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Biometrische Handvenenerkennung für Logistikzentrum

01.12.2017 - Richard Wolf ist ein mittelständisches Medizintechnik-Unternehmen mit mehr als 1.500 Mitarbeitern sowie weltweit 14 Niederlassungen und 130 Distributoren. Die Firma entwickelt, pro...

Richard Wolf ist ein mittelständisches Medizintechnik-Unternehmen mit mehr als 1.500 Mitarbeitern sowie weltweit 14 Niederlassungen und 130 Distributoren. Die ­Firma entwickelt, produziert und vertreibt eine Vielzahl von Produkten für die ­Endoskopie und extrakorporale Stoß­wellen-Behandlung in der Humanmedizin – ­sowie  integrierte OP-Systeme. 1.100 Mitarbeiter arbeiten in der Zentrale in ­Knittlingen. Die Zutritts­kontrolle kommt von PCS – im Logistikzentrum kommt die biometrische Handvenenerkennung des Unternehmens zum Einsatz.

„Die Handvenenerkennung, die macht wirklich Spaß“, meint Mario Müller, Projektleiter EDV bei Richard Wolf. Was nach einem spielerischen Produkt klingt, ist in Wahrheit ein minutiös geplantes Zutrittskontrollprojekt für das neue Service- und Logistikzentrum des Medizintechnik-Spezialisten aus Knittlingen. Das auf medizinische und technische Endoskope spezialisierte Unternehmen erzielt 80 Prozent der Umsätze im Ausland – mit deutlichem Wachstumspotenzial. Als einer der sogenannten Hidden Champions ist Richard Wolf ein in Fachkreisen bekannter Weltmarktführer für Endoskope – die Geräte finden sich nahezu an jedem OP-Tisch sowie in der Automobil-, Luft- und Raumfahrttechnik.

2014 investierte das Unternehmen auf Wachstumskurs in ein neues Service- und Logistikzentrum, welches dann im Februar 2015 in Betrieb genommen wurde. Mit diesem Neubau kam auch das bisherige Zeiterfassungs- und Zutrittskontrollsystem auf den Prüfstand. Schließlich war das alte System in die Jahre gekommen. Es gab keine Ersatzteile mehr dafür zu kaufen und es funktionierte nur als Insellösung. Höchste Zeit, sich nach einer neuen Zeiterfassung und damit gekoppeltem Zutrittskontrollsystem umzuschauen, mit dem der geplante Neubau sowie das gesamte Firmengelände zeitgemäß geschützt werden sollte.

Hoher Qualitätsanspruch
Richard Wolf hat als Unternehmens-Motto den „Spirit of Excellence“ gewählt – exzellente Qualität ist daher der unbedingte Anspruch für die eigenen Produkte. Deswegen hat Richard Wolf auch eigene Werkstätten, fast alle Teile werden von den 1.100 Beschäftigten in Knittlingen selbst hergestellt, das bringt die große Spezialisierung mit sich.

Mit diesem hohen Qualitätsanspruch machte sich die Personalabteilung von Richard Wolf auf die Suche nach einem neuen Zeiterfassungssystem. Voraussetzung war eine Lösung mit Verbindung zum neuen ERP-System SAP sowie langlebige und formschöne Zeiterfassungsterminals. Die Wahl fiel auf den Münchner Hersteller PCS Systemtechnik, der mit einer großen Palette an design-prämierten Zeiterfassungsterminals und einer SAP-zertifizierten Schnittstelle punkten konnte. „Das Design und die Materialverarbeitung der PCS-Produkte haben überzeugt“, sagt EDV-Projektleiter Mario Müller, der das Münchner Unternehmen bereits von seinem früheren Arbeitgeber kannte.

44 Zeiterfassungsterminals
Richard Wolf entschied sich für die aktuellen Zeiterfassungsterminals Intus 5500. Insgesamt wurden 44 Terminals am Firmenhauptsitz in Knittlingen sowie bei den Tochterfirmen in Deutschland von Richard Wolf installiert. Über die Online-Verbindung werden alle 15 Minuten die Zeitbuchungsdaten ins SAP hochgeladen. Die Mitarbeiter können am Display des Zeiterfassungsgeräts jederzeit aktuell den Gleitzeit-Saldo sowie den Urlaubsstatus abrufen. Urlaubsanträge werden elektronisch über SAP bewilligt.

