Safety

Sicherheitsschuh für Mitarbeiter mit Fußerkrankungen

04.05.2018 - Sicherheitsschuhe müssen oft Anforderungen standhalten, die durch die teils rauen Arbeitsbedingungen etwa in der Industrie an sie gestellt werden. Schließlich soll der Träger seine...

Sicherheitsschuhe müssen oft Anforderungen standhalten, die durch die teils rauen Arbeitsbedingungen etwa in der Industrie an sie gestellt werden. Schließlich soll der Träger seine Arbeit gut geschützt und sicher verrichten können. Fußschutz sollte zudem auf die individuellen Bedürfnisse der Träger eingehen – etwa, wenn sie unter Einschränkungen wie Nervenschädigungen, Deformitäten oder großem Volumen der Füße leiden. Um entsprechenden Beschwerden vorzubeugen oder sie zu lindern, haben Experten ein spezielles Fußschutzmodell entwickelt.  

Wer in der verarbeitenden Industrie, Handwerk, Bauwesen oder Einsatzdiensten arbeitet, kennt die Gefahren: Herabfallende Werkzeuge oder Materialien, auf dem Boden liegende Nägel oder Scherben sowie rutschige Untergründe stellen Verletzungsrisiken für die Beschäftigten – und deren Füße – dar. Hersteller von Fußschutz haben deshalb Modelle für die unterschiedlichen Anforderungen entwickelt. Diese bieten inzwischen weit mehr als die typischen Eigenschaften von Sicherheitsschuhen der Schutzklasse S3, zu denen Zehenschutzkappe, durchtritthemmende Zwischen- und profilierte Laufsohle zählen. Um SRS-Unfällen vorzubeugen – also dem Stolpern, Rutschen, Stürzen – gibt es modernen Umknickschutz. Spezielle Materialien in der Zwischensohle sorgen auf harten Industrie- böden für mehr Dämpfung.

Leiden die Träger des Fußschutzes allerdings bereits an Erkrankungen, die den Fuß betreffen oder die sich direkt auf ihn auswirken, steht, liegt hierin eine besondere Herausforderung. Die Betroffenen benötigen Schuhe, die diesen besonderen Ansprüchen gerecht werden. An Diabetes oder Rheuma erkrankte Menschen etwa haben häufig mit Nervenschädigungen an den Füßen zu kämpfen, der sogenannten Polyneuropathie (PNP). Weil ihre Haut sensibler ist, entstehen schnell Druckstellen oder Wunden beim Tragen ungeeigneter Schuhe. Hinzu kommt, dass an PNP erkrankte Menschen Schmerzen nicht immer gleich wahrnehmen. Folglich entstehen häufig unbemerkte Entzündungen, Wunden oder sogar Geschwüre. Im schlimmsten Fall kann Gewebe absterben. Kommt es sogar zu Veränderungen der Knochenstruktur, müssen sich Betroffene Operationen unterziehen.

Um die Erwerbsfähigkeit von Betroffenen in Arbeitsbereichen mit Fußschutz-Pflicht zu erhalten, ist Prävention ein entscheidender Faktor. Gemeinsam mit Orthopäden und Arbeitsmedizinern hat Sicherheitsschuhhersteller Elten hierfür einen neuartigen Fußschutz mit speziellen Eigenschaften entworfen.

Ganzheitlicher Fußschutz  
Die Entwicklung des neuen Fußschutzes nahm dabei nicht ausschließlich Menschen mit diabetischem Fußsyndrom in den Fokus, sondern auch weitere Herausforderungen wie Fehlstellungen oder Deformitäten. Ziel war es, einen ganzheitlichen Fußschutz für Füße mit besonderen Ansprüchen anzubieten.

Das Ergebnis der über zwei Jahre andauernden Entwicklungsarbeit ist der metallfreie Sicherheitsschuh „Dialution“. Mit ihm werden bereits bestehende Beschwerden gelindert, neuen Beschwerden wird vorgebeugt. Dieser Schuh hat eine diabetes- und rheuma-adaptierte Bettungsversorgung, die es in normalen Arbeitsschuhen so nicht gibt. Er verfügt über eine Sohlenversteifung und durch Profilblöcke im Mittelfußbereich über eine Art Abrollhilfe. Für Schuhträger mit Fußfehlstellungen durch die Nervenerkrankung bei Diabetes ist das sehr förderlich, da bei ihnen das Längsgewölbe des Mittelfußes häufig geschwächt ist.

Heiß verformbar
Beschäftigte, die an Deformitäten wie etwa Hallux Valgus, Krallen- oder Reiterzehen leiden, profitieren ebenfalls vom „Dialution“. Sein Obermaterial besteht aus Cordura und ist heiß verformbar. Dadurch kann der Schuh an die jeweilige Fußdeformität angepasst werden, und der Patient erlangt eine leidensgerechte Mobilität. Das Modell verfügt über einen besonders weiten Schafteinstieg. Auf den Einsatz störender Nähte wurde so weit wie möglich verzichtet, um Druck- und Scheuerstellen zu vermeiden. Dazu tragen nicht nur größere Zugaben im Vorfußbereich sowie eine hohe und weite Zehenschutzkappe bei, sondern ebenfalls eine verstärkte Ferse und viel Volumen.

Sowohl das Konzept eines herausnehmbaren Innenschuhs als auch das einer auswechselbaren Einlage sind komplett neuartig. Innenschuh und Einlage sind sehr weich gepolstert, hautfreundlich, atmungsaktiv und waschbar. Zudem nimmt der aus mehreren Lagen bestehende und drei bis vier Millimeter dicke Innenschuh Sekrete auf. So beugt der „Dialution“ PNP-bedingten Verletzungen zusätzlich vor und fördert den Heilungsprozess, wenn bereits erste Schädigungen des Fußes eingetreten sind. Dank der ein Zentimeter dicken Einlage werden Druckspitzen verhindert, da sie das Körpergewicht des Schuhträgers gleichmäßig auf die Fußsohle verteilt, was auch für übergewichtige Menschen Vorteile bietet. Der „Dialution“ ist nicht nur mit Standard-Fußbettung erhältlich, sondern kann auch mit individuellen, orthopädischen Einlagen ausgestattet werden. Wie die meisten Sicherheitsschuhe von Elten ist auch dieses Modell dafür zertifiziert.

Das neuartige Fußschutzmodell ist eine ganzheitliche Lösung für Füße mit besonderen Anforderungen – vom diabetischen Fußsyndrom bis zu deformierten Zehen. Diese Lösung bietet Elten mit dem zum Patent angemeldeten „Dialution“, der zwei wesentliche Eigenschaften verbindet: Zum einen wirkt der Spezialschuh präventiv und kurativ bei individuellen Fußproblemen. Zum anderen ist der Schuh aufgrund seiner vielfältigen Einsatzmöglichkeiten ein Allrounder, der auch an Arbeitsplätzen mit erhöhter Verletzungsgefahr zuverlässig schützt. Das Modell erfüllt überdies einen ganz wesentlichen Zweck: Es sorgt dafür, dass Beschäftigte ihre Erwerbsfähigkeit behalten und weiterhin ihrer gewohnten Arbeit nachgehen können.

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