Security

KNX, Dali und Onvif* – und was die Frösche noch so alles können

Frogblue mit neuen Lösungen für drahtlose Gebäudeautomation

17.02.2020 -

Das Unternehmen Frogblue kommt in diesem Jahr mit vielen Neuheiten rund um drahtlose Gebäudeautomation. Die Messe Light + Building, wo man eine großflächige Teilnahme geplant hatte, wurde zwar mittlerweile auf September 2020 verschoben - dennoch wird das Unternehmen mit seinen Lösungen in der nächsten Zeit für Aufsehen sorgen. Denn bereits vor zwei Jahren staunte der Markt angesichts der auf Bluetooth basierenden Lösungen dieser familiengeführten Company. Die "Frogs" genannten Produkte werden ausschließlich in Deutschland entwickelt und produziert – und sind so einfach einzurichten wie eine Bluetooth-Verbindung vom Smartphone zum Radio. Dieses Jahr erfahren Interessierte, wie die Steuerung eines smarten Privathauses oder Büros funktioniert – und welche Funktionalitäten schon heute möglich sind. 

In Ergänzung zu unserem Bericht "Drahtlos und einfach: Bluetooth-Frösche können jetzt KNX" sprachen wir mit den Unternehmensgründern Dr. Ralf Hinkel und Sohn René Hinkel:

Herr Dr. Hinkel, es gibt viel Neues von Frogblue – was sind Ihre persönlichen Highlights?

Dr. Ralf Hinkel: Unsere Highlights sind unsere KNX-Frogs, Dali-Frogs und die Onvif-Kameraintegration. Mit den FrogKNX gibt es jetzt eine Bridge von KNX in unser System – und das wird Viele freuen! Unsere Frösche kommunizieren ja über Bluetooth, was viele Vorteile bringt – und mit der KNX-Anbindung bringen wir diese Vereinfachung der Kommunikation auch in die KNX-Welt. Aber das ist noch nicht alles. Interessant ist vor allem auch: Mit dem KNX-Frosch kann der Elektriker, der Nutzer sogar auf unsere ohnehin schon komfortable Project-App verzichten. Denn unsere Devices werden echte KNX-Devices! Und werden mit der KNX-Software ETS5 konfiguriert!

Vorteil für den Handwerker…

Dr. Ralf Hinkel: …Vorteil für den Handwerker, denn durch Einsatz dieses Frosches brauche ich als Elektriker nicht umlernen. Und das ist ein echtes Highlight, eine echte Erleichterung für den Handwerker, er kann in seiner gewohnten Umgebung arbeiten. Unser Frog also mit seinen zwei Eingängen und zwei Ausgängen ist nichts anderes mehr als ein für jeden Elektriker leicht zu installierendes KNX-Modul. Großer Vorteil, nochmal: Kein Elektriker muss sich umgewöhnen. Das Kabel endet dann also an einem KNX-Frog – und die restliche Kommunikation regelt dieser mit seinen anderen Frosch-Kollegen. Was auch bedeutet: Elektriker, Hausherr, Betreiber sind jederzeit flexibel, können das System jederzeit vergrößern, verkleinern, erweitern.

Was war für Sie der konkrete Anlass, auf KNX zu setzen?

René Hinkel: Ganz einfach, wir hatten so dermaßen viele Anfragen von Kunden, die mit KNX arbeiten. Die sagten, dass sie so gerne ihre Installationen erweitern würden – jedoch keine Kabel mehr ziehen wollten. Und für die ist unser KNX-Frosch genau das Richtige.

Damit scheint Ihr KNX-Frosch interessant zu werden für jeden, der Bestandsanlagen erweitern möchte. Gibt es weitere „Frosch-Neuheiten“ aktuell?

René Hinkel: Na klar, weitere unserer Frogs können nämlich nicht nur KNX, sondern auch Dali. Genauso wie es einen KNX-Frosch gibt, gibt es jetzt auch einen Dali-Frosch. Den steuern wir dann mit unserer Frogblue-Software, weil es keine Dali-Software gibt. Denn Dali ist ja nur eine physikalische Schnittstelle.

