Security

Interview mit Stefan Bange: steigender Einsatz für hochauflösende Kameras

17.07.2014 - Avigilon ist in den vergangenen Jahren international stark gewachsen und hat sich eine gute Position im High-End-Markt für Videoüberwachung erarbeitet. Die hochauflösenden Kameras ...

Avigilon ist in den vergangenen Jahren international stark gewachsen und hat sich eine gute Position im High-End-Markt für Videoüberwachung erarbeitet. Die hochauflösenden Kameras sind weltweit bei besonders anspruchsvollen Projekten in der Stadtüberwachung und in Stadien im Einsatz. Heiko Baumgartner hatte Gelegenheit mit Stefan Bange, Sales Director DACH, über den deutschen Markt und die Entwicklung bei Avigilon zu sprechen.

GIT SICHERHEIT: Der Markt für Kameras zur Videoüberwachung ist riesig geworden. Wo liegen die Stärken des Angebots von Avigilon?

Stefan Bange: Da muss ich etwas weiter ausholen, da viele technologische Vorteile unserer Systeme im Ursprung von Avigilon begründet sind. Bei der Gründung von Avigilon 2004 war es das Ziel der Entwickler, Überwachungslösungen zu konzipieren, die nicht auf alter Technik basieren und eine End-to-End Lösung bieten. Die gesamte Hardware und Software wurde in Kanada neu entwickelt und dort hergestellt mit dem Ziel grundsätzlich die qualitativ hochwertigsten und zuverlässigsten Produkte der Branche zu produzieren. Unsere HD-Netzwerk Videomanagement- Software und unsere Megapixel-Kameras habe eine Bildqualität, die unserer Meinung nach weltweit ihresgleichen sucht. Alles kommt aus einer Hand, vom Gehäuse über den Sensor, das Objektiv bis hin zur Software und ist konzeptionell und technologisch auf dem absolut neuesten Stand.

Welche Produkte stehen bei Ihnen im Fokus?

Stefan Bange: Im oberen Segment unseres Kamera-Angebots sind die HD Pro-Kameras, die jetzt auch für den GIT SICHERHEIT Award nominiert sind. Sie zählen zu den leistungsfähigsten und innovativsten HD-Überwachungskameras im Markt. Auf Basis von H.264 sorgt unsere neue H4-Plattform für eine verbesserte Gesamtleistung, das heißt schnellere Verarbeitung der Bilddaten, effizienteres Bandbreitenmanagement und höhere Detailschärfe. Die H4 HD-Pro-Kamera ist mit einer Auflösung von 8, 12 und 16 MP erhältlich, ermöglicht die detaillierte Überwachung weitläufiger Areale und liefert dank der LightCatcher- Technologie auch bei schwierigen Lichtverhältnissen hervorragende Ergebnisse.

Sie lösen den Konflikt zwischen den hohen Datenmengen, die bei hochaufgelösten Kameras anfallen und limitierten Übertragungsbandbreiten mit Hilfe der HDSM-Übertragungstechnik. Lassen sich diese Kameras dann einfach in Videomanagementsysteme anderer Hersteller einbinden?

Stefan Bange: Die HDSM-Technik kommuniziert zwischen unserer Software, dem Server und dem Client bidirektional, das heißt das System erkennt automatisch welche Oberfläche der Anwender nutzt und sendet jeweils nur die dafür benötigte Datenmenge. Das spart Bandbreite, funktioniert aber nur mit unserem eigenen Managementsystem ACC.

Im Gegensatz zum Rest unseres Kameraportfolios ist die HD Pro und H4 Serie proprietär, die Integration in andere Systeme erfolgt also unser über Server-SDK oder Management- Systeme wie Winguard. Alle anderen Kameras in unserem Angebot wie zum Beispiel die sehr nachgefragten HD-Mikro-Domkameras sowie alle anderen Modelle bis einschließlich 5 Megapixel entsprechen dem ONVIF-Standard Profile S und können einfach in Software anderer Hersteller integriert werden. Auch unser Videomanagementsystem ACC ist offen für andere Kameras und es lassen sich mit unseren offenen Komponenten leistungsstarke, skalierbare und kostengünstige Überwachungslösungen individuell erstellen. Für Anwender, die noch mit der Migration zu IP beschäftigt sind, haben wir einen eigenen Encoder entwickelt, über den sehr günstig -wir reden von einem geringen dreistelligen Betrag- mit nur einer Kanalizenz in unserer ACCSoftware 4 Analogkameras auf den aktuellen Stand der IP-Technik gebracht werden können.

Man trifft häufig auf die Frage ob Kameras mit sehr hoher Auflösung überhaupt gebraucht werden. Anders gefragt, sind Multi- Megapixelkameras ein Nischenmarkt?

Stefan Bange: Nein. Natürlich muss nicht jede Kamera die in einem Projekt eingesetzt wird eine Megapixelkamera sein. Wenn man aber Projekte genauer unter die Lupe nimmt, findet man in fast jedem Projekt Anwendungen, wo man Aufgaben mit hochaufgelösten Kameras besser löst als mit einer Ansammlung von vermeintlich günstigen Kameras einfacher Bauart. Das gilt für Krankenhausprojekte genauso wie für den Logistikbereich, bei der Überwachung von Parkplätzen, Industriearealen und im öffentlichen Verkehr. Wer die Technik und Anwendung versteht, erkennt schnell, dass es absolut kein Nischenmarkt ist.

