Security

Casinos: Zwölf Tipps für Sicherheitstechnik

Mit Checkliste – Relevante Videoüberwachungsfunktionen und deren Vorteile

01.06.2010 - Um allen Gästen Fairplay zu garantieren, gesetzliche Vorschriften einzuhalten und den Fortbestand des eigenen ­Unternehmens zu sichern, müssen Casinos in allen Betriebsbereichen be...

Um allen Gästen Fairplay zu garantieren, gesetzliche Vorschriften einzuhalten und den Fortbestand des eigenen ­Unternehmens zu sichern, müssen Casinos in allen Betriebsbereichen besondere Sicherheitsvorkehrungen treffen. ­Sicherheitsmaßnahmen müssen sowohl hinter den Kulissen als auch in den öffentlichen Bereichen greifen. Wir helfen mit einer Checkliste.

Im Casino: Mitarbeiter müssen geschützt werden, wenn sie mit großen Mengen Jetons oder Bargeld umgehen - sowohl innerhalb als auch außerhalb der Geschäftszeiten. Auch Mitarbeiter mit Kundenkontakt brauchen Schutz. Nahtlose Videoüberwachung gehört deshalb zu den Kernelementen aller Sicherheitskonzepte von Casinos, und ist in vielen Ländern gesetzlich detailliert geregelt.

In Casinos sind Entwickler von Videosicherheitssystemen mit besonderen technischen Herausforderungen konfrontiert: Die Beleuchtung ist oft nicht kamerafreundlich, dennoch müssen scharfe, detailreiche Bilder aufgezeichnet werden, auf denen die genauen Positionen, Farben und Anzahlen von Jetons und Karten erkennbar sind. Um Zweifelsfälle schnell und eindeutig beizulegen, und den ungestörten Fortgang des Spielbetriebs zu sichern, sind schnelle und effiziente Anzeige- und Betriebsfunktionen erforderlich, mit denen sich das Aufsichtspersonal verzögerungsfrei Zugriff auf gespeicherte Aufnahmen und Livebilder verschaffen kann. Nicht zuletzt müssen Casinos erhebliche Speicherkapazität vorhalten, um Videos in hoher Qualität und mit hoher Bildrate bis zu 30 Tage zu speichern.

Inzwischen gibt es im Bereich der Videoüberwachungssysteme viele Möglichkeiten, passende Lösungen für Casinos zu entwickeln. Als Käufer müssen Sie wissen, worauf Sie dabei achten müssen, und welche Fragen Sie stellen sollten. Die folgende Checkliste wichtiger technischer Merkmale und konzeptioneller Aspekte beruht auf den Erfahrungen von Geutebrück beim Ausstatten von Casinos in Europa.

