Management

SimonsVoss-Chef Bernhard Sommer im Gespräch mit GIT SICHERHEIT

12.09.2014 - In zwei Stunden und achtundfünfzig Minuten absolviert der passionierte Sportler Bernhard Sommer den Hamburger Triathlon am 13. Juli 2014, dem Tag des deutschen WM-Sieges in Brasili...

In zwei Stunden und achtundfünfzig Minuten absolviert der passionierte Sportler Bernhard Sommer den Hamburger Triathlon am 13. Juli 2014, dem Tag des deutschen WM-Sieges in Brasilien. Zwölf Tage später sitzt er der GIT SICHERHEIT Redak­tion gegenüber, um nun nach einem Jahr als Geschäftsführer von SimonsVoss Bilanz zu ziehen - und einen Blick in die Zukunft des Pioniers in Sachen digitaler Schließtechnik, ­Zutrittskontrolle und Schließorga­nisation zu werfen.

Wettkampfgeist und Begeisterung für die Sache entscheiden über den Erfolg: Für Bernhard Sommer gilt das für die Triathlon-Disziplinen Schwimmen, Radfahren und Laufen genau wie für die SimonsVoss-Disziplinen Zutrittskontrolle, Klassische Schließsysteme und Integrierte Systeme.

GIT SICHERHEIT: Herr Sommer, seit dem 1. September 2013, einem guten Jahr also, tragen Sie nun an der Spitze von SimonsVoss die Verantwortung. Wie fällt Ihre eigene Bilanz aus?

Bernhard Sommer: Ausgesprochen positiv! Es wurde mir, als zunächst eigentlich branchenfremdem Einsteiger, wirklich sehr leicht gemacht. Ich wurde zum Glück mit offenen Armen empfangen - sowohl von Mitarbeitern als auch von den vielen Kunden und Partnern, die ich besuchen durfte. Das hat es mir sehr leicht gemacht - und motivierte mich, für dieses Unternehmen und die gemeinsame Sache so richtig anzupacken.

Was war Ihr Plan für die ersten Monate?

Bernhard Sommer: Zuhören war zunächst einmal angesagt! Ich halte nichts davon, als der Neue zu kommen und dann gleich mal von vornherein alles anders zu machen und umzukrempeln. Vielmehr haben wir intern viele Gespräche geführt - und ich habe in der Zeit bis jetzt um die vierzig unserer Fachhandelspartner und Kunden besucht. Ziel war es, gemeinsam herausfinden, wie wir die Vorteile eines digitalen Schließsystems den Zielgruppen im Markt nahe bringen. Übrigens ist das auch die Kernfrage der Branche, zumindest aus meiner Sicht. Denn bisher haben digitale Systeme noch immer erst einen Marktanteil von nur drei Prozent. Bei all den Vorteilen, die diese Technik bietet, haben wir also noch einen langen Weg vor uns - und gleichzeitig riesige Chancen.

Welches sind die Zielgruppen, wo liegen die Chancen?

Bernhard Sommer: Die Chancen eröffnen sich uns dann, wenn es uns gelingt, die vielen Vorteile digitaler Schließsysteme zu kommunizieren: Einfaches Verwalten von Schließberechtigungen, kein umständliches Hantieren mit den althergebrachten Schlüsseln, effizientes Organisieren und Verwalten von Zutrittsberechtigungen und -regeln. Was die Zielgruppen betrifft, die den Nutzen davon haben, so sind das zum einen Privatleute und Endkunden im gewerblichen Bereich, sowohl kleine wie mittelgroße Unternehmen. Zweitens die bisher klassischen Nutzer von SimonsVoss-Systemen, also solche mit richtig großen Schließsystemen von 500 bis 2000 Türen - Immobilienbetreiber, große Unternehmen, Unis, Pflegeeinrichtungen. Schließlich gibt es noch die integrierten Projekte, bei denen ein großer Kooperationspartner, ein Integrator nicht nur ein Schließsystem für einen in der Regel großen Betreiber oder Nutzer plant, sondern die Schließtechnik in ein komplettes Gebäudemanagementsystem integriert - Brandschutz und Videosicherheit, Zutrittsregelung und Gebäudesicherheit inklusive.

