Safety

Funktionsmaterialien für die Arbeitswelt in Europa

Richtige Einsatzkleidung sorgt für Sicherheit

19.01.2010 - Mit der Marke „Gore-Tex" gilt das Unternehmen W. L. Gore Associates weltweit als Pionier für wasserdichte, winddichte und atmungsaktive Outdoorbekleidung. Aber auch in der Arbeits...

Mit der Marke „Gore-Tex" gilt das Unternehmen W. L. Gore & Associates weltweit als Pionier für wasserdichte, winddichte und atmungsaktive Outdoor­bekleidung. Aber auch in der ­Arbeitswelt ist das Unternehmen mit seinen Funktionsmaterialien seit langem etabliert.

Die erste Gore-Tex Kollektion für Sport und ­Freizeit kam 1976 auf den US-Markt. Drei Jahre s­päter wurden bereits erstmals amerikanische ­Feuerwehren mit Gore-Tex Einsatzkleidung ausgestattet. In Europa startete Gore Anfang der 80er Jahre das Geschäft mit Funktionstextilien für die Arbeitswelt: in Großbritannien bei Feuerwehrschutzkleidung und in Deutschland bei Wetterschutzkleidung für Bauarbeiter, Operationsmänteln für Chirurgen, Sicherheitsschuhen sowie Feuerwehrschutzkleidung. Schon bald entwickelte sich die Nachfrage überaus erfreulich: So ­orderte die Deutsche Post 100.000 Wetter­schutzanzüge für ihre Briefträger, der Flughafen Frankfurt, die Swiss Air und die Deutsche Telekom folgten ebenso wie bedeutende Feuerwehren
in Großbritannien. Wetterschutz-Kleidung mit Gore-Tex Membran setzte sich zunehmend dank ihres eindeutigen wirtschaftlichen Nutzens durch: ­Gesundheitsprävention, weniger Hitzestress und damit höhere Leistungsfähigkeit. Und ein weiterer Vorteil für Beschaffer lag in der Nutzung zum Imagetransfer ihrer Corporate Identity.

Akzeptanz durch Pionierarbeit


Um die Akzeptanz der neuen Funktionsmaterialien im Markt zu erreichen, musste Gore insbesondere in den Anfangsjahren harte Pionierarbeit leisten. Entscheidendster Meilenstein war Ende der 80er Jahre, als das Unternehmen sich auch der Wasserdichtheit des Gore-Tex Endproduktes - ob Jacke, Schuh oder Handschuh - verpflichtete. Ein Zulieferer übernahm die Verantwortung für den dauerhaften Nässeschutz eines fertigen Bekleidungsteiles. Bis dahin hatte man sich nur auf die Herstellung der textilen Flächen konzentriert. Nun mussten neben dem Gore-Tex Laminat auch Nähte, Reißverschlüsse, Taschen und die gesamte Bekleidungskonstruktion wasserdicht gemacht werden. So begann Gore auch hier Innovationen zu entwickeln, z.B. die Versiegelung der Nähte.
Pionierarbeit hatte Gore aber auch auf kommunikativer Ebene zu leisten, um die Verantwort­lichen im Markt - ob Beschaffer, Arbeitssicherheitsfachleute oder Träger - auf den vielfältigen Nutzen moderner Schutzkleidung aufmerksam zu machen. So wurden u.a. umfangreiche Studien initiiert, um die physische und psychische Leistungsfähigkeit im Zusammenhang mit Arbeitschutzkleidung zu belegen. Gore hatte sich dafür einen Experten der Universität München ins Haus geholt, der bereits über große Erfahrungen auf diesem Gebiet verfügte. Unter seiner Leitung baute Gore in Putzbrunn ein spezielles bekleidungsphysiologisches Labor mit entsprechenden Prüfgeräten auf, der ‚Klimakammer'.
Zu den Eckpfeilern des Gore Geschäftsmodells gehört das „Fit for use - Prinzip", der konsequenten Ausrichtung der Gore Funktionsmaterialien auf die Anforderungen des jeweiligen Trägers. Um dieses Prinzip zu erfüllen, konzentriert Gore seine Entwicklung auf drei Bereiche: die jeweils besten Materialien, Konstruktionen und Technologien, die Analyse der betreffenden Bekleidung und schließlich detaillierte Tests, um die Leistung der Produkte exakt zu messen.

