Security

Logistikzentren: So gelingt die Sicherung von Waren bei gleichzeitiger Transparenz

30.10.2018 - Das Warenhaus oder Logistikzentrum stellt den Dreh- und Angelpunkt in der Supply Chain dar und zählt zu den komplexesten Bereichen im Wirtschaftssystem. Bei der Fülle an Sendungen ...

Das Warenhaus oder Logistikzentrum stellt den Dreh- und Angelpunkt in der Supply Chain dar und zählt zu den komplexesten Bereichen im Wirtschaftssystem. Bei der Fülle an Sendungen kann allerdings schnell ein logistischer Alptraum entstehen, denn in der Praxis werden Waren beschädigt, ungenügend verpackt, falsch versendet oder gestohlen. Deshalb ist es entscheidend, dass der Weg eines Paketes nahtlos (zurück-)verfolgt werden kann. Ein Beitrag von Jan Engelschalt, Business Development Manager Transportation bei Axis Communications.

Die gesamte Weltwirtschaft ist davon abhängig, dass Güter verlässlich von A nach B transportiert werden. Doch die Verwaltung, Zuordnung, Lagerung und Weiterleitung von Waren, die zwischen diesen beiden Stationen stattfinden, stellen einen höchst diffizilen Gesamtprozess dar, der eine exakte Erfassung jedes einzelnen Artikels voraussetzt. Insbesondere deshalb, weil in der Regel Drittanbieter oder weitere Unternehmen an der Lieferkette beteiligt sind. Daher stellt sich unweigerlich die Frage, wie in diesem komplexen Umfeld Transparenz möglich ist? Wie werden Waren gesichert? Wie wird im Falle einer Reklamation durch den Endkunden geklärt, was wo und vor allem wem passiert ist?

Gebäude, Gelände, Fahrzeuge
In erster Linie muss sichergestellt werden, dass das Gebäude, Gelände und die Fahrzeuge gegen unbefugten Zutritt und Diebstahl gesichert sind. Physische Sicherheit wird zum einen mit einem intelligenten Netzwerk-Videosystem erreicht, welches unabhängig von Wetter- oder Lichtverhältnissen, rund um die Uhr hochauflösende Bilder generiert. Hierdurch können Abweichungen schnell erkannt werden.

Zum anderen bieten IP-Zutrittskontrolllösungen, die in das Videosystem integriert werden können, umfassende Sicherheit für Gelände und Gebäude. So kann der Zutritt nur für berechtigte Personen oder Fahrzeuge mit registriertem KFZ-Kennzeichen gewährt werden. Bei unbefugtem Zutritt in bestimmten Bereichen können automatisierte Warnsignale abgesetzt werden.

Warenverfolgung durch Ortungsfunktionen
Waren können in einem Logistikzentrum gestohlen werden oder durch Unachtsamkeit oder Fehler im Prozessablauf Schaden nehmen. Wenn sie beschädigt, falsch gepackt, fehlgeleitet oder gestohlen werden, kann es zu Reklamationen kommen.

Logistikzentren verfügen in der Regel über moderne Warehouse-Management-Systeme (WMS) die meist mit einer Software zur automatischen Identifizierung und Datenerfassung (AIDC) verbunden sind, wie zum Beispiel mit der RFID-Technik (Radio Frequency Identification). Dieses Sender-Empfänger-System ist in der Lage mittels Radiowellen Objekte automatisch und berührungslos zu identifizieren und zu lokalisieren.

Das heißt, dass Produkte beispielsweise bei Ankunft im Warenlager gescannt und damit zeitlich nachvollziehbar werden. Allerdings stößt diese Methode schnell an ihre Grenzen, da gescannte Daten keine nachträgliche Sichtkontrolle der Güter ermöglichen. Sie geben keine Auskunft darüber, was nach dem Scanvorgang passiert ist, wodurch Transparenz verloren geht und bei Reklamationen zeitaufwendige und kostspielige Untersuchungen mit unklarem Ausgang entstehen.

Warenverfolgung mit zusätzlicher ­visueller Erfassung
Eine sinnvolle Ergänzung zu Barcode-Scanner ist daher die visuelle Warenverfolgung (Visual Goods Tracking). Waren können so bei Ankunft im Logistikzentrum mit hochauflösenden Kameras erfasst und durch ein nahtlos installiertes Kameranetz verfolgt werden, auch bei schlechten Lichtverhältnissen oder Wetterbedingungen.

Die Lösung lässt sich sehr einfach in das WMS- und AIDC-System integrieren, wodurch Videodaten mit den Ortungsdaten kombiniert werden und so der gesamte Warenfluss visuell nachvollzogen und einzelne Ereignisse genauer betrachtet werden können. Dazu muss letztlich nur die ID-Nummer des Pakets in die Software eingegeben werden. So erfährt der Betreiber den genauen Status der Güter, wer wann mit welchen Produkten in Kontakt kam und welche Auswirkungen dies eventuell hatte.

Dadurch wird klar ersichtlich, was mit einem bestimmten Paket nach der Eingangsscannung geschieht. Wenn ein Kunde also eine Reklamation hat oder wiederholt Abweichungen im Prozessablauf festgestellt werden, zeigen die Bilder nicht nur was passiert ist, sondern können auch als Beweismaterial dienen. Es lassen sich dadurch Prozesse optimieren, Verluste mindern und Gewinne steigern. Darüber hinaus können die Kameras zu Schulungszwecken verwendet werden und den Personaleinsatz effizienter gestalten.

Mit Visual Goods Tracking werden Kundenbeschwerden über verlorene Waren schnell bearbeitet und Sachverhalte lückenlos aufgeklärt. Dies schafft Vertrauen und zeugt von exzellentem Service und Präzision, wodurch die Marke und das Image des Unternehmens erheblich gefördert werden. Zudem lassen sich Zeit und Geld sparen, indem Forderungen und Reklamationen schnell und effizient bearbeitet und die Kosten für Schadenersatz, Bußgeld und Versicherung reduziert werden. Die visuelle Warenverfolgung bietet also in jeder Hinsicht eine intelligente und wirtschaftlich sinnvolle Ergänzung zu herkömmlichen Ortungsdiensten in Logistikzentren.

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