Statt einer gibt es jetzt also drei Welten und drei Disziplinen bei SimonsVoss?

Bernhard Sommer: Richtig. Und genau dies ist ein Ergebnis des Zuhörens: Was will der Kunde, was braucht er? Mit unserem klassischen digitalen Zutrittssystem 3060 waren wir Pionier - und uns wird noch immer die Markt- und Qualitätsführerschaft nachgesagt. Sicher zu Recht. Im Einstiegssegment sind wir seit kurzer Zeit nun ebenfalls mit einem hervorragenden Produkt präsent - dem „Starter System". Die Möglichkeit, mit unserem Programm „Smart Intego" nun auch bei umfänglichen, integrierten Projekten eingeplant werden zu können, ist sozusagen die dritte Disziplin, wenn Sie so wollen.

Gerade diese dritte Disziplin gleicht oft nicht nur einem langen Lauf - man muss sich vor allem auch Kooperationen öffnen; bis dato nicht unbedingt die Paradedisziplin von SimonsVoss...

Bernhard Sommer: Das stimmt - aber manchmal muss man eben eine Sache erst lernen, bevor man sich darin beweisen kann.

Wie 2011, als Sie zunächst Schwimmen lernen mussten, um zum ersten Mal an einem Triathlon teilnehmen zu können?

Bernhard Sommer: (lacht) Richtig. Damals meldete mich ein guter Kunde mir-nichts-dir-nichts beim Hamburger Triathlon an - und sagte: „So - du hast jetzt noch drei Monate Zeit. Lern Schwimmen, das Ding machen wir zusammen". Und so haben wir es gemacht. Aber zurück zur Öffnung für Kooperationen: Bei vielen Gesprächen mit den Partnern wurde genau diesen Wunsch deutlich - nämlich, die Technologie von SimonsVoss auch bei großen Projekten integrieren zu können. Und dafür müssen wir uns natürlich ein Stück weit öffnen. Genau dies tun wir jetzt mit „Smart Intego".

Und warum hat Ihrer Meinung nach das „Starter System" die Chance, den langen Lauf zum Endkunden zu gewinnen?

Bernhard Sommer: Gegenfrage: Was macht den ein digitales Schließsystem für den Privatmann oder für Kleingewerbetreibende überhaupt interessant? Auch da haben wir gut zugehört: Der Endkunde will selbst Herr über sein System sein. Und Sie glauben gar nicht, wie gut heutzutage Endkunden darüber informiert sind, was moderne Technologie leisten kann - und wie man zumindest einfache und gut verständliche Systeme und Software ganz einfach und intuitiv zu bedienen sind. Genau darauf setzen wir mit dem „Starter System". Für ihr Smartphone wollen Sie schließlich auch kein 100-Seiten-Bedienungshandbuch lesen, bevor sie es das erste Mal benutzen.

Sie sprechen vom Endkunden - was wird sich an Ihrem Vertriebssystem damit ändern?

Bernhard Sommer: Rein gar nichts. Der Fachhandel ist und bleibt für uns der wichtigste und erste Partner. Deshalb fahren wir auch konsequent - und zukünftig noch mehr - Programme, um die Kompetenz und Zusammenarbeit dieser Partner zu stärken. Wir helfen bei der Qualifikation, helfen bei Projektierung, stellen Online-Tutorials zur Verfügung, um bereits erworbenes Wissen zwischendrin einfach mal wieder aufzufrischen - und gerade jetzt sind
wir dabei, ein ganz neues Partner-Programm auf die Beine zu stellen. Mit noch mehr Vorteilen für enge und gute Partner und solche, die es noch werden wollen.

In Zeiten hohen Kostendrucks haben Sie sich entschlossen, einen neuen Produktionsstandort in Osterfeld bei Leipzig zu bauen. Warum dieser Schritt?