Sie haben im Oktober 2012 Ihre Aufgaben übernommen. Wie ist Avigilon auf dem deutschen Markt und in der DACH-Region mittlerweile aufgestellt und wie ist das Team organisiert?

Stefan Bange: Unser Team wächst ständig und wir können unseren Kunden mittlerweile flächendeckend eine gute Beratung und guten Service anbieten. Sicherheit ist Vertrauenssache und das haben wir bei der Zusammenstellung des Teams berücksichtigt. Axel Mölk ist für den Norden und Osten Deutschlands zuständig, ich kümmere mich selbst um den Westen Deutschlands und Österreich. Neu im Team ist Robert Köhler, der den Süden und die Schweiz betreut. Mit Gerard Zapf haben wir einen Techniker gefunden, der zusätzlich zu unserem globalen 24/7 Support in der DACH-Region unseren Partnern im Projekt mit Rat und Tat zur Seite steht. Wir das Team im Bereich Vertrieb und Technik zeitnah erweitern, sodass in Zukunft auch bei schnellem Wachstum eine unkomplizierte und reibungslose Betreuung garantiert ist. Avigilon hat erkannt wie wichtig und hat umkämpft der DACH-Markt ist und investiert in Ressourcen und Personal.

Wo wird Avigilon-Technologie in unserer Region bereits erfolgreich eingesetzt?

Stefan Bange: Wir haben in den letzten Monaten zahlreiche Projekte in unterschiedlichen Bereichen umgesetzt. Wir haben mehrere Logistikzentren von Firmen ausgerüstet, darunter die Firma Zalando. Im Handel sind wir sehr aktiv und sind gerade in der Schweiz weiterhin in einem Roll-out für Migros-Standorte begriffen. Weitere Segmente sind der öffentliche Nahverkehr aber auch Krankenhäuser, wo wir z.B. über T-Systems ein Projekt für das Herz- und Dialysezentrum Bad Oeynhausen gewonnen haben. Stadien sind ein weiterer großer Schwerpunkt unserer Arbeit. Wir haben allein in Deutschland bereits ein Dutzend Stadien ausgerüstet und mindestens ebenso viele weitere werden bis Jahresende im DACH-Bereich folgen. In Deutschland vertraut man unter anderem in Augsburg, Wolfsburg, Hannover, Cottbus, Mainz und auf Schalke auf unsere Technik.

Das Thema Stadionsicherheit ist hochaktuell. Gerade hat der ZVEI zusammen mit dem DFB einen Leitfaden „Videotechnik und Datenschutz im Stadion" veröffentlicht. Wo liegen die technischen Stärken von Avigilon bei der Stadionüberwachung?

Stefan Bange: Das Thema ist spannend und fast jedes Wochenende steht die Videoüberwachung Logistikbeim Fokus der Öffentlichkeit. Wir haben weltweit über 130 Stadien ausgerüstet, wo zum Teil bis zu 50.000 Fans mit nur 10 Kameras beobachtet werden und es können trotzdem Gesichtszügen zur Personenidentifizierung erfasst werden. Wir verfügen über ein wertvolles Know-how, das die Vereine gerne nutzen. Die Betreiber der Veltins- Arena sind sehr zufrieden und haben erst kürzlich auf Schalke zu einem runden Tisch Betreiber, Polizei und andere Stadionbetreiber eingeladen.

Wir konnten unser System dort vorstellen und der Betreiber hat die rundum positiven Eindrücke bestätigt. Wir werden unsere Bestrebungen hier noch verstärken. Einige Vereine nutzen mobile Systeme, welche dann bei Auswärtsspielen zum Einsatz kommen. Unsere neue H4 16 Megapixel Kamera mit 10 Bildern pro Sekunde und Lightcatcher-Technologie stößt in der Stadionbranche auf große Begeisterung. Da der dieser Markt relativ klein ist und die Beteiligten alle sehr offen kommunizieren, kommt uns die hohe Kundenzufriedenheit bei unseren bestehenden Projekten sehr zugute. Unsere zufriedenen Kunden in diesem Bereich erzählen gern über die guten Ergebnisse und den unkomplizierten Betrieb unseres Systems. Das ist unsere Beste Referenz.

Sie erwähnen Partnerschaften. Welches Netzwerk an Partnern ist inzwischen geknüpft worden und wo wollen Sie es noch weiter ausbauen?

Stefan Bange: Glückliche und zufriedene Partner sind das A und O in diesem Geschäft und das nehmen wir sehr ernst. Wir verstehen darunter eine enge Kommunikation und eine echtes Geben und Nehmen auf vertrauensvoller Basis. Wir haben mittlerweile ein Netzwerk an Distributoren mit den Firmen Elbex, Erdkreis Video, Aasset und Triotronik, CL electronics und Fittich in Deutschland, Österreich und der Schweiz aufgebaut und planen das Netzwerk mittelfristig noch um den einen oder anderen Distributor zu erweitern. Zu unseren Partner gehören mittlerweile auch viele Errichter und Endkunden, mit denen wir eng kooperieren. Wir werden jedoch auch in Zukunft Endkunden nicht direkt beliefern, da wir wollen, dass qualifizierte Arbeit auch belohnt wird.

 

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