Auch die PCS Software für Zeiterfassung und Zutrittskontrolle Dexicon überzeugte, denn die Oberfläche ist für die Administratoren einfach bedienbar, aber trotzdem flexibel. Für die Zutrittskontrolle nutzt das System die Mitarbeiterstammdaten aus SAP, so sind die Zutrittsprofile über die SAP-Gruppen vordefiniert. Das gesamte Unternehmensgelände wird mittels PCS-Zutrittskontrolle geschützt. An den Drehkreuzen und an den Zufahrtsschranken an der Außenhaut wurden PCS-Zutrittsleser installiert. Diese müssen unbedingt wetterfest sein, da die Montageorte großen Temperaturschwankungen sowie dem Sonnenlicht ungeschützt ausgesetzt sind. Bei der Pilotinstallation 2014 kam es dabei zu einigen Ausfällen der Leser. Nach Beratschlagung mit der PCS Projektabteilung war schnell Abhilfe geschaffen und seitdem funktionieren die Zutrittsleser zuverlässig und regeln Zutritt und Zufahrt zum Richard Wolf Firmengelände.

AEO-Zertifizierung erfordert hoch­sichere Zutrittskontrolle
Langfristig gesehen stellte sich die Wahl für den Hersteller PCS als taktisch guter Schachzug heraus. Denn mit dem neuen Logistikzentrum ergab sich eine weitere Herausforderung: die AEO-Zertifizierung. Als exportorientiertes Unternehmen, das 80 Prozent seiner Produkte im Ausland verkauft, war es für Richard Wolf ein Muss, sich beim Luftfrachtbundesamt als „Bekannter Versender“ zertifizieren zu lassen. Mit der AEO-Zertifizierung können Waren bereits beim Produzenten in einem gesicherten Bereich so verpackt werden, dass sie als sicher eingestuft werden und beschleunigt das Zollverfahren passieren. Für schnelle Lieferzeiten eine Grundvoraussetzung.

Die AEO-Zertifizierung ist aber an einige Bedingungen geknüpft und das ist zum Beispiel eine hochsichere Zutrittskontrolle aller luftfrachtrelevanten Bereiche des Logistikzentrums. Es muss jederzeit sichergestellt werden, dass sich nur berechtigte Mitarbeiter in diesem Gebäudeabschnitt aufhalten. Bei Richard Wolf erhalten Mitarbeiter des Logistikzentrums einen Mitarbeiterausweis mit Lichtbild, damit sie jederzeit als solche erkennbar sind.

Handvenenerkennung für luftfracht­relevante Bereiche
Aber Mitarbeiterausweise für die Zutrittskontrolle waren der Firma nicht genug: Ihr schwebte eine Zwei-Faktoren-Authentifizierung vor. PCS hat dafür ein besonderes Produkt, die biometrische Handvenenerkennung Intus 1600PS. Das hochsichere Zutrittssystem funktioniert mit zweifacher Prüfung. Zuerst wird das auf dem Mitarbeiterausweis gespeicherte persönliche Handvenentemplate des Mitarbeiters gelesen. Der Mitarbeiter hält anschließend die Hand vor den Sensor – die Infrarotkamera verifiziert mit einem biometrischen Verfahren zweifelsfrei und eindeutig die Identität des Kartennutzers.

Dazu nutzt Handvenenerkennung die Absorption von Infrarotstrahlen in venösem Blut. Der Sensor sendet Nah-Infrarotstrahlung in Richtung der Handflächen aus. Das sauerstoffreduzierte Blut in den Venen absorbiert die Infrarotstrahlung. Die Kamera des Sensors erstellt ein Bild des Venenmusters und wandelt das Bild in ein

Template um, das auf dem Mitarbeiterausweis gespeichert werden kann. Das Handvenenmuster ist bei jedem Menschen individuell und kann nicht kopiert werden. Damit ist die Handvenenerkennung ein hochsicheres Zutrittssystem und nicht zu manipulieren. Am neuen Logistikzentrum von Richard Wolf in Knittlingen wurden insgesamt zwölf Intus 1600PS-Handvenenleser an allen Türen und Toren der luftfrachtrelevanten Bereiche installiert, von den Rolltoren des Lagers bis zum Treppenhaus des Bürotraktes.

Für die Mitarbeiter war die Handvenenerkennung zunächst gewöhnungsbedürftig ebenso wie die hohen Sicherheitsanforderungen für die AEO-Zertifizierung. Da die Nutzung der Handvenenerkennung jedoch so unkompliziert ist, haben sich alle Beteiligten schnell daran gewöhnt.

„Die Handvenenerkennung erfüllt die höchsten Sicherheitsstandards und lief von Anfang an gut“, freut sich Projektleiter Mario Müller und schmunzelt: „Nach einem Software-Update läuft jetzt die Verifizierung eines Ausweises noch schneller – die Handvenenerkennung macht nun noch mehr Spaß“. Wie gut, dass Sicherheit auch vergnüglich sein kann.

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