Security

Elektronische Schließanlage für Seniorenwohnheim

Geschäfts­führer Georg Nicolay und technischer Leiter Stefan Block von Hewi über das eingerichtete elektronische Schließsystem

30.11.2010 - Anspruchsvolles Wohnen im Alter - dafür steht die GDA (Gemeinschaft Deutsche Altenhilfe) seit vielen ­Jahren: In ihren Wohnstiften bietet sie attraktive Wohnungen für Senioren, umf...

Anspruchsvolles Wohnen im Alter - dafür steht die GDA (Gemeinschaft Deutsche Altenhilfe) seit vielen ­Jahren: In ihren Wohnstiften bietet sie attraktive Wohnungen für Senioren, umfangreiche Dienstleistungen sowie fachkundige Betreuung in der ambulanten und stationären Pflege. Fünf Wohnstifte wurden mit eLock von Hewi Heinrich Wilke ausgestattet, ein weiteres noch mit dem Vorgängersystem ES5000. Rund 1.900 Zylinder wurden verbaut, 2.600 Schlüssel sind im Umlauf. GIT-SICHERHEIT.de sprach mit Geschäfts­führer Georg Nicolay und dem technischen Leiter Stefan Block über ein neu eingerichtetes elektronisches Schließsystem von Hewi.

GIT-SICHERHEIT.de: Herr Nicolay, wie kamen Sie dazu, sich über elektronische Schließanlagen Gedanken zu machen?

G. Nicolay: Elektronisches Schließen ist für mich schon lange ein wichtiges Thema. Der Schlüsselverlust bei mechanischen Schließanlagen ist - abgesehen von den Nerven, die man da lässt - eine ausgesprochen kostspielige Angelegenheit. Denn es müssen, will man die Sicherheit der Anlage weiterhin gewährleisten, i.d.R. Schlösser und Schlüssel komplett ausgetauscht werden. Und bei der Vielzahl an Menschen, die hier tätig sind, ist das Risiko relativ hoch, dass ein Schlüssel mal irgendwann verloren geht. Im Übrigen haben wir solch einen Verlust schon leidvoll erfahren. Trotz aller Vorsicht ist irgendwann der Generalschlüssel abhanden gekommen. Diese eine Woche war ganz schön nervenaufreibend. Wir haben damals für die Nächte sogar extra Wachpersonal engagiert. Das war richtig teuer.

Worin sehen Sie die Vorteile für Ihre Häuser?

G. Nicolay: Bei einer elektronischen Anlage kann ich den Missbrauch von Schlüsseln ganz schnell sicherstellen. Er kann ohne Aufhebens gelöscht werden, d.h. er hat keine Funktion mehr. Ein weiterer Punkt, auf Elektronik umzurüsten, ist, dass wir mit so einem System bei Bedarf genau nachvollziehen können, wer zu welcher Zeit welchen Raum mit welcher Zugangsberechtigung betreten hat.

Warum ist das für Sie wichtig?

G. Nicolay: Das sind im wesentlichen drei Gründe: Zum einen kommt es durchaus vor, dass Mitarbeiter falsch beschuldigt werden, sich unberechtigt Zutritt zu den Bewohner-Appartements verschafft und Dinge entwendet zu haben. Das ist eine sehr unangenehme Situation, die nicht nur Zeit kostet, da bleibt am Ende auch etwas im Raum stehen, was nicht sinnvoll ist. Das Zweite: Mitunter sind es dann Familienangehörige oder Bekannte, die rechtmäßig einen Schlüssel besitzen, und bei Abwesenheit oder gar Tod des Bewohners Gegenstände aus den Wohnungen entfernen. Diese Bewegungen sind mit solchen Schließsystemen nachvollziehbar und auch zuordenbar. Der dritte Grund ist schließlich der, dass es natürlich auch vorkommen kann, dass bei 1.200 Mitarbeitern irgendwann mal jemand dabei ist, der kriminelle Energie hat. Das können Sie nicht vermeiden. Aber mit einem elektronischen Schließsystem findet Prävention statt. Denn diese Personen müssen, aufgrund der Transparenz dieser Systeme befürchten, erwischt zu werden. In unserer Betriebsvereinbarung ist festgelegt, dass u.a. die Informationen zur Schlüsselbenutzung des Einzelnen an die Polizei weitergeleitet werden darf.

