Security

Punktortung-Technologien für Perimeterschutz

21.04.2023 - Fortgeschrittene Sensortechnologien ermöglichen es, den Ort eines Eindringens punktgenau und in Echtzeit zu lokalisieren.

Optex April 2023
Eine der neuesten Lösungen von Optex, die Fiber-SenSys-EchoPoint Serie, ist in der Lage, den Ort eines Eindringens auf etwa 6 Meter genau einzugrenzen – selbst wenn der Zaun mehrere Kilometer lang ist (Abbildung: Optex)

 

Jedes gute Sicherheitssystem muss in der Lage sein, den Ort eines Eindringens schnell und präzise zu identifizieren. Je früher ein Eindringling gefunden wird, desto schneller lassen sich die Situation verifizieren und geeignete Maßnahmen ergreifen, um Störungen zu minimieren.

Die meisten Sicherheitssensoren bestimmen den Standort eines Eindringlings, indem sie Detektionszonen erzeugen und die notwendigen Informationen in Zusammenarbeit mit voreingestellten Kameras an das Sicherheitspersonal übermitteln, sodass dieses den Vorfall visuell verifizieren und Eindringlinge bis zu einem gewissen Grad verfolgen kann. In manchen Situationen ist es jedoch von großem Vorteil, den Ort des Eindringens punktgenau zu bestimmen, da der Prozess der visuellen Verifizierung auf diese Weise beschleunigt wird. Das Risiko, das Ziel zu verlieren, wird reduziert und die Wahrscheinlichkeit, dass Eindringlinge aufgehalten werden noch bevor irgendein Schaden angerichtet wurde, erhöht sich.

Was ist Punktortung und welche Technologien gewährleisten diese präzise Form der Detektion?
Punktortungs- oder Punktdetektions-Technologien informieren Sicherheitspersonal in Echtzeit über den Ort des Eindringens und beschleunigen maßgeblich den visuellen Verifizierungsprozess, da Kameras präzise auf den Ort des Geschehens ausgerichtet werden und sie anschließend die Bewegungen des Eindringlings in geschützten Gebieten verfolgen können.

Es gibt inzwischen einige Technologien, mit denen die Punktortung eines Eindringens möglich ist. Eine der effektivsten davon ist LiDAR, denn sie kann die die exakten Koordinaten eines Eindringlings bestimmen. LiDAR-Sensoren arbeiten üblicherweise nach dem sogenannten ‘Time of Flight‘-Verfahren. Dabei sendet ein Sensor Lichtwellen in die Umgebung aus, welche von Objekten zurückgeworfen werden und anschließend zum Sensor zurückkehren. Die Laufzeit, die zwischen Aussenden und Zurückehren des Impulses vergeht, dient dem Sensor als Berechnungsgrundlage für die Bestimmung der Entfernung des nächsten Objektes. Optex Redscan Pro ist ein preisgekrönter Langstrecken LiDAR, der zum Schutz weiträumiger Gebiete vertikal oder horizontal installiert werden kann. Er bestimmt die X- und Y-Koordinaten von Eindringlingen punktgenau und ermöglicht eine Verfolgung in Echtzeit.

Einige Glasfaser-Sensoren können den Ort eines Eindringens auf einem Gebiet von mehreren Kilometern Größe ebenfalls mit einer Präzision von wenigen Metern bestimmen. Distributed-Acoustic-Sensor (DAS) Technologie kann eine Singlemode-Faser beispielsweise in mehrere tausend extrem sensible Akustik- und Vibrationssensoren konvertieren. Üblicherweise wird diese an einem Zaun angebracht, um jeden Versuch von Eindringlingen über den Zaun zu klettern oder ein Loch in diesen zu schneiden, frühzeitig zu erkennen. Alternativ können sie auch im Boden verlegt werden. Eine der neusten Lösungen, die Fiber-SenSys-EchoPoint Serie, ist in der Lage den Ort des Eindringens auf etwa 6 Meter genau einzugrenzen – selbst wenn der Zaun mehrere Kilometer lang ist. Zusätzlich lässt sich mit ihrer Hilfe bestimmen, ob es sich bei dem Eindringen um einen Versuch handelt, den Zaun zu erklimmen oder ein Loch zu schneiden. Im Falle einer unterirdischen Installation sind sie in der Lage zu identifizieren, ob es sich um gehende Personen handelt oder zum Beispiel grabende Maschinen.