Eigentlich ja ein Uralt-Standard...

Dr. Ralf Hinkel: ...richtig – und einer, den ich schon vor über zwanzig Jahren bei Mobotix genutzt hatte. Zwischenzeitlich war er eigentlich tot. Mit den LED-Lampen aber kam Dali zurück – als Schnittstelle, mit der man LED-Leuchten besser dimmen und die Farbe einstellen kann. Bekanntlich ging das bei Glüh- oder Halogenlampen über die Betriebsspannung. Bei LED funktioniert das wegen der elektrischen Netzteile nicht einwandfrei. Deshalb kam man wieder auf die Idee, die Lampe fest mit ihren 230 Volt zu versorgen – und bestimmte Befehle wie Farbe oder eben das Dimmen dann über die Dali-Schnittstelle zu erteilen. Ohne LED gäbe es kein Dali mehr. So aber gibt es eine Renaissance dieses Leuchtensteuerungsprotokolls, damit gibt es Anfragen aus dem Markt danach, und somit war für uns klar: Wir machen unseren Kunden und Partnern das Leben leicht und entwickeln einen Dali-Frosch. Übrigens ein schöner Aspekt bei uns als Familienunternehmen: sobald mein Sohn René oder ich von Kunden hören, dass sie eine bestimmte Sache brauchen, können wir uns ans Werk machen und entwickeln. Wir müssen niemanden um Erlaubnis fragen – allein der Kundenwunsch und -nutzen zählen bei uns.

In einer Vorankündigung war außerdem über ein Frog-Display zu lesen?

Dr. Ralf Hinkel: Richtig gelesen. Auch das ist fertig und wird schon ausgeliefert an Kunden. Ein echter Hit, das Ding. Das Beste daran: Das FrogDisplay ist gleichzeitig Alarmanlage.

Wie funktioniert das genau?

René Hinkel: Das Display agiert wie ein SIP-Telefon und benutzt die Fritzbox als Telefonie-Station. Bedeutet: Sie können jeder Nachricht, jedem eintreffenden Signal, egal ob gedrückter Lichtschalter oder wenn Sie von einem Bewegungsdetektor erkannt werden, Telefonnummern hinterlegen. Wenn Sie mögen, erhalten Sie also bei bestimmten Ereignissen direkt einen Telefonanruf, der Sie über die Vorgänge in Ihrem Haus informiert. Jedem Ereignis können Sie dabei eine eigene Sprachnachricht zuweisen. Mit einer Pin bestätigen Sie den Erhalt der Nachricht, andernfalls ruft das System die nächste Telefonnummer aus Ihrer Liste an.

Dr. Ralf Hinkel: Und die Kommunikation funktioniert auch umgekehrt, so dass Sie per Anruf beim FrogDisplay beispielsweise die Tür aufmachen, das Licht anschalten, Ihre Alarmanlage scharf oder unscharf. Das geht natürlich auch über Internet, allerdings hat die Telefonie einen entscheidenden Vorteil – dass nämlich jeder Anruf sauber protokolliert wird, auch wenn man selbst gerade nicht erreichbar ist. Telefonie funktioniert im Gegensatz zum Internetzugang überall und speichert jede Kontaktaufnahme. Kleiner Gimmick obendrauf: das Display sieht nicht nur in jeder Umgebung gut aus, Sie können darüber sogar auch via Internet TV laufen lassen oder eine Diashow oder was auch immer Sie mögen. Macht sich gut im privaten wie auch im gewerblichen Umfeld.

Kameras wurden integriert ins Display?

Dr. Ralf Hinkel: Logo. Und zwar nicht nur Mobotix, sondern jede andere, die auch Onvif kann. Damit lassen sich bei bestimmten Ereignissen natürlich auch die Kamerabilder aufs Display schalten. Und: Wir haben mittlerweile alle Systeme in der Produktion und auch schon in der Auslieferung.

Speziell zum Thema Sicherheit weitere Entwicklungen?