Schutzkleidung mit System


Ein hochwertiges Gore-Tex Bekleidungsteil ist in seiner Wirkung freilich eingeschränkt, wenn die damit kombinierten Kleidungsstücke nicht kompatibel sind. Bei großen Endanwendern begann sich deshalb schon vor rund 20 Jahren der Systemgedanke durchzusetzen: Arbeitsschutzkleidung soll aus einem Set aus Kleidungsstücken bestehen, die zusammen oder auch einzeln getragen werden können, und eine Anpassung an verschiedene klimatische oder andere äußere Bedingungen erlauben.
Vor allem Armeen, Polizeien und Bahnen beschafften zunehmend auf Grundlage des Systemansatzes. Als erste in Europa orderte 1988 die niederländische Armee Gore-Tex Nässeschutzkleidung. Ein Jahr später folgte ein Großauftrag der Bundeswehr. Dieser stellte bereits so komplexe Anforderungen, dass die Entwicklung bis zur Produktion acht Jahre dauerte. Heute sind bei nahezu allen NATO-Streitkräften Schutzbekleidungssysteme Standard.
Mit den maßgeschneiderten Systemlösungen und der kontrollierten Produktion mit Partner­firmen ist Gore heute Marktführer funktioneller, schützender und komfortabler Arbeitskleidung. Obwohl „nur" Lieferant von Zwischenprodukten, hält das Unternehmen engen Kontakt zu Endanwendern, um Erkenntnisse über den praktischen Einsatz und weitere Verbesserungen zu gewinnen.
Andererseits organisiert Gore zusammen mit den Herstellern der Endprodukte das hohe Niveau der gesamten Wertschöpfungskette - von der Entwicklung, über die Produktion bis hin zur Vermarktung. Das Unternehmen definiert für seine Kunden hohe Verarbeitungsstandards. Oft müssen sie spezielles von Gore entwickeltes ­Engineering umsetzen. Die Firmen, die Arbeitsschutzkleidung und Schuhe mit Gore-Materialien herstellen, werden dafür von Gore speziell zertifiziert.

Innovation und Zukunft

Bei der spezifisch entwickelten Schutzkleidung kreiert Gore seit Jahren regelmäßig Innovationen, um steigende Ansprüche von Endanwendern noch besser zu erfüllen.
So führte Gore vor knapp 15 Jahren die weltweit erste mietwäschetaugliche Gore-Tex Wetterschutzkleidung ein und kam so den wach­senden Anfragen großer Textildienstleister im deutschsprachigen Markt entgegen. Mitte der 90er Jahre erteilten die Bahnen von Deutschland, Österreich und der Schweiz gemeinsam Gore den Auftrag, eine Lösung für eine schmutzresistente Warnschutzkleidung für ihre Bahn­arbeiter zu finden, da die Kupplungen der Waggons die Anzüge durch extrem haftendes Schmierfett so dauerhaft verschmutzten, dass deren lebensrettende Signalfarbe verloren ging. Gore gelang es in vierjähriger Entwicklung, die Textilstruktur so zu verändern, dass sich das Fett beim Waschen aus dem Anzug löste, dieser aber trotzdem wasserdicht und atmungsaktiv blieb.
Und die Entwicklungen gehen weiter. Auf der Basis des heutigen technologischen Niveaus entstehen neue Anforderungen, die zu weiteren Verbesserungen und Innovationen führen. Dabei gewinnt der Tragekomfort ähnliches Gewicht wie die Schutzfunktionen.
Dabei kommt Gore auch entgegen, dass Funktionsmaterialien künftig immer vielschichtiger eingesetzt werden - sei es in neuen Bekleidungssystemen oder um bestehende Systeme zu verbessern. So bietet das Unternehmen mittlerweile auch hoch entwickelte Bekleidungskonzepte an, bei denen an einem Bekleidungsteil unterschiedliche Materialien und Verarbeitungstechnologien eingesetzt werden, um die Fun­tionalität des Endproduktes noch weiter maß­zuschneidern.

Vier Beispiele für Innovationen, die Probleme lösen:

  • Gore-Tex Feuerwehreinsatzkleidung mit Airlock Spacer Technologie ermöglicht ­einen neuartigen Hitzeschutz im Feuerwehreinsatz: Feine Abstandshalter auf der Gore-Tex Nässesperre erzeugen eine stabile Luftschicht zwischen zwei Textil­lagen. Diese bewirkt eine starke Hitzedämmung, die jedoch viel leichter ist als die bisherige Isolierung.
  • Wetterschutzanzüge von Arbeitern bei Energieversorgern, der Mineralölver­arbeitung und Gaswerken müssen antistatisch wirken, um eine elektrostatische Aufladung oder einen gefährliche Funkenschlag zu vermeiden. Mit Nanotechnologie gelang es Gore, die Gore-Tex Membran elektrisch leitend auszurüsten.
  • Die Gesundheit von Beschäftigten auf Bahnhöfen, in U-Bahn-Tunnels oder auf dem Flughafen-Vorfeld wird vor allem durch Wind belastet. Für sie bildet das ­inzwischen weit verbreitete „Windstopper“ Material die Lösung – ein Laminat, das nicht wasserdicht, jedoch besonders winddicht und hoch atmungsaktiv ist und so die Auskühlung durch Wind verhindert.
  • Wenn Soldaten ohne Zelt im Freien ­übernachten müssen, ist es für die nötige Erholung wichtig, dass ihr Schlaf nicht von Wind und Wetter beeinträchtigt wird. Gore hat dafür eine leichte, komplett ­verschließbare Bivy-Bag-Schlafhülle entwickelt, die vor Regen und Wind schützt, jedoch für Sauerstoff und Kohlendioxid so durchlässig ist, dass die freie Atmung gewährleistet ist.

 

Kontakt

W.L. Gore & Associates GmbH

Hermann-Oberth-Str. 22
85640 Putzbrunn