Mitarbeiter Einfluss auf die Türöffnungs- und Alarmierungszeiten.


Automatisierte visuelle Ausweis­kontrolle
Diese Rücklaufsicherung ist integriert in das Security-Management-System AEOS von Nedap - welches insbesondere auch zur Verwaltung biometrischer Zutrittskontrollverfahren sehr gut geeignet ist. Vor allem mit Hilfe des AEOS-Fotoereignismonitors lassen sich visuelle Überprüfungen einfach managen: Die Crew und jeder der auf das Vorfeld und zu den Flugzeugen gelangen will, wird automatisch visuell kontrolliert, indem das Ausweisbild des Eintretenden mit einem gespeicherten Foto des Betreffenden abgeglichen wird. Gleichzeitig überprüft die Software die Zutrittsberechtigung und, ob der Ausweis überhaupt noch gültig ist. Droht der Ausweis abzulaufen, wird sein Inhaber gleich informiert, so dass er sich rechtzeitig um die Verlängerung kümmern kann.


Die Entscheidung für die neue Technik fiel nach einer umfangreichen Sichtung verschiedener auf dem Markt angebotener Produkte, berichtet Claus Buschfeld. Nedap hat ihn durch die flexible Einsatzfähigkeit überzeugt - ganz wesentlich aber auch dadurch, dass er bezüglich der Einstellung der Funktionalitäten völlig frei schalten und walten kann. „Mit dem alten System konnten wir nichts machen. Für jede Schablonenänderung im Zutrittskontrollsystem, für jede Kontakt- oder Zeitenänderung musste jemand von der Herstellerfirma zu uns raus kommen. Jetzt kann ich sämtliche Einstellungen bequem selber vornehmen".


Dieser Vorzug macht sich auch bei der vereinfachten Verwaltung der Besucherregistrierung bemerkbar: Besucher bekommen - per Voranmeldung oder auch erst am Eingang - Tagesausweise mit speziellen Zutrittsberechtigungen. Sie lassen sich einfach und intuitiv nachvollziehbar auf dem AEOS-System selbständig vom Personal anlegen. Hier ist auch zu sehen, wann und wie oft für eine bestimmte Person bereits ein Ausweis angelegt worden ist, so dass dieser bei Sicherheitsbedenken auch abgelehnt werden kann.


Zuverlässigkeitsüberprüfungen
Auch die Organisation der Zuverlässigkeitsüberprüfungen nach dem Luftsicherheitsgesetz lässt sich mit dem Nedap-System sehr gut mit den Datenschutzbestimmungen vereinbaren und ausbauen: Das Gesetz schreibt grob gesagt vor, dass Bedienstete an Flughäfen diejenigen Teile des Flughafens nicht betreten dürfen, die jenseits der allgemein zugänglichen Bereiche liegen - es sei denn, deren Zuverlässigkeit wurde bestätigt. Das wiederum ist Aufgabe der Luftsicherheitsbehörden, denen der Flughafen neue Mitarbeiter oder auch Dienstleister anderer Firmen zur Überprüfung meldet. Am Flughafen Weeze betrifft das derzeit rund 3.000 Mitarbeiter einschließlich solcher von Fremdfirmen.


Aus Datenschutzgründen arbeitet die Verwaltung dieser je Mitarbeiter alle fünf Jahre fälligen Prozedur nicht mit Klarnamen sondern mit Nummern, die diesen zugeordnet werden. So bleibt während der Kommunikation mit den Behörden der Datenschutz gewahrt; Nur die Zuständigen auf beiden Seiten können sie entschlüsseln. AEOS löst das so, dass die Daten elektronisch an die Behörde geschickt und die Ergebnisse entgegengenommen werden können - dabei ist das Eintragen in dafür vorgesehenen entsprechenden freien Feldern unkompliziert möglich. Erweitert um die „automatische" Übergabe an die Abrechnung, denn jede Zuverlässigkeitsüberprüfung kostet Geld und kann an die Fremdfirmen personenbezogen weiterberechnet werden.


So zeigt sich der Sicherheitschef insgesamt ausgesprochen begeistert - vor allem wegen seiner Erweiterbarkeit auf weitere Ideen: „Ein hervorragendes System, das alle Möglichkeiten offen lässt. Wir als Nutzer sind unabhängig von Programmierern und arbeiten deshalb kostengünstiger". Auch die Qualität des Service hebt Claus Buschfeld hervor: „Nicht der Kunde muss sich dem Hersteller anpassen - Nedap passt sich den Kunden an".