Security

Nedap: Security Managementsystem "Aeos" für DRK-Blutspendedienst

11.10.2011 - Nedap: Security Managementsystem "Aeos" für DRK-Blutspendedienst. In Frankfurt-Niederrad hat der DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg-Hessen Produktionsstätten und Labors. Der Um...

Nedap: Security Managementsystem "Aeos" für DRK-Blutspendedienst. In Frankfurt-Niederrad hat der DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg-Hessen Produktionsstätten und Labors. Der Umgang mit dem Blut erfordert besondere Sorgfalt - auch Reinräume sind zu schützen. Deshalb hat der niederländische Hersteller Nedap mit seinem Security Managementsystem Aeos hier ein umfangreiches berührungsloses Zutritts-, Zufahrtskontroll- und Zugangsmanagementsystem installiert. Matthias Erler von GIT SICHERHEIT hat es sich angesehen.

Wer kein Blut sehen kann, ist hier falsch. Es ist nämlich das zentrale Produkt, mit dem im DRK-Blutspendedienst u.a. hier in Frankfurt-Niederrad umgegangen wird: Mit rund 90 % ihres kompletten Blutbedarfs werden die Krankenhäuser der beiden Bundesländer von hier aus versorgt. Die verschiedenen "Produkte", wie der bekanntlich "ganz besond're Saft" hier kaltblütig genannt wird, gewinnt man aus den wöchentlich mindestens benötigten 15.000 Blutspenden.

Transfusion nach Maß

Die Transfusionstherapie ist dabei heutzutage Maßarbeit: Der Patient bekommt je nach konkretem Bedarf nur bestimmte Bestandteile des Blutes, das zu etwa 42 % aus Erythrozyten (rote Blutkörperchen), zu 56 % aus Plasma besteht. Dazu kommen noch ein paar Thrombozyten (Blutplättchen) und Leukozyten (weiße Blutkörperchen).

Diese bedarfsgerechte Einschränkung hat gegenüber der Vollblut-Transfusion den Vorteil, dass sie den Patienten weniger belastet - und außerdem kann man so jede Spende gleich mehrfach verwenden. Deshalb ist der Blutspendedienst nicht nur eine Stelle zur Entgegennahme von Blutspenden, sondern vielfältige Dienstleistungen wie u.a. die Lieferung von zellhaltigen Blutpräparaten und Plasma, Zellseperation und Knochenmarkpräparation sowie Laborleistungen.

Umfassendes Zutrittssystem

Die wesentlichen Herausforderungen, mit denen Manfred Sotzek von Lorenz Datensysteme hier konfrontiert wurde, waren mit diesem anspruchsvollen Portfolio vorgezeichnet: Unbefugte müssen von den Produkten, aus den Laboren und vor allem aus den Reinraumbereichen ferngehalten werden. Auch hygienische Aspekte sind hier wichtig - schon deshalb bot sich ein berührungsloses Kartensystem wie das von Nedap an.

Gleichzeitig geht es hier häufig um Geschwindigkeit - wer Blut bestellt, kann meist nicht warten. Der Lieferverkehr - besonders nach draußen - muss also reibungslos und trotzdem sicher funktionieren. Der Fuhrpark muss entsprechend ausgestattet sein - und auch die Mitarbeiter mit ihren Transportwägelchen für die Blutkonserven, etc. im Gebäude selbst dürfen nicht erst umständlich nach Karten kramen müssen. Die Türen müssen - bei gleichzeitiger Prüfung der Berechtigung - automatisch öffnen.

Bedruckbare Karten

Jetzt hat jeder Mitarbeiter eine Zutrittskarte, die er offen trägt. Die Karten haben nicht nur einen integrierten Chip, sondern sind auch bedruckt mit Bild und Namen seines Trägers. So ist der Abgleich auch zwischen den Mitarbeitern untereinander möglich, zu dieser internen Sicherheitskontrolle sind sie besonders geschult worden.