Dr. Ralf Hinkel: Haben wir. Nämlich den FrogMultisense. Er detektiert Temperatur, Feuchte, Helligkeit und Druck. Weil wir jetzt auch mit unseren neuen Systemen in die Heizungstechnik gehen. Damit habe ich einen Sensor, den ich überall anbringen kann und der mir zuverlässig relevante Raumdaten übermittelt.

René Hinkel: Sehr interessant ist auch sein Beschleunigungssensor, sein Schock- und bei der Variante Frog-Window sein Fensterlagesensor. Wenn ich den Frog-Window als Fensterkontakt anbringe, erkennt er, ob das Fenster gekippt, geöffnet oder geschlossen wird. Und wenn draußen einer klopft oder sich sonst wie daran zu schaffen macht, detektiert der Frog-Multisense das auch.

Dr. Ralf Hinkel: Schönes Sicherheits-Feature: Wenn Sie wissen wollen, wer eigentlich immer Ihre Toffifee aus der Schublade klaut, bringen Sie einen Frog-Multisense unter der Schublade an und aktivieren die Logging-Funktion. Dann können Sie an Ihrem Smartphone aus der Ferne sehen, wer sich wann wie lange an Ihrer Schublade zu schaffen gemacht und auch noch, wie weit er sie aufgezogen hat. Kleines, lustiges Beispiel – aber die echten, harten Anwendungsfälle in der Praxis können sich die Profis schon vorstellen. Ein klasse Alarmanlagen-Tool, erst recht in Verbindung mit dem FrogDisplay.

Wie kommen Ihre Systeme an im Markt?

Dr. Ralf Hinkel: Spitze, sehr gut. Erst gestern hatten wir zwölf Partner aus der ganzen Welt hier in Kaiserslautern zu Gast. Die sind alle sowas von happy, dass sie hier etwas Super-Innovatives von einem Familienunternehmen in Made-in-Gemany-Qualität bekommen.

Fakten zu Frogblue

  • Made in Germany und VDE-zertifiziert: Die Frogblue AG bietet Bluetooth-basierte Smart-Home-Lösungen, die nach höchsten Qualitätsstandards zu einhundert Prozent in Deutschland entwickelt und produziert werden.
  • Das System basiert auf intelligenten Steuermodulen, den Frogs, die direkt in Unterputzdosen hinter den Lichtschaltern verbaut werden. Die modulare Lösung ist schnell installiert, flexibel erweiterbar und energieeffizient. Weder Leitungsverlegung noch IT-Technik, Schaltschränke oder Zentraleinheiten sind notwendig. Frogblue eignet sich für den Einsatz im Bestands- wie im Neubau, vom einzelnen Apartment bis zum Bürogebäude.
  • Das junge Unternehmen mit Sitz in Kaiserslautern ist VDE-zertifiziert, Mitglied im ZVEI, ZVEH und der SmartHome Initiative Deutschland sowie im German Design Council.
  • Der Gründer und Vorstandsvorsitzende des Unternehmens, Dr. Ralf Hinkel, hat mehr als 30 Jahre Erfahrung in der Elektronikbranche. Gemeinsam mit Sohn René Hinkel leitet er das Familienunternehmen Frogblue. In den Neunzigerjahren gründete u.a. die Unternehmen Quadriga Sensortechnik und Mobotix.

*Glossar

  • Onvif: Das Open Network Video Interface Forum ist ein globales und offenes Industrieforum mit dem Ziel eines Standards für die Schnittstelle von physischen, IP-basierten Sicherheitsprodukten.
  • KNX: ist ein Feldbus zur Gebäudeautomatisierung und Nachfolger der Feldbusse Europäischer Installationsbus (EIB), BatiBus und European Home Systems (EHS).
  • Dali: Digital Addressable Lighting Interface ist ein Protokoll zur Steuerung von lichttechnischen Betriebsgeräten in der Gebäudeautomation.
  • SIP-Telefon: ist ein Telefon, das auf Voice-over-IP basiert und dazu das Session Initiation Protocol (SIP) nutzt.

Kontakt

Frogblue AG - Smart Building Technology

Luxemburger Straße 6
67657 Kaiserslautern
Deutschland

+49 631 520829 0