Bernhard Sommer: Weil wir so garantieren können, dass die Produkte tatsächlich immer in der Qualität unser Haus verlassen, die wir versprechen und die von einem SimonsVoss-System erwartet werden. Wir haben es hier mit Mikrotechnik zu tun. Reine Räume, kurze Wege und hohe Zuverlässigkeit - das wollen wir zu jedem Zeitpunkt absolut sichergestellt wissen. Mal eben eine Charge zurück nach Fernost schicken zu müssen und den Kunden vier Wochen länger auf seine Lieferung warten zu lassen - dieses Risiko wollen wir auf keinen Fall eingehen. Nebenbei gesagt, hat sich unsere Liefertreue mit dem neuen Logistikzentrum in Osterfeld enorm verbessert. Da hatten wir Optimierungspotenzial - und sind auf einem sehr guten Weg.

Trotzdem ist SimonsVoss schon seit vielen Jahren auch international unterwegs.

Bernhard Sommer: Das stimmt. Unsere jüngste Geschäftseinheit haben wir in Russland gegründet. Etliche unsere Referenzen wurden im Ausland realisiert - Ferienareale, Universitäten, Studenten-Heime, Bibliotheken - bis hin zu Luxuswohnungen. Bei meinem jüngsten Besuch bei SimonsVoss und Kunden in Singapur letzte Woche wurde ich übrigens freudestrahlend als WM-Sieger empfangen. Unglaublich, welche Begeisterung unsere Nationalkicker weltweit auslösen - und welch positive Effekte dies auch auf das Ansehen Deutschlands und - dem Ergebnis dieser Gespräche zufolge zumindest - auch auf das Geschäft zu haben scheint.

Welche Trends sehen Sie in den kommenden Jahren in Sachen Schließtechnik?

Bernhard Sommer: Ich würde Ihnen und Ihren Lesern lieber sagen, welche Trends wir entwickeln sollten. Wie war das mit Henry Ford und der Frage, was die Leute damals brauchten? Schnellere Pferde, hätte man damals zu ihm gesagt. Er aber hat etwas Neues auf die Straße gestellt - und war damit Mitbegründer einer neuen Ära. Den Trend, den wir entwickeln und fördern wollen, ist der hin zur digitalen Schließtechnik als Standard! Die Einfachheit, der überzeugende Nutzen, der Komfort, die Oranisation - und die Sicherheit dieser Systeme, unserer Systeme, sollen für jeden zugänglich sein. Und sie sollen von möglichst vielen Leuten benutzt werden.

Wie sieht Ihr Ausblick aus, was wünschen Sie sich in Ihren „drei Disziplinen" fürs nächste Jahr?

Bernhard Sommer: Ich wünsche mir, dass wir in einem Jahr schöne Integrationsprojekte realisiert haben werden - national wie international. Dass unsere Fachhandelspartner unsere starken Produkte angenommen haben werden - und mit ihnen noch erfolgreicher geworden sind. Dass wir die Zusammenarbeit mit unseren Fachhandelspartner nochmals und weiter gefestigt haben werden - mit solchen, mit denen wir bereits zusammen arbeiten und mit denen, die wir hoffentlich noch gewinnen werden. Starter System oder die klassische 3060, Smart Handle, Door Monitoring oder Smart Intego: SimonsVoss soll interessant bleiben und für die, die uns noch nicht kennen, interessant werden - ja, wenn ich das sagen darf, für Menschen auf der ganzen Welt.

Herr Sommer, wir danken für das Gespräch und wünschen Ihnen alles Gute - für SimonsVoss und natürlich auch für den nächsten Triathlon.

