Security

Videosicherheitssystem mit Geviscope-Plattform für den Gap-Park in Sydney

24.05.2012 - Der Gap-Park in Sydney, Australien, erstreckt sich über mehrere Kilometer entlang einer schroffen Steilküste am Stillen Ozean. Er ist ein beliebtes Ausflugsziel mit atemberaubenden...

Der Gap-Park in Sydney, Australien, erstreckt sich über mehrere Kilometer entlang einer schroffen Steilküste am Stillen Ozean. Er ist ein beliebtes Ausflugsziel mit atemberaubenden Aussichten und einem sensiblen Ökosystem. Die Schönheit und Faszination der felsigen Klippe und der tosenden Brandung wird leider durch Selbstmorde, Unfälle und nicht aufgeklärte Todesfälle überschattet. Die zuständige Gemeindeverwaltung Woollahra fühlte sich zunehmend in der Pflicht, Leben zu schützen und das negative Image des Parks zu verändern. Ein Masterplan mit Vorbeugungs- und Reaktionsmaßnahmen wurde entwickelt und schrittweise umgesetzt. Inzwischen wurde auch ein Geutebrück Videosicherheitssystem mit GeViScope-Plattform installiert, dass durch seine Funktionalität frühzeitiges Eingreifen durch geschultes Personal ermöglicht.

Gespräche mit Anwohnern, Psychologen und Krisenhelfern zeigen, dass Menschen in existentieller Not häufig mehrere Stunden am Rand der Klippe verbringen, bevor sie sich zu einer Entscheidung durchringen - und dann in die eine oder andere Richtung weiter gehen. In dieser Zeitspanne kann gezieltes Eingreifen Leben retten und diese Chance entschloß man sich, best möglich zu nutzen. Ein wichtiges Element war die Installation einer Videoüberwachungsanlage mit der Vorfälle rund um die Uhr schnell erkannt und analysiert werden, so dass Polizei oder Psychologen umgehend aktiv werden können. Aufgrund knapper Budgets musste das Konzept in mehreren Ausbaustufen umgesetzt werden. Dank finanzieller Unterstützung aus öffentlichen Mitteln konnte inzwischen eine umfassende Lösung fertig gestellt werden.

Entlang der Klippen erschweren nun hohe, landeinwärts gebogene Zäune das Überklettern. Neue einladende Bänke verbessern die Atmosphäre, ihre Umgebung wird nachts durch LED-Lampen angenehm beleuchtet. Zwei Leuchtschilder fordern den Leser auf im Bedarfsfall einen Freund, die Familie oder die Notrufzentrale anzurufen. Zu diesem Zweck wurden zwei vandalismussichere Notrufsäulen mit automatischer Verbindungsherstellung zur „Lifeline" und den Rettungsdiensten aufgestellt. Die Sonderanfertigungen sind mit automatischer Audio/Video-Übertragung ausgestattet. In der ersten Umsetzungsphase wurden lediglich vier Wärmebild Schwenk/Neigekameras installiert, die durch die Vegetation hindurch und auch bei Nacht oder ungünstigen Wetterbedingungen die Detektion von Menschen ermöglichen. Jedoch blieben weite Bereiche nicht einsehbar.

Im Jahr 2011 konnte dank öffentlicher Mittel eine GeViScopeHS/R Videosystemplattform mit Erweiterungseinheit beschafft werden. Sie integriert die Kameras unterschiedlicher Hersteller und verarbeitet alle gesendeten Kamerasignale, egal ob analog oder digital, unabhängig von ihrer Auflösung und insbesondere unabhängig von ihrer jeweiligen Kompression. In der zweiten Projektphase wurden im Gap-Park zwei Fixkameras zur Überwachung der Notrufsäulen angebracht, fünf zusätzliche Kameras liefern Wärmebilder. Das Sicherheitsnetz ist kleinmaschiger geworden.

