Security

Warum ist IP immer die erste Wahl?

23.04.2018 - Es ist alles schon lange Alltag: Online Schuhe kaufen, gestreamte Spielfilme gucken und per Videoüberwachungs-App in der Firma nach dem Rechten schauen. Mit letzterem einher geht d...

Es ist alles schon lange Alltag: ­Online Schuhe kaufen, gestreamte Spielfilme gucken und per Videoüberwachungs-App in der Firma nach dem Rechten schauen. Mit letzterem einher geht der Siegeszug der IP-Kameras – als gäbe es keine Alternativen. Aber es gibt eine: HD-Videoüberwachung über Koaxialkabel – analoge Technik im neuen Gewand. Ingo Take, Business ­Development Manager bei LunaHD stellt sie uns vor.

Rund 80.000 Mal jedes Jahr passiert es in Deutschland: An einer Tankstelle wird ein Auto betankt, der Fahrer steigt wieder ein und fährt los – ohne zu bezahlen. Der Dieb müsste eigentlich schnell geschnappt werden, weil an deutschen Tankstellen Videoüberwachung großgeschrieben wird. Doch allzu oft gibt es dort alte Anlagen mit alten Kameras und schlechter Bildqualität. Ausgerechnet das Kennzeichen ist oft nicht zu erkennen.

Im Zeitalter des Internets der Dinge liegt es nahe, auch bei Überwachungskameras auf IP-Technologie zu setzen. Analog habe ausgedient, die Zukunft sei digital, meinen viele Betreiber. Schließlich biete die digitale Videoüberwachung viele nützliche Funktionen, die die analoge Technik nicht bieten könne. Aber haben analoge Technologien wirklich ausgedient? Nein. Auf dem Überwachungsmarkt tummeln sich mittlerweile viele Alternativen zur IP-Technik: HD-CVI, HD-TVI oder AHD – kurz beschrieben als „HD über Koax“. Der Hauptunterschied liegt in der Übertragung der Bilder: Netzwerkkabel versus Koaxialkabel. Ein Vergleich lohnt sich.

Die Koaxial-Technik
Ein alternativer, analoger Standard wurde 2012 speziell für die Videoüberwachung entwickelt: HD-CVI. HD-CVI steht für High Definition Composite Video Interface. Das Besondere: Mit dieser Schnittstelle ist es möglich, hochauflösende Signale über Koaxialkabel in Echtzeit zu übertragen. Damit sind Übertragungslängen bis zu 300 Metern bei Full HD (1920 x 1080 Pixel) möglich. Die analog übertragenen Signale werden erst im Rekorder digital umgewandelt. Das kann zum Beispiel ein Tribrid-Rekorder sein; dieser verarbeitet drei verschiedene Signale: PAL, HD-CVI und IP. Dazu bieten diese Rekorder einige Analysefunktionen und sind netzwerkfähig. Das heißt, sie lassen sich nahtlos in jede IP-basierte Infrastruktur einbinden. Hinzu kommt, dass die alte Infrastruktur weitergenutzt werden kann – es sind also keine neuen Kabel notwendig. Die neuste Generation der Rekorder sind sogar in der Lage 5 Signale zu verarbeiten. CVI/TVI/AHD, PAL und IP.

Ein weiterer Pluspunkt: HD-CVI-Kameras sind wesentlich günstiger als IP-Kameras. Power over Coax (PoC) ist der nächste Entwicklungsschritt der HD-CVI-Technik. Die Spannungsversorgung für die Kameras wird dabei mit über das Koaxialkabel übertragen. Und auch bei der Auflösung ist Full HD nicht das Ende: 4K (3840 x 2160 Pixel) kommt. Wer trotzdem aus irgendeinem Grund an IP-Kameras nicht vorbeikommt, kann aber, den entsprechenden Rekorder vorausgesetzt, beide Technologien parallel einsetzen.

Die IP-Technik
Der Grundstein der IP-Netzwerk-Technologie in der Videoüberwachung wurde vor gut 20 Jahren gelegt, als die erste IP-Kamera auf den Markt kam. „IP“ steht für „Internet Protocol“ und bildet die erste Schicht der im Internet verwendeten Kommunikationsprotokolle. Mit diesem Protokoll werden netzwerkfähigen Geräten sogenannte IP-Adressen zugewiesen. Dadurch ist die Kommunikation zwischen einzelnen Geräten in einem Netzwerk erst möglich.

Auch den IP-Kameras wird eine solche Adresse zugewiesen. Der Vorteil: Sie lassen sich als eigenständige Geräte in ein IT-Netzwerk einbinden. Netzwerkkameras haben einen integrierten Webserver. Mit Hilfe des Browsers können so die Live-Videos gesehen und die Einstellungen direkt in der Kamera vorgenommen werden. Im Gegensatz zur „Koaxial-Kamera“ werden bei der IP-Kamera die Bilder direkt in der Kamera digital umgewandelt.

Eine weitere Besonderheit: Die Spannungsversorgung der IP-Kameras wird dank Power over Ethernet (PoE) gleich mitgeliefert. Um diese Funktionalität zu nutzen, müssen die Kameras an einem PoE-Switch oder einem PoE-fähigen IP-Rekorder angeschlossen werden. Übertragungslängen bis zu 100 Metern sind möglich. Aufgezeichnet wird auf einer SD-Karte in der Kamera oder auf einem Rekorder. Bei der Bildqualität und den vielfältigen Funktionen trumpfen die IP-Kameras mächtig auf: mittlerweile liefern Netzwerkkameras Auflösungen weit über 4K. Dazu bieten diese Kameras zahlreiche Analysefunktionen wie z.B. Gesichtserkennung, Personenzählung oder die Nummernschild-Erfassung.

HD über Koax für Bestandsanlagen
Die Auswahl der richtigen Videoüber­wachungstechnologie richtet sich nach den Anforderungen der Betreiber. Bei Bestandsanlagen empfiehlt sich allerdings, die HD-CVI-Technologie einzusetzen. Die alte Infrastruktur kann in vielen Fällen weiter genutzt – und damit auch Geld gespart werden.

Die HD-Videoüberwachung via Koax schlägt zusammen mit dem richtigen Rekorder eine Brücke zwischen der analogen und der digitalen Welt. Beide Technologien bieten je nach Konfiguration die Möglichkeit, die Videos über das Internet weltweit abzurufen. Passend dafür gibt es Content-Management-Systeme oder auch Apps.

Unterschiedlich ist jedoch der Ort der Digitalisierung der Bilder. Bei der Koaxial-Technik geschieht dies im Rekorder – bei der IP-Technik in der Kamera. Zu guter Letzt ist positiv festzuhalten: Die Diskussion, welcher Kameratyp die besseren Bilder liefert, braucht nicht mehr geführt zu werden. Bei Auflösungen bis 4K und höher erübrigt sich dieses Thema. Viel wichtiger ist eine individuelle Planung der Videoüberwachungsanlagen. Erst dann zeigt sich welche Technik die Nase vorn hat.

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