Management

Video-Management-Software überwacht Einhaltung der Sicherheitsstandards auf hoher See

07.06.2013 - Das niederländische Schiff „Glas Dowr" wird für das Entladen und die ­Lagerung von Gas und Öl auf hoher See genutzt. Überall dort, wo der Bau von Pipelines auf Grund schwieriger ge...

Das niederländische Schiff „Glas Dowr" wird für das Entladen und die ­Lagerung von Gas und Öl auf hoher See genutzt. Überall dort, wo der Bau von Pipelines auf Grund schwieriger geologischer Gegebenheiten, extremer Witterung oder unzureichender Infrastruktur nicht möglich ist, kommen ­sogenannte FPSOs (Floating Production Storage and Offloading Unit) wie die „Glas Dowr" zum Einsatz. Doch wie steht es dabei um die Sicherheit?

Seit 1997 ist die Glas Dowr im Dienst und wird seitdem von zahlreichen Ölfirmen für Bohrungen seitdem geleast. Die 96-köpfige Crew ist weltweit tätig und arbeitet seit Juli 2011 auf dem Kitan-Ölfeld in der Timorsee in der Nähe von Darwin/Australien.

Strenge Sicherheitsvorschriften
Für den Transport und die Verladung von Erdöl und Gas gelten strenge Sicherheitsvorschriften. So müssen alle Prozesse und Abläufe an Bord videoüberwacht werden. Deshalb wurde auf der Glas Dowr 2007 ein Videomanagement-System installiert, das 2011 dann erneuert wurde. Grund für diese Erneuerung vor knapp zwei Jahren war die Umstellung der analogen Anlage auf IP-basierte Videoüberwachung. Für die Umsetzung des Projektes wurde das Errichter-Unternehmen Dexter System Solutions B.V. gewählt: „Die Kombination der IP-Kameralösungen von Dexter erwies sich auch dank ihrer nahtlosen Integration in die SeeTec Video-Management-Software als die perfekte Lösung für unseren Kunden," so Ben Braeckman, Sales Manager für Industriekommunikationssysteme bei Dexter System Solutions.

Im Sommer 2011 holte Dexter die SeeTec AG als Softwarepartner an Bord. Vor allem die Ausfallsicherheit der deutschen Software und ihre Herstellerneutralität waren ausschlaggebend bei der Wahl. Gemeinsam erfolgten dann die Ausarbeitung des Projektes, die Auswahl der Hardware und die Implementierung des Gesamtsystems.

Prozesse werden überwacht
Die Anlage an Bord dient ausschließlich der Prozessüberwachung und der Gewährleistung der genannten Sicherheitsstandards. Laut Ben Braeckman ist das größte Risiko für die maschinell durchgeführten Prozesse der Mensch: „Achtzig Prozent der Unfälle an Bord von Produktions- und Lagereinheiten passieren auf Grund menschlichen Verschuldens. Unerlaubtes Betreten von gesperrten Bereichen ist dabei das größte Risiko für die gesamte Abwicklung und die Crew an Bord. Um Gefahren und Verletzungen zu minimieren, aber auch um einen reibungslosen Ablauf ohne unnötige Unterbrechungen zu garantieren, kommt die Überwachungsanlage zum Einsatz."

Vorrangig werden Prozesse kontrolliert - wie das Entleeren kleinerer Zulieferboote oder die Starts und Landungen auf dem Helikopterlandeplatz an Bord. An allen wichtigen Stellen wurden PTZ-Dome-Kameras des Herstellers Axis Communications installiert. Insgesamt kommen so zwölf Axis 232D+ Netzwerkkameras zum Einsatz - ein Modell, das speziell für die Nutzung im Freien entwickelt wurde. Für eine 360-Grad-Videoüberwachung wurde zusätzlich eine Axis 215 PTZ-Netzwerkkamera installiert.

Alle Kameras werden durch ein von Dexter entwickeltes explosionssicheres Gehäuse geschützt. Da sich das Schiff zur Zeit der Systeminstallation nicht im Hafen befand, wurde das Sicherheitssystem per Fernzugriff installiert und in Betrieb genommen. Dabei wurden 15 Kameras in die Software eingebunden und konfiguriert. Die Software nennt sich SeeTec ProBox 15 (entsprechend der Zahl an eingesetzten Kamerakanälen) - sie ist plattformunabhängig und unterstützt eine Vielzahl verschiedener Kameramodelle führender Hersteller. Dieses Softwarepaket beschränkt sich nicht nur auf Grundfunktionen, sondern bildet ein breites Funktionsspektrum ab. So unterstützt sie beispielsweise die aktuelle H.264/Full-HD-Kameratechnologie. Die Pakete aus der ProBox-Reihe sind mit bis zu 25 Kamerakanälen erhältlich - im Falle Glas Dowr wurde die 15-Kanal-Variante gewählt.

Die Kameras sind so angebracht, dass die Prozessabläufe an drei Stellen auf dem Schiff beobachtet und dokumentiert werden können. So kann beispielsweise der verantwortliche Offizier das Helikopterdeck jederzeit im Blick behalten. Mit 25 Bildern/Sekunde erfolgt die Darstellung ruckelfrei und ohne Zeitversatz.

Das aufgezeichnete Material wird auf einem Server gespeichert und kann auf drei Clients mit je zwei Bildschirmen eingesehen werden. Die Sichtung erfolgt durch die diensthabende Crew auf der Brücke.

Bestückung weiterer Schiffe
Betreiber Bluewater zeigt sich hochzufrieden mit der Lösung und hat bereits die Bestückung weiterer Schiffe in Auftrag gegeben.
Projektleiter Ben Braeckman „Der Arbeitsbereich erfordert höchste Sensibilität. Durch den Umgang mit hochexplosiven Stoffen muss das Equipment - egal ob Hard- oder Software - verlässlich seinen Dienst tun. In SeeTec haben wir den perfekten Softwarepartner gefunden". Und mit Axis die richtigen Kameras: So soll in Zukunft Schritt für Schritt die gesamte Flotte mit SeeTec-Software und Axis-Kameras ausgestattet werden. Ben Braeckman freut sich über den Erfolg: „Wir haben mit unserem Konzept überzeugt - und stehen hundertprozentig hinter der implementierten Lösung."

 

 

 

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