Mit diesen Karten kommt man berührungslos an den Lesern an jeder Tür vorbei - in diese sind, je nach Sicherheitsbedarf, verschiedene Antennenlösungen mit verschiedenen Leseentfernungen integriert. Wo es schnell gehen muss, reicht ein Karte-Leser-Abstand zwischen 8 und 80 cm zum berührungslosen Durchgang auf den Haupttransportwegen. Bis 30 cm Abstand darf z.B. bei Besprechungsräumen und am Eingang und sonstigen Räumen betragen. Besonders groß kann der Abstand an Tor und Schranke sein: Aus bis zu 10 m Entfernung erkennt der Leser hier bereits entsprechend ausgerüstete hereinfahrende Fahrzeuge.

Die Lösung ist besonders für den schnellen und ungehemmten Transport der kleinen Bluttransportwägelchen wichtig: Auch an den entsprechenden Außentüren sind die Leser in spezielle von Nedap entworfene Bügelantennen integriert, an denen man den Wagen vorbeiführt - dann öffnet sich die Tür automatisch. Dieses System wurde, weder zum Zeitpunkt der Einführung, noch heute von sonst einem Anbieter mit einem vergleichbaren Leistungsumfang so angeboten, berichtet der Sicherheitschef Werner Baumann vom DRK-Blutspendedienst.

Dezentralisierte Intelligenz

Positive Erfahrungen hat der Blutspendedienst mit Lorenz Datensysteme bereits seit Anfang der 90er Jahre gemacht. Hier in Frankfurt arbeitete man zunächst mit der Vorgänger-Zutrittssoftware XS von Nedap - diese wurde nun in den Jahren 2005 - 2006 vollständig gegen das neue Aeos-System ausgetauscht. Dabei handelt es sich um ein vollständiges Security-Management-System, das auf dem Prinzip der dezentralen Intelligenz beruht: Alle Zugriffsberechtigungen werden auf der tiefsten Ebene des Systems definiert und verarbeitet. Dadurch werden Funktionsfähigkeit und Sicherheit gewährleistet - unabhängig von der Verfügbarkeit des Netzwerks und des Servers.

Für den Anwender ist das System ausgesprochen benutzerfreundlich: Die Softwareoberfläche ist alles andere als abstrakt gestaltet: alles wird in Klarschrift präsentiert und ist über einen normalen Internet-Browser zu handhaben. Der Sicherheitsverantwortliche kann sich von überall her einloggen - zunächst ins Intranet des DRK Blutspendedienstes, dann auf die Aeos-Oberfläche.

Im laufenden Betrieb

Das ganze Projekt hat das Systemhaus von Anfang an gemeinsam mit dem DRK-Blutspendedienst vorgeplant. Die Umstellung wurde innerhalb von vier Wochen während des laufenden Betriebs gestemmt - völlig im Hintergrund und ohne die "Produktion" zu beeinflussen. Das Ergebnis stellt alle Beteiligten zufrieden. Sämtliche Türen können jetzt komplett überwacht werden, und zwar vor allem gleichzeitig, d.h., der Ist-Zustand ist jederzeit auf einen Blick transparent: Anders als bei einem Rundgang, bei dem immer nur die Stelle überwacht ist, an dem der Sicherheitsbeamte sich gerade befindet.

In der Nacht ist eine zusätzliche Sicherheit eingebaut: Jetzt braucht man neben der Karte auch eine PIN-Nummer, so dass gerade zu Zeiten, in denen die gegenseitige Sichtkontrolle wegfällt, ein zusätzlicher Schutz gegen Kartenverlust gegeben ist. Eine weitere Absicherung ist beim Eintippen der PIN-Zahl eingebaut: Der sog. "Scramble-Lock". Das bedeutet, dass die Zahlen jedes Mal anders auf dem Eingabefeld zusammengewürfelt werden. Wer den Eintippvorgang von ferne beobachten will, hat deshalb keine Chance.

 

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