Management

Zugangsberechtigung: Maßnahmen gegen Amokläufe

Sicherheit für öffentliche Bereiche: Wer darf wann in die Grundschule

22.02.2011 - Grundschule Diekirch: Damit das gesamte Schulgelände sowie die angeschlossene Tiefgarage immer optimal gesichert sind und zu keiner Zeit unberechtigte Personen in die Räumlichkeite...

Grundschule Diekirch: Damit das gesamte Schulgelände sowie die angeschlossene Tiefgarage immer optimal gesichert sind und zu keiner Zeit unberechtigte Personen in die Räumlichkeiten gelangen können, setzt die Gemeinde Diekirch als Träger und Betreiber der Schule auf ein Zutrittskontrollsystem von Dorma. So sind auch die Kleinsten, die „ABC-Schützen", in Sicherheit.

Als Mitte September 2010 in Luxemburg die Ferien zu Ende gingen, war die neue zentrale Grundschule, der „Complexe Scolaire de Diekirch", komplett fertiggestellt. Rund 550 Schulkinder finden hier nun einen Platz. Die erste Bauphase wurde bereits im September 2008 abgeschlossen. 200 Schulkinder konnten seitdem aufgenommen und unterrichtet werden. Der neue Schulkomplex besteht jetzt aus insgesamt sechs separaten Gebäuden.

Nutzungsvielfalt auch nach Schulschluss
Für Serge Haagen, Chef des technischen Dienstes der Gemeindeverwaltung Diekirch und zuständig für alle kommunalen öffentlichen Gebäude der Stadt, kam in Bezug auf die Organisation der Türen keine andere Lösung als eine elektronische Zugangskontrolle infrage. „Viele Räume der Schule werden auch außerhalb der Unterrichtszeiten intensiv genutzt. Es mieten sich beispielsweise Vereine hier aus der Umgebung ein, um in der Sporthalle zu trainieren. Oder verschiedene Gruppen nutzen Schulräume für ihre Veranstaltungen. Derzeit sind schon über 200 Personen, davon rund 60 Lehrkräfte, berechtigt worden, die Räumlichkeiten oder eben nur bestimmte Bereiche zu öffnen und damit auch zu nutzen. Mit einer mechanischen Schließanlage wäre dies vielleicht auch gegangen, doch wären wir hier sehr schnell an die technischen Grenzen gestoßen. Auch ist die Gefahr von Schlüsselverlusten extrem groß", erläutert Serge Haagen die Entscheidung für das Dorma-System.

90 Terminals im Einsatz
Zum Einsatz kommen in der Schule im Endausbau insgesamt 360 „S6-Protect"-Lesegeräte. Jede Tür zum Klassenzimmer, jede Außentür und jeder der insgesamt neun Aufzüge sowie sämtliche Tore und Schranken im Außenbereich der Garagenzufahrten sind mit diesen Lesern versehen und werden von den Nutzern über berührungslose RFID-Karten bedient. Die Schule verfügt über ein Ethernet LAN-Bussystem, in das insgesamt rund 90 Dorma-Terminals mit RS-485-Subschnittstelle integriert sind, die wiederum jeweils bis zu vier Türen ansteuern. Diese Terminals sind über das Bussystem in die übergeordnete Verwaltungssoftware „Dorma Matrix" eingebunden. Die zentrale Stelle für die Überwachung und Steuerung des kompletten Gebäudemanagements und damit auch der Zugangskontrolle ist das Büro der zwei Mitarbeiter der Hausverwaltung. An deren Rechner werden die Schließprotokolle erstellt und nach Absprache mit der Gemeindeverwaltung auch die Zugangsberechtigungen vergeben. Zur Visualisierung nutzen die beiden Mitarbeiter das Softwareprogramm „Doormanager". Diese Software gibt dem Betrachter anschaulich Auskunft über den jeweiligen Zustand der vernetzten Türen und zeigt an, ob eine Tür beispielsweise gerade geöffnet ist, obwohl sie eigentlich geschlossen sein müsste.
„Für uns als Gemeinde und Betreiber der Schule gab es mehrere Gründe, uns für die Dorma-Produkte zu entscheiden. Zum einen ist die Zugangskontrolle und Verwaltung mit Matrix ideal auf unsere Bedürfnisse mit den vielen unterschiedlichen Nutzern abgestimmt. Weitere Komponenten wie das Fluchtwegsystem Matrix TMS sowie die innen liegenden Türschließer und die Antipanikschlösser stammen ebenfalls von Dorma. Da alles aus einer Hand kommt, ist sichergestellt, dass sich die Komponenten optimal miteinander zu dem gewünschten Lösungs­system vernetzen lassen. Für uns ist dies ein wichtiger Aspekt", beschreibt Serge Haagen.

