IT-Security

Rittal sorgt für sichere und intelligent gekühlte IT

03.03.2016 - Wer als Sicherheitsunternehmen die Abholung und Verteilung von Bargeld verantwortet, darf das Geld keinen Moment aus den Augen lassen. Eine wertvolle Hilfe ist hierbei ein starkes ...

Wer als Sicherheitsunternehmen die Abholung und Verteilung von Bargeld verantwortet, darf das Geld keinen Moment aus den Augen ­lassen. Eine wertvolle Hilfe ist hierbei ein starkes Rechenzentrum, wie es Prosegur betreibt. Damit die IT-Experten und ihre Server immer einen kühlen Kopf bewahren, setzt der Dienstleister auf modernste Kühl­lösungen für die IT-Systeme. Bei der Installation der energieeffizienten Lösung standen die Planer von Rittal vor einer besonderen Herausforderung, denn die Vor-Ort-Bedingungen ließen keine Aufstellung des Freikühlers zu. Mit dem Neubau ­eines energieeffizienten Rechen­zentrums spart das Unternehmen jetzt jährlich bis zu 80.000 Euro an Stromkosten. Und das Beste daran: Gut geschützt ist die IT noch dazu.

In Deutschland ist Prosegur Marktführer im Bereich Geld- und Werttransporte. Die fast 1.000 speziell gesicherten Transportfahrzeuge bewegen täglich mehrere Millionen Euro und versorgen beispielsweise den Handel oder Kreditinstitute mit frischem Geld. Darüber hinaus befüllt das Unternehmen auch Bankautomaten und bietet Cash-