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Interview mit VTIS-Geschäftsführer Dirk Scheer

16.01.2015 - VTIS berät, entwickelt und realisiert individuelle Projekte weltweit - vor allem in Europa, aber auch im ­Mittleren Osten bis hin zum Königshaus von Qatar. Derzeit beschäftigt das ...

VTIS berät, entwickelt und realisiert individuelle Projekte weltweit - vor allem in Europa, aber auch im ­Mittleren Osten bis hin zum Königshaus von Qatar. Derzeit beschäftigt das Systemhaus 24 Mitarbeiter. GIT SICHERHEIT sprach mit VTIS-Geschäftsführer Dirk Scheer.   

Die Geschichte von VTIS Videotechnik Infosystems ist ungewöhnlich - passt aber ins Ruhrgebiet: Sie ist nämlich mit dem Bergbau eng verbunden. Viele der Mitarbeiter des 1997 gegründeten Unternehmens sind gelernte Elektrosteiger - im Bergwerk sind sie für die elektrischen Anlagen und deren Sicherheit und Funktionsfähigkeit sowie für die Kontrolle der ordnungsgemäßen Wartung zuständig. Ihre Ausbildung ist ausgesprochen vielfältig und damit ausgesprochen nützlich für ein Videotechnologie-Systemhaus, sagt Geschäftsführer Dirk Scheer.

Heute ist VTIS unter anderem Deutschlands größter Axis-Communications-Partner. Die 24 Mitarbeiter sind für ausgewählte Kunden im mittleren und oberen Segment tätig - neben Deutschland in vielen europäischen Ländern von Großbritannien bis Italien tätig, aber auch in Golfstaaten wie Qatar. Man expandiert stetig mit dem Bedarf. So hat das Unternehmen gerade ein neues Büro in München eröffnet und sich in Dortmund um 600 m2 vergrößert. Den Platz braucht man für technische Tests neuer Produkte. „Wir probieren hier alles selber aus - und Partner wie z.B.

Axis schicken uns auch von sich aus viele neue Produkte zum testen", berichtet Dirk Scheer.
Videotechnologie, das heißt heute zu 95 Prozent Netzwerktechnik, sagt Dirk Scheer, und bei den Kunden habe man es vor allem mit der IT-Abteilung zu tun. Die Mitarbeiter bei VTIS sind deshalb vor allem im Bereich Informatik geschult und man legt Wert auf eine entsprechende Weiterbildung: Sie werden schon mal zur Schulung bei Cisco nach San Francisco geschickt, um die Kunden entsprechend aktuell beraten zu können.
Die verwendeten und verkauften Produkte stammen sämtlich von verlässlichen Marken, Herstellern und Partnern - neben Axis sind das beispielsweise Aimetis oder AG Neovo. Wichtig bei der Auswahl ist für VTIS neben der Qualität auch das Design - und, dass es nicht allzu häufig zu kompletten Produktwechseln kommt. Nur so ließen sich langfristig zuverlässige und investitionssichere Lösungen für den Kunden gewährleisten.

GIT SICHERHEIT: Herr Scheer, VTIS sieht sich als Systemhaus in der Videosicherheitsbranche, wo liegt für Sie der Unterschied zum klassischen Distributor?

Dirk Scheer: Bei uns kauft der Kunde Beratung, Planung und Projektierung, Produkte, Inbetriebnahmen und Wartung - also eine Konzeptlösung und keine einzelne Produkte. Wir stellen uns individuell auf unsere Kundenwünsche ein und sichern somit 100% Qualität in allen vorgenannten Bereichen. Diesen Service bieten wir auch zunehmend international.

Haben Sie Beispiele?

Dirk Scheer: Wir haben z.B. eine spezielle Lösung zur Sicherung von Radarstationen erarbeitet. Wir bilden Partner und Kunden in Fernost (Kuwait) aus, so dass das Personal vor Ort in der Lage ist, diese Anlagen zu pflegen und instand zu halten. Der Kunde erwartet eine schlüsselfertige Systemlösung und, dass technische Probleme der Radarstation frühzeitig lokalisierbar sind, um Schäden zu vermeiden. Bei solchen internationalen Projekten greifen wir auf ein Netzwerk erfahrener Experten zurück.