 

Digitale Schließtechnik für Einsteiger
Mit dem Starter-System hat SimonsVoss eine vereinfachte Version seines digitalen Schließ- und Zutrittskontrollsystems 3060 für Kleinunternehmen auf den Markt gebracht. Der leichte Umstieg von einer mechanischen Schließanlage auf eine digitale ist kostengünstig und bringt die Vorzüge jetzt auch in kleine Anlagen mit bis zu 20 Türen und 100 Zutrittsberechtigten.
Bestandteile sind die digitalen Schließzylinder sowie der moderne Schlüsselersatz, kleine runde digitale Transponder, die - wie elektronische Autoschlüssel - Türen per Knopfdruck öffnen. Sie kommunizieren mit dem Schließzylinder per Funk und sind batteriebetrieben. Dazu gehören die Starter-Software CD und ein USB-Programmierstick, der für die Übertragung der Daten vom Rechner auf die Systemhardware von Schließzylinder und Transponder sorgt. Die einzelnen Komponenten können Interessierte per Konfigurator auf der Website www.starter-system.de selbst zusammenstellen. Abhandengekommene Schlüssel - in diesem Fall verlorene Transponder - sind kein Problem mehr. Der Transponder lässt sich im Schließplan ganz einfach sperren, so dass der Besitzer keinen Zutritt mehr hat. Somit entfällt auch der Austausch des Türzylinders.
Mit der leicht zu bedienenden Starter Schließplan-Verwaltungssoftware wird mit wenigen Klicks die Berechtigung pro Transponder festgelegt und individueller Zutritt vergeben. Eine Zutrittsliste lässt erkennen, wer wann welche Tür geöffnet hat und die Gültigkeit der Schlüssel kann zeitlich eingegrenzt werden. Die Software erlaubt die Einrichtung eines einfachen Schließplans ohne komplexe Gebäudebereiche und Personengruppen; zu erfassen sind nur Tür und Zutrittsberechtigter. Umfangreiche Schulungen für die Anwender sind nicht erforderlich, die Bedienung erfolgt intuitiv.

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Weniger Integrationsaufwand
Mit der SmartIntego Systemintegrationslösung von SimonsVoss ist ab sofort eine Anbindung an bestehende komplexe Zutrittskontrollsysteme einfach möglich. Durch Autokonfiguration der Systemkomponenten über den SmartIntego-Manager fällt der Integrationsaufwand deutlich geringer aus. Um die Systemintegration an das bestehende Zutrittskontrollsystem zu meistern, entwickelte das Unternehmen SmartIntego, bestehend aus den digitalen Komponenten Schließzylinder, Türbeschlag SmartHandle und GatewayNode. Der elektronische Schließzylinder und der elektronische Türbeschlag beherrschen die Übertragungsstandards aller gängigen Kartenformate. Die Montage erfolgt ohne Kabel und ohne Bohren. Mit einer Batteriehaltbarkeit von bis zu 80.000 Schließungen im Online-Modus sind die Komponenten für viele Jahre wartungsfrei.

Komfortable Türüberwachung und Notfallschutz
Zu den jüngsten Innovationen von ­SimonsVoss gehört u.a. der Digitale Schließzylinder 3061 - Door Monitoring. Mit ihm lässt sich jede beliebige Tür jederzeit nachträglich in ein Überwachungssystem einbinden. Und zum Schutz bei Brand, Amok, und anderen Notfällen hat SimonsVoss sein elektronisches Schließ- und Zutrittskontrollsystem 3060 um eine neu konzipierte Funktion ergänzt. Über eine Verwaltungssoftware (das Locking System Management LSM von SimonsVoss) kann sich der Anwender Gewissheit verschaffen: Ist die Tür ordnungsgemäß verschlossen oder nicht? Ist der Riegel verschlossen oder geöffnet? Hat jemand versucht, den Zylinder zu manipulieren oder sich gewaltsam Zutritt zu verschaffen? Dabei ist der Anwender ortsunabhängig: Er muss die jeweilige Tür nicht extra aufsuchen: Denn der Door Monitoring-Zylinder leitet diese Informationen über das Funknetzwerk Wavenet an das Locking System Management. Jedes Ereignis wird hier registriert und in Reports übersichtlich dokumentiert. Je nach individueller Einstellung warnen Pop-up-Fenster bei vordefinierten Ereignissen - etwa wenn Türen geöffnet werden, etc. Auch Email- und SMS-Nachrichten sind möglich.

Kontakt

*SimonsVoss Technologies GmbH

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