Herr Block, Sie sind Technischer Leiter bei der GDA. Wie sieht die Zutrittsorganisation Ihrer Häuser heute insgesamt aus?

S. Block: Unsere Wohnstifte sind - ähnlich wie Hotels - als offene Gebäude konzipiert. Zugänge zu Wohnungen, Funktionsräumen, Schwimmbad, Gymnastikraum und Garten, und auch angemieteten Räumen wie Friseur, Massage und Verkaufsflächen werden mit dem elektronischen Schließsystem Elock von Hewi gesteuert. Mit diesem System kann ich den Funktionsumfang jedes einzelnen Schlüssels festlegen. Ich kann für Mitarbeiter bestimmte Zeiten anlegen, bestimmte Räume. Und das kann ich auch jederzeit - ebenfalls ohne Aufhebens - erweitern oder rückgängig machen, und das mit einem Mausklick.

G. Nicolay: Unsere Mitarbeiter kommen nur in das Objekt, wenn sie sich freigeschaltet haben. Sie erhalten direkt am Eingang eine Art Tagesberechtigung und sind so registriert.

Warum haben Sie sich für das System von Hewi entschieden?

G. Nicolay: Als wir uns für ein elektronisches Zutrittsystems ausgesprochen haben, kam in unserem Heimbeirat die Frage auf: Wie sollen die Bewohner, bei denen es sich meist um ältere Personen handelt, mit dieser neuen Technik zu recht kommen? Es gibt reichlich verschiedene Produkte am Markt, aber wir haben uns für Hewi entschieden, weil wir hier auf ein altgewohntes System, den Schlüssel, zurückgreifen können. Der Schlüssel wird, wie gewohnt, ins Schloss gesteckt. Diese Funktion ist bekannt, das versteht auch der Demente. Außerdem ist das Elock-System ist ein sehr vernünftiges System, das ausgesprochen flexibel und komfortabel ist.

Welche Rückmeldungen gibt es seitens der Bewohner?

S. Block: Die Bewohner schätzen das Mehr an Sicherheit sehr. Sie können sich mehr denn je darauf verlassen, dass ihre Wohnung sicher ist und ihre Wertsachen vor Diebstahl geschützt sind. Die meisten waren auch sehr positiv überrascht, dass sie ihre Türen weiterhin mit einem Schlüssel öffnen können. Die Akzeptanz ist wirklich groß.

Wie sieht die Arbeit mit dem neuen Schließsystem für Sie aus?

S. Block: Für uns in der Haustechnik bedeutet so ein System eine echte Arbeitserleichterung. Wir müssen keine Bücher mehr führen, denn anhand der Abgabe- und Ausgabeprotokolle, die wir automatisch durch die Schlüssel bekommen, sind die vielen Schlüssel selbst leicht zu handhaben. Bei Rückgabe werden sie dann einfach gelöscht.

Welche Rolle spielt der Preis bei so einer Anschaffung?

G. Nicolay: Sicherlich tut der Preis am Anfang immer erst einmal weh. Aber bei so einer Anlage muss man langfristig denken, prüfen, welches Potenzial sie noch hat. Wir schauen immer, was kostet so eine Investition auf zehn Jahre gesehen. So gesehen sind wir sicher, die richtige Entscheidung getroffen zuhaben.

S. Block: Wenn ich überlege, was uns das Nachmachen der Schlüssel gekostet hat... Hier war ein Haustechniker meistens ein bis zwei Stunden unterwegs, den Schlüssel wegzubringen und wiederzuholen. Heute erledigen wir alles innerhalb von zehn Minuten selber.

Was ist für die Zukunft noch geplant?

S. Block: Wir denken über die Einrichtung eines virtuellen Netzwerkes für die schicht­spezifischen Tagesberechtigungen unserer Mitarbeiter nach. Auch die medizinische Datenerfassung oder der Verschluss der Medikamentenschränke soll zukünftig mit Elock geregelt werden.

Herr Nicolay, Herr Block, wir bedanken uns für das Gespräch.

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