  • Es kommt auf das Kontrollieren und ­Steuern von Ereignissen und Spieltischen an, nicht auf das Steuern einzelner Kameras. Systeme mit intuitiven, grundrissorientierten Benutzeroberflächen ermöglichen die Wiedergabe zurückliegender Ereignisse, stellen die Aufnahmen mehrerer Kameras gleichzeitig bereit, und senden diese über das Netzwerk zur Kontrollstation - und zwar per Mausklick. 
  • Eine flexible Benutzeroberfläche, die an alle spezifischen Anforderungen einzelner Standorte angepasst werden kann, bietet den schnellstmöglichen Zugriff auf die richtigen Aufzeichnungen und sichert den unterbrechungsfreien Spielbetrieb.
  • Angemessene Speicherdauer und ­Qualität. Wenn erhebliche Investitionen in Aufzeichnungs- und Speichertechnik erfolgen, wäre es widersinnig, bei Bildqualität und Abfragefunktionen zu sparen. Karten und Jetons müssen detailgenau wiedergegeben werden, und der Zugriff auf Bilder in der höchstmöglichen Auflösung muss schnell und einfach sein.
  • Unterstützung für analoge Kameras, IP- und Megapixel-Kameras. Neben analogen Kameras und IP-Kameras unterstützen einige Hybridsysteme auch Megapixel-IP-Kameras. Mit 25-fps-Echtzeitwiedergabe und -aufzeichnung, Standbildern in hoher Auflösung und digitalem Zoomen für Nahaufnahmen kann die Anzahl der insgesamt benötigten Kameras reduziert werden. Einheitliche Bedienung und einheitliche Funktionsmerkmale bei IP-Kameras und analogen Kameras (z. B. synchronisierte Parallelwiedergabe von analogen Streams und IP-Bildern) ermöglichen die nahtlose Integration bereits vorhandener Systeme, vereinfachen die Bedienung und führen zu Kosteneinsparungen. Alternativ können vorhandene Analogkameras auch in IP-Lösungen integriert werden. Encoder mit intelligentem Videomanagement bieten dabei eine besonders große Funktionsvielfalt und minimieren die Belastung des Datennetzwerks.
  • Die Möglichkeit, das Bildformat für einzelne Kameras auf 4CIF, 2CIF oder andere Optionen einzustellen, ist ein wichtiger Vorteil, wenn PAL-/NTSC-Interlace-Kameras eingesetzt werden. Bei solchen Geräten führen schnelle Bewegungen zu Unschärfen, und das Speichern unscharfer Bilder bei 4CIF-Auflösung führt im Vergleich zu 2CIF zu unnötig hohem Speicherbedarf. Eine bessere Strategie ist es, ein System einzusetzen, bei dem für einzelne Szenen das jeweils optimale Format ausgewählt werden kann, so dass in Bereichen mit viel Bewegung auf 4CIF verzichtet werden kann. 
  • Auswahl des optimalen Kompressionsverfahrens. Algorithmen wie MPEG2 und MPEG 4/H.264 wurden für Multimediaanwendungen entwickelt, und zeigen beim Einsatz in Videoüberwachungssystemen viele Schwächen. Bei hohen Kompressionsraten und schnellen Bewegungen kann es z. B. zu Bildverzerrungen kommen. Bildinformationen, die in Echtzeit nicht sichtbar sind, werden möglicherweise verworfen, obwohl ihnen in der Videoüberwachung die entscheidende Rolle bei der Einzelbildauswertung zukommt. Die Aufzeichnungen lassen sich mit geringem Aufwand mit Multimedia-Videobearbeitungssoftware manipulieren, auch wenn sie mit digitalen Wasserzeichen „geschützt" sind. Deshalb werden mit Kompressionsverfahren, die auf die Anforderungen der Videoüberwachung zugeschnitten sind, bessere Gesamtleistungs- und -effizienzwerte erzielt. Mit MPEG4CCTV von Geutebrück kann z. B. eine feste Bildqualität garantiert werden, da der Datenstream abhängig von den aufgezeichneten Bildinhalten und Bewegungen variiert wird. Alle in der Einzelbildanalyse verwertbaren Informationen bleiben erhalten.
  • Bei Dynamic Live Streaming werden die ­Videostreams während des Aufzeichnens ­dynamisch an die gewünschte Anzeigebildgröße angepasst. Auf diese Weise wird die Netzwerk- und Hardwarebelastung minimiert, und die Anzahl der benötigten Wiedergabeserver wird verringert.
  • Beim Dual Streaming werden separate Datenstreams für Aufzeichnung und Livewiedergabe in Aufzeichnungs- bzw. Livequalität generiert, so dass die Bandbreitennutzung reduziert wird, ohne dass Einschränkungen bei der Bildqualität notwendig sind.
  • Aufzeichnung rund um die Uhr: Um die Analyse strittiger Situationen zu ermöglichen, müssen Aufzeichnungen während der Geschäftszeiten mit 25 fps erfolgen. In den Nebenzeiten können geringere Bildraten eingesetzt werden, um die Speicherkosten zu reduzieren.
  • Aufzeichnen der richtigen Szenen. Interne Überwachungssysteme prüfen kontinuierlich Kamerastatus, Bildqualität, Lichtverhältnisse und Positionen, und lösen automatisch Alarm aus, wenn Manipulationsversuche erkannt werden. Dadurch wird verhindert, dass illegale Aktivitäten gezielt aus dem Blickfeld von Kameras entfernt werden.
  • Redundanz für Hochverfügbarkeit. In den meisten Casinos führen Ausfälle von Videoüberwachungssystemen zu verlorenen Spielzeiten und Gewinneinbußen. Da auch außerhalb der Öffnungszeiten sicherheitskritische Vorgänge stattfinden, z. B. das Zählen von Bargeld, sind keine langen Wartungszeiten möglich. Deshalb ist Zuverlässigkeit ein entscheidender Faktor. Diese kann heutzutage mit modularer Serverhardware in Clustern gewährleistet werden, bei denen mehrere virtuelle Server und hochverfügbare RAID-6-Speichersysteme zum Einsatz kommen. Eine IP-Lösung dieses Typs hat Geutebrück auf der CeBit 2009 ausgestellt und anschließend in einem großen Casino in Betrieb genommen. Der Wartungsaufwand vor Ort kann außerdem mit Remoteüberwachungsdiensten reduziert werden, die sowohl geplante Wartungsarbeiten als auch die Behebung unvorhergesehener Probleme ferngesteuert durchführen.
  • Geringer Energieverbrauch. Aktuelle IP-Lösungen arbeiten deutlich energieeffizienter als herkömmliche Systeme. Dank moderner Techniken wie virtuellen Maschinen und ­Dynamic Live Streaming können die Anforderungen an die Hardware reduziert werden, so dass weniger Abwärme entsteht und weniger gekühlt werden muss. In einem Casino, das eine IP-Lösung von Geutebrück installiert hat, konnte der Energieverbrauch der Videoüberwachungssysteme von 76.000 kWh pro Jahr auf 45.000 kWh pro Jahr gesenkt werden.