Das GeViScope-Videosystem ist im Verwaltungsgebäude des New South Wales Nationalparks untergebracht, das direkt an den Park grenzt. Die meisten Kameras befinden sich in der Nähe der Nord- und Südeingänge und entlang des Klippenwanderwegs. Dadurch haben die Mitarbeiter in der Zentrale die Möglichkeit, die Polizei bei Suchaktionen zu unterstützen, indem sie Personen beim Betreten und Verlassen des Parks identifizieren oder ihren Aufenthaltsort ermitteln, falls sie sich noch im Park aufhalten. Sie sehen ausschließlich Livebilder und nehmen eigenständig oder nach Aufforderung Lagebewertungen vor. Anlass sind meist Anrufe von Bürgern, Notrufe von den Notrufsäulen oder Warnungen der „Lifeline". Die Betrachtung und Einschätzung des Bedienpersonals sind Entscheidungsbasis für die Polizei, ob und wenn wo ihr Eingreifen notwendig ist. Auf aufgezeichnetes Videomaterial wird nur dann zugegriffen, wenn Ereignisse nachträglich untersucht werden müssen. Dafür ist eine ausdrückliche Genehmigung der Gemeinde erforderlich. Erfreulicherweise ist die Zahl der Genehmigungsanfragen signifikant gesunken, was den Schluß zulässt, dass die Polizei das Geutebrück Videosicherheitssystem inzwischen überwiegend vorbeugend nutzt und rechtzeitig interveniert.

Nach einem erfolgreichen Feldversuch mit der GeViScope VideoMotionDetection-Funktion (VMD), die Bewegung in definierten Bildausschnitten detektiert und automatisch Echtzeitmeldungen absetzt, sobald eine Person die Zaunlinie überschreitet und sich dem Klippenrand nähert, bemüht sich die Gemeinde Woollahra inzwischen um Finanzierungsquellen für eine dauerhafte, durch Videoanalyse gestützte Überwachung des Zaunbereichs. „Erfolgreich" wurde definiert als „zuverlässige Detektion und Meldung potentiell gefährlicher Vorfälle und Lieferung aussagekräftigen Bildmaterials als Entscheidungsbasis". Innerhalb 12 Stunden durften maximal zwei „Fehlalarme" durch irrelevante menschliche Eingriffe, Vögel oder andere Tiere ausgelöst werden, da man davon ausging, dass sich ansonsten die Aufmerksamkeit und Reaktion des Bedienpersonals deutlich verschlechtern würde.

Zur Durchführung des Tests wurde festgelegt, dass für den Testzeitraum die Einstellung der Kameras nur im Bedarfsfall verändert und danach auf die vorparametrierte Position und Einstellung zurück gesetzt wurde. Geutebrücks VMD Software wurde so eingestellt, dass für jede Kamera zwei Alarmzonen definiert wurden - eine entlang des Zauns und eine zweite parallel verlaufende weiter Richtung Kliff. Von den zahlreichen zur Verfügung stehenden technischen Definitionsmöglichkeiten für Anpassung der Software an die jeweilige Anwendung wurden zwei ausgewählt: Für den Bereich entlang des Zaunes wurde ein Zeitraum definiert, nachdem eine verweilende Person detektiert wird. Typischerweise ist dies ein Mensch, der versucht, über den Zaun zu klettern. Ein Alarm wurde ausgelöst sobald diese Person nun von der ersten Alarmzone in die zweite eindrang, sich also weiter der Steilküste näherte. Die Testergebnisse waren ermutigend. Das System erkannte und meldete mehrfach korrekt und zuverlässig als Individuen oder Gruppen den Zaun überstiegen und sich weiter auf das Kliff hinaus wagten. Teilweise geschah dies eindeutig in der Absicht, sich einen besonderen Kick zu geben und einen spektakulären Ausblick zu genießen. Teilweise jedoch aus deprimierenden Gründen. Im Testzeitraum entschieden sich diese Personen glücklicherweise umzukehren. Im Testbetrieb wurden auch, wie erwartet, Fehlalarme ausgelöst, die allerdings einfach erkannt und deaktiviert werden konnten.

„Das Team von Geutebrück Pacific ist auf dieses Projekt besonders stolz", berichtet Anthony Brooks, Geschäftsführer von Geutebrück Pacific. „Es ist ein gutes Gefühl diese hochmoderne Technologie außerhalb der klassischen Sicherheitsbereiche für eine Anwendung einzusetzen, mit der vielen Menschen und Familien geholfen werden kann. Wir können uns kein lohnenswertes und wichtigeres Projekt vorstellen."