Agieren Sie denn überhaupt nicht mehr als klassischer Distributor im Markt?

Dirk Scheer:
Doch - wir bieten unseren B2B-Kunden den gleichen Service, denn die Projekte aus der Videowelt sind heute zum Teil sehr komplex. Für den Errichter ist es dann wichtig, nicht einfach nur ein Produkt zu kaufen - der Service ist hier aus unserer Sicht noch viel wichtiger. Bei uns bekommen Sie kompetente Antworten zu Fragen zum Produkt oder zu Lösungen. Dafür haben wir in den letzten Jahren sehr viel in unser technisches Personal und dessen Ausrüstung investiert. Kauft bei uns ein Kunde ein Produkt, ist sichergestellt, dass wir ausgebildetes Personal für technischen Support, aber auch Inbetriebnahmehilfen vorhalten.

Wird Dienstleistung wirklich angenommen oder vielmehr gefordert aber nicht honoriert?

Dirk Scheer: Sie sprechen einen wirklich guten Punkt an. Wir als VTIS Systemhaus mit der Kernkompetenz IP-Video hatten vor ein bis zwei Jahren wirklich noch das Problem, dass jeder meint, er könne Videoanlagen planen und errichten. Heute sieht die Welt anders aus, moderne Lösungen von heute setzen vertiefte Kenntnisse über IT-Infrastruktur und Video voraus. Deshalb sind bei uns alle Techniker in beiden Bereichen ausgebildet und werden auch in Zukunft immer wieder neu ausgebildet. Ohne IT-Kenntnisse geht heute fast nichts mehr. Viele Kunden wissen das heute und sind auch bereit für solche Leistungen zu zahlen.

Wie garantieren Sie Ihren Service bei internationalen Projekten?

Dirk Scheer:
Zunächst arbeiten wir zweisprachig (deutsch und englisch) - zum anderen ist die Welt durch Remote-Support und -Inbetriebnahmen kleiner geworden. Wir fliegen in der Regel einmal zur Erstinbetriebnahme zum Kunden und alles andere wird dann aus unserer Serviceumgebung hier in Dortmund durchgeführt. Für einige Bereiche greifen wir auch wieder auf unser Partnernetzwerk zurück. Große internationale Kunden mit mehreren Standorten in unterschiedlichen Ländern wissen diesen Service zu schätzen. Standardisierung ist bei solchen
Kunden immer das Wichtigste und wir unterstützen Sie dabei tatkräftig.

Wie sieht es mit Branchenlösungen auf?

Dirk Scheer:
Wir haben eine Vielzahl unterschiedlicher Branchenlösungen entwickelt und umgesetzt. Dennoch wissen wir, dass eine Lösung immer auf die Bedürfnisse der Kunden angepasst werden muss, um sich den vorhanden Prozessen anzupassen. Unser Motto ist "Zuhören, lernen, verstehen" - dann erarbeiten wir eine Lösung, die wirtschaftlich und technisch zu den Bedürfnissen des Kunden passen.

...also keine Lösung "out of the box"...

Dirk Scheer:
Nicht wirklich, aber irgendwie schon, denn die Kunden von VTIS profitieren ja von unseren Erfahrungen und unseren ausgewählten Produkten die zur Lösung führen. Übrigens sei angemerkt, dass wir Produkte so auswählen, dass wir einen gewissen Einfluss nehmen können, wenn es einmal notwendig wird, z.B. für Sonderlösungen. Außerdem haben wir in unserem Partnernetzwerk auch Entwicklungsressourcen auf die wir zurückgreifen können, um z.B. Integrationen oder Schnittstellenanpassungen schnell und unkompliziert liefern zu können.

Konzentrieren Sie sich auf nur auf Großprojekte und -kunden?

Dirk Scheer:
Nein ganz und gar nicht, denn aus vermeintlich kleinen Projektanfragen kann nach unserer Erfahrung eine langjährige Kundenbeziehung entstehen. Wir machen da keinen Unterschied. Kunde ist Kunde.

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