Die Technologie für vergrabene End-to-End Correlation (E2EC) ist eine der jüngsten Entwicklungen bei der Punktortung. Sensoren können neben der Grenze eines Perimeters oder alternativ auf einer freien Fläche vergraben werden, um unsichtbare Perimeter-Grenzen aus Radiofrequenz-Energie zu erzeugen. Die Sensoren erkennen Vibrationen des Bodens und senden eine Meldung, wenn sich Personen oder Fahrzeuge nähern. Dabei bestimmen sie den aktuellen Ort von Objekten mit einer Genauigkeit von etwa einem Meter. Die Anwendung im Boden kann ein Eindringen noch bevor Eindringlinge das Gelände betreten haben verhindern und ist dabei für Eindringlinge unsichtbar.

Auch Radar-Technologie kann bei der Überwachung von weiträumigen, offenen Gebieten und Standorten eingesetzt werden und ermöglicht die Verfolgung von mehreren Objekten. Ein Radar sendet elektromagnetische Wellen aus, die kabellosen Computer Netzwerken und Mobiltelefonen ähneln, von Gegenständen und Personen reflektiert und zum Radar zurückgesendet werden.  

Anwendungsbereiche, die von einer Punktortung profitieren können
Für große Gebiete wie Standorte Kritischer Infrastruktur bringt die Punktortung große Vorteile, denn bei ihnen ist die Gefahr unerlaubten Eindringens aus Sicherheitsgründen oder Gründen der betrieblichen Kontinuität deutlich größer. Kritische Vermögenswerte wie Lagertanks und Generatoren oder Schaltanlagen kurz hinter der Perimeter-Grenze sind ebenfalls besonders gefährdet, weshalb ein schnelles Handeln hier von enormer Wichtigkeit ist, um große Schäden und Diebstahl verhindern zu können. Nur wenn der Ort des Eindringens präzise bestimmt wird, ist gewährleistet, dass geeignete Sicherheitsmaßnahmen schnell genug ergriffen werden können.

Auch bestimmte Unternehmensgebäude und Einrichtungen der Strafverfolgung erfordern ein Sicherheitssystem, bei dem jeder Zugang (z.B. Fenster) ohne Unterbrechung auf Aktivität überwacht wird. Die hierfür notwendige Präzision kann durch die Bestimmung und Verwendung der X- und Y-Koordinaten von Zugängen erreicht werden. 

Sehr große Gebiete oder solche von mehr als fünf Kilometern Länge wie beispielsweise geschützte Ländergrenzen, erfordern ebenfalls die Präzision von Punktortungs-Technologien. Diese stellen dem Sicherheitspersonal ausreichend Informationen zur Verfügung, um den Ort eines Eindringens genau zu bestimmen und zügig zu reagieren. Darüber hinaus können dank Punktortung auch Überwachungs-Drohnen in das betroffene Gebiet ausgesendet werden.

Ein weiterer Anwendungsbereich sind Verteilerzentren, wo eine visuelle Verifizierung von verdächtigen Vorfällen aufgrund der permanenten Aktivität erschwert sein könnte. An diesen Standorten gibt es zudem innerhalb des Perimeters einige kritische Bereiche. Zugangstore oder Personenschleusen, an denen ein versuchtes Eindringen wahrscheinlicher ist, könnten hier beispielsweise ein potenzieller Schwachpunkt sein.

Es ist ein enorm wichtiger Schritt, das Sicherheitsrisiko und die Response-Zeit einzuschätzen. Zu wissen, wie schnell ein Eindringling ein kritisches Gebiet erreichen kann und wie viel Zeit die visuelle Verifizierung des Vorfalls in Anspruch nehmen wird, ist für die Einschätzung wichtig, ob eine präzisere Ortung erforderlich ist. Das volle Potenzial von Punktortungssystemen kann jedoch nur ausgeschöpft werden, wenn sie in eine geeignete VMS Plattform integriert sind, welche die Daten adäquat verarbeiten und Sicherheitsmitarbeitern zur Verfügung stellen kann.

Weitere Informationen sind auf der Website von Optex verfügbar.

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