Security

Aufschließen und Autorisieren per Handy

Wie aus der Idee eine patentierte Technologie wurde – Interview mit Christian Csank

10.02.2010 - Der „WirelessKey 2.0" des österreichischen Unternehmens Sorex Wireless tritt an, um eine Erfolgsgeschichte fortzusetzen: Die Geschichte einer Idee beim Spanienurlaub, aus der eine ...

Der „WirelessKey 2.0" des österreichischen Unternehmens Sorex Wireless tritt an, um eine Erfolgsgeschichte fortzusetzen: Die Geschichte einer Idee beim Spanienurlaub, aus der eine weltweit patentierte Technologie entstand, mit der jedes bluetoothfähige Mobiltelefon zum elektronischen Schlüssel wird. GIT SICHERHEIT sprach darüber mit Sorex-Mastermind Christian Csank.

GIT SICHERHEIT: Herr Csank, wie kam es dazu, dass Sie ein Unternehmen gründeten und damit eine Technologie entwickelten?

C. Csank:
Es war ein entspannter Urlaubsabend in Spanien, und ich war gerade am Grillen. Mein Blick fiel auf mein Handy... da kam mir der Gedanke, dass es doch eigentlich möglich sein müsste, das Gerät für mehr zu nutzen, als nur für Kommunikation. Schließlich ist ja jedes bluetoothfähige Mobiltelefon weltweit eindeutig identifizierbar - und damit doch wie geschaffen für die persönliche Identifikation. Dazu kommt, dass für jeden Menschen sein Handy ein sehr persönlicher Gegenstand ist. Niemand würde auf die Idee kommen, es für länger als maximal ein Telefonat aus der Hand zu geben. Das bedeutet: Wo ich bin, ist mein Handy. Handy und Besitzer sind de facto ein Art untrennbare Einheit.

Wie wurde aus dieser vagen Idee eine weltweit patentierte Autorisierungstechnik?

C. Csank:
Kurz gesagt - mit viel Einsatz und Beharrlichkeit. Heute, wo wir im ganzen deutschsprachigen Raum vertreten und dabei sind, in weitere Länder Europas zu expandieren, sieht das alles selbstverständlich aus. Aber zwischen dem erfolgreichen Produkt, das wir heute anbieten und den ersten Realisierungsversuchen liegt ein Weg von rund vier Jahren. Zu Beginn überlegten wir, ob und wie die Vision verwirklicht werden könnte. Relativ schnell war uns klar, dass es technisch machbar sei. Wir machten also weiter, wobei ich für das Management, die Finanzierung und das Marketing zuständig war; meine Partner übernahmen den Part der technischen Entwicklung. Heute ist das Produkt erfolgreich am Markt eingeführt, und das Unternehmen wächst konstant. Namhafte Referenzen wie Würth, Swarovsky, die Telekom Austria sowie Vertriebspartner wie T-Mobile und RIM (Hersteller des Blackberry, Anm. d. Red.) sprechen für das Produkt. Auch Auszeichnungen wie der Gewinn Jungunternehmerpreis, der Genius und andere bestätigen die Qualität unserer Innovation.

... nicht zu vergessen die Nominierung beim GIT SICHERHEIT AWARD. Nun haben Sie kürzlich die neueste Version Ihres Produktes angekündigt. Wodurch unterscheidet es sich vom bisherigen Modell?

C. Csank:
Dem neuen Modul, genannt Sorex WirelessKey 2.0, sieht man richtig an, dass es mehr kann als das bisherige - wir haben neben der Technik nämlich auch auf das Design geachtet. Aber was wichtiger ist, sind die Leistungskriterien: Das Produkt ist um einiges kleiner als sein Vorgänger, was Vorteile bei der Montage bringt. Es ist außerdem mit weniger als einer Sekunde Reaktionszeit viel schneller im Erkennen eines sich nähernden Mobiltelefons. Die Leistungsfähigkeit der netzwerkfähigen Variante für den Einsatz in Unternehmen haben wir signifikant gesteigert: Bisher konnten pro Modul bis zu 1.000 Handys angemeldet werden, ab sofort werden es 2.500 sein. Wie schon bisher wird die netzwerkfähige Variante über eine eigene Software direkt ins Unternehmensnetzwerk integriert - für jede Tür können Berechtigungen per Mausklick hinzugefügt oder gelöscht werden.

... sodass dann alle Mitarbeiter, vom Vorstandssprecher bis zur Reinigungskraft, per Mobiltelefon das Gebäude betreten?


C. Csank:
Es gibt unendlich viele Gestaltungsmöglichkeiten. Beispielsweise sollte das Top-Management zu jeder Zeit jede Tür im Unternehmen per Handy öffnen können. Außerdem hebt sich die Schranke der Tiefgarage, wenn sich eines der betreffenden Dienstfahrzeuge nähert. Zu diesem Zweck kann auch ein eigener Bluetooth-Token im Fahrzeug angebracht werden, der unabhängig vom Mobiltelefon mit der Schrankenanlage kommuniziert und eine höhere Reichweite hat als das Handy. Der Lagerarbeiter hat nur zum Lager und den angrenzenden Räumen automatisch Zutritt, die Reinigungskraft nur zwischen sieben und neun Uhr zu den allgemeinen Büroräumen und zum Abstellraum. Das ist einer der Vorteile unserer Lösung: Sie ist sehr flexibel. Berechtigungen können vom Administrator auf dem PC per Tastendruck hinzugefügt oder gelöscht werden.

Wie sieht die Zukunft aus, wie wird sich der Markt Ihrer Meinung nach entwickeln?

C. Csank:
Der klassische Schlüssel wird in den Hintergrund treten. Wir werden - auch im privaten Bereich - den Siegeszug der modernen Authentifizierungs- und Zutrittstechniken erleben. Für welche sich der Kunde entscheidet, ist eine Frage der Anforderungen und des Preis-Leistungs-Verhältnisses - wobei unter Leistung in diesem Fall vor allem die Sicherheit zu verstehen ist.

Herr Csank, wir danken Ihnen für das Gespräch.

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