Management

Interview mit Magnus Ekerot, Vertriebsvorstand bei Mobotix

29.03.2012 - 2011 war für Mobotix ein ereignis­reiches Jahr mit neuen Rekorden: Am Mount Everest hat der Hersteller die höchst gelegene Webcam der Welt ­aufgestellt und beim Mittelstandsranking...

2011 war für Mobotix ein ereignis­reiches Jahr mit neuen Rekorden: Am Mount Everest hat der Hersteller die höchst gelegene Webcam der Welt ­aufgestellt und beim Mittelstandsranking der „Welt" räumte er den ersten Platz ab. Ein neues ­Management kam an Bord und neue Produkte wie die ­Türstation T24 gab's auch. Bei so viel Erfolg ist es kein Wunder, dass man im August 2011 eine neue Produktionshalle ­beziehen musste. Insgesamt wurden 6 Millionen Euro investiert. Dr. ­Magnus Ekerot, seit ­Januar vergangenen ­Jahres Vertriebsvorstand des Unternehmens, erläutert die ­Hintergründe.

Herr Dr. Ekerot, wie kam es zur Entscheidung, eine neue Produktionshalle zu bauen?

Magnus Ekerot: Bereits beim Umzug des Hauptsitzes nach Langmeil sollte die Produktion eigentlich mit umziehen - direkt ins Hauptgebäude. Wir haben aber schnell gemerkt, dass durch das anhaltende Wachstum die Räumlichkeiten für eine kombinierte Lösung nicht ausreichen. Somit haben wir uns für den Neubau entschlossen. Die bisherige Produktion in Kaiserslautern mit einer Gesamtfläche von 1.850 m2 platzte schon aus allen Nähten. Auch durch den Ausbau unserer Produktrange mussten wir räumlich expandieren. Der Neubau ist komfortabel geplant und damit auf weiteres Wachstum ausgerichtet.

Wie groß ist der Bau?

Magnus Ekerot: Mit über 6.000 m2 - darunter auch Sozialräume und Büros - haben wir heute mehr als dreimal so viel Platz wie vorher. Über 10.000 Produkte werden durchschnittlich jeden Monat in der neuen Halle gebaut. Das sind fast 100 % mehr als noch zu Beginn des Jahres 2009.

Der Neubau trägt ja auch zur Verbesserung der Arbeitsabläufe bei?

Magnus Ekerot: Die räumliche Nähe aller Abteilungen des Unternehmens macht Arbeitsabläufe schon im Hinblick auf logistische Prozesse effizienter. Die kurzen Wege vereinfachen auch die Prozesse zwischen Entwicklung und Produktion. Die Nachbarschaft dieser beiden Bereiche sorgt für eine schnellere Serienreife bei neuen Produkten. Durch den großzügigen Neubau haben wir gleichzeitig Raum, Prozesse und Qualitätssicherung optimiert. Was die Qualitätssicherung betrifft, haben wir diese im allgemeinen Produktionsprozess weiter steigern können. Wir haben nun noch mehr Prüfinstanzen als in der Vergangenheit, um kontinuierlich eine Kontrolle der Produkte vorzunehmen.

Inwieweit spielten Umweltaspekte und die Optimierung der ­Arbeitsbedingungen eine Rolle bei dem Neubau?

Magnus Ekerot: Die Energieversorgung wird zum Beispiel mit der halleneigenen Fußbodenheizung mit Erdwärme sichergestellt. Zudem ist die Halle sehr gut gedämmt. So können wir ganzjährig ein gleichbleibendes Klima realisieren. Die neue Halle verfügt auch über einen ESD (electro static discharge)-Boden, der die für die Produk­tion hinderliche elektrische Aufladung durch Personen verhindert. Das Gebäude bietet außerdem Raum für eine extrem platzsparende, automatisierte Lagertechnik: Ein Shuttle liefert vollautomatisch die benötigten Kleinteile, so dass der Materialfluss und Arbeitsprozess weiter optimiert wurden. Die einzelnen Arbeitsplätze konnten wir in der neuen Produktionshalle großzügiger auslegen, was das generelle Arbeiten angenehmer macht. Die Anordnung der Arbeitsplätze ist flexibel, da die Stromversorgung von der Decke kommt. Das Produktionslayout können wir so sehr schnell an neue Anforderungen anpassen.

Warum haben Sie nicht, wie manch anderes Unternehmen, die Produktion ins Ausland verlegt, um Kosten einzusparen?

Magnus Ekerot: Bei Mobotix stand und steht die Qualität im Vordergrund und nicht der Gewinn. Wir haben nie versucht, in Billiglohnländer zu gehen, um unsere Marge zu erhöhen. Zum einen streben wir nicht auf Biegen und Brechen nach einer Gewinnmaximierung. Zum anderen sind unsere Kunden auch bereit, unsere Qualität zu bezahlen - die in der Gesamtrechnung preiswert ist. Denn deutsche Wertarbeit ist und bleibt gefragt und zahlt sich auf Dauer durch einfache Bedienbarkeit, Langlebigkeit und viele andere Faktoren auch wieder wirtschaftlich aus. Außerdem benötigen Kunden bei einer Gesamtlösung von Mobotix häufig weniger Kameras im Vergleich zu Systemen anderer Anbieter. Wir sind auf jeden Fall sehr stolz darauf, eine deutsche Produktion vorweisen zu können.

Wie hat sich der Neubau auf die Mitarbeiterzahl in der Fertigung ausgewirkt?

Magnus Ekerot: An der Gesamtzahl der Mitarbeiter in der Produktion hat sich durch die Integration der Kollegen aus Kaiserslautern erst einmal nichts geändert. Insgesamt sind dort 70 Kollegen beschäftigt. Insgesamt haben nahezu 300 Mitarbeiter am Standort Langmeil ihren Arbeitsplatz. Die Tendenz ist aber deutlich steigend, denn die Auftragsbücher sind prall gefüllt. Wir planen deshalb weitere Neueinstellungen in der Produktion, um die Stückzahl weiter zu erhöhen. Wir suchen aber auch über alle Bereiche hinweg neue Mitarbeiter, denn die hohe Nachfrage und das starke Wachstum erfordern zusätzliche Ressourcen.

Kontakt

Mobotix AG

Kaiserstraße
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