Kompetente Partner vor Ort
Mit der Planung und Realisierung der Zutrittskontrolle wurde das Unternehmen STS, Synergy of Technology and Security, beauftragt. Das im Jahre 2005 von Rainer Humartus und Danny Lorenzen gegründete Errichterunternehmen war von Beginn an auch Dorma-System-Partner für Flucht- und Rettungswegtechnik sowie Zugangskontrolle und Zeitmanagement. Von dem Städtchen Hosingen nahe Diekirch aus betreut das Unternehmen mit seinen heute insgesamt 15 Mitarbeitern Kunden in Luxemburg, Belgien sowie weiteren Ländern Europas. „Schon im Jahre 2005 nahm die Gemeinde Diekirch zusammen mit dem Architekturbüro erstmals Kontakt zu Dorma auf, um sich in Fragen der Zugangssicherheit kompetent beraten zu lassen. Sehr schnell wurde klar, dass das Unternehmen interessante Lösungen bieten kann. Als ortsnaher Errichter sind wir so schon sehr früh in die Planungsphase einbezogen worden. Gemeinsam haben wir eine Zugangskontrolle konzipiert, die heute in jeder Beziehung den Wünschen und Anforderungen der Schule entspricht", weiß Rainer Humartus zu berichten.

Zentrale Vergabe von Berechtigungen
Das Programmieren der RFID-Karten, die von den Nutzern ähnlich wie Schlüsselanhänger getragen werden, erledigen zentral die beiden Mitarbeiter der Hausverwaltung. Anders als vielerorts in Deutschland tragen diese Mitarbeiter in Luxemburg mehr Verantwortung und haben eher den Status eines Facility-Managers. Wenn ein Nutzer eine neue oder erweiterte Berechtigung benötigt - sei es eine Lehrkraft, jemand vom externen Reinigungspersonal, ein Trainer, der die Sporthalle nutzt, etc. -, wenden sich diese Personen immer an den zuständigen Hausverwalter. Dieser ist direkt der Gemeinde unterstellt und leitet die Anfrage dann dorthin weiter. Erst wenn von der Gemeinde das „Okay" kommt, kann die entsprechende Berechtigung erteilt werden.

Die Türen im Schulkomplex und auch an den Außenanlagen schließen täglich um 18 Uhr. Zugleich werden auch die Nutzungsberechtigungen der Aufzugsanlagen deaktiviert. Danach können nur noch einzelne Bereiche und Räume von Berechtigten begrenzt begangen werden. Anders sieht es in der Sporthalle und den angeschlossenen Umkleidekabinen aus, die abends und auch an den Wochenenden intensiv von der Öffentlichkeit genutzt werden. Gleiches gilt für die Tiefgarage, die sowohl von Lehrkräften wie auch von Angestellten einer angrenzenden Verwaltungsbehörde abends wie auch an den Wochenenden befahren wird.

Maßnahmen gegen Amokläufe
Die Zugangsverwaltung Matrix bietet noch eine weitere Besonderheit, die bei der Planung jedoch keine Relevanz hatte. Theoretisch und auch praktisch ist es möglich, nach einem zuvor erfolgten Alarm Eindringlinge in bestimmten Bereichen des Gebäudes festzusetzen, indem die entsprechenden Zu- und Ausgänge von zentraler Stelle aus verriegelt werden.
„Natürlich hoffen wir, dass solch ein Fall nie eintreten wird, aber nach Winnenden sind alle Verantwortlichen in höchstem Maße sensibilisiert und setzen sich mit dem Thema Amoklauf intensiv auseinander", sagt Rainer Humartus.
Wie das Beispiel der zentralen Grundschule in Diekirch zeigt, wird für viele Schulen das Thema der elektronischen Zugangskontrolle künftig immer selbstverständlicher, denn damit lassen sich zugleich kosteneffiziente wie auch komfortable Schließlösungen realisieren. „Als Hersteller von Premiumprodukten und Planer von ganzheitlichen Lösungsbaukästen rund um die Tür sind wir schon heute in der Lage, einem Kunden extrem individuelle Systemlösungen anzubieten. Genau dies wissen viele Objektbetreiber zu schätzen, denn bei unseren Überlegungen geht es nie nur um einzelne Komponenten, sondern immer um das komplette Bauelement", beschreibt Peter Arbeiter, zuständig für das Exportgeschäft des Dorma-Bereiches der Sicherheits- und Zutrittstechnik, die Philosophie. „Ein großer Vorteil ist dabei die Bündelung des gesamten Know-hows rund um die Tür - sei es in den Bereichen Automatik, Schlosstechnik, Flucht- und Rettungswege oder Zutrittstechnik und den verwandten Bereichen - mit den Möglichkeiten zur Integration dieser Techniken in einem System", so Peter Arbeiter weiter.
Nach seiner festen Überzeugung ist Dorma mit dem umfassenden Angebot an Systemlösungen optimal aufgestellt, um unterschiedlichste internationale Marktanforderungen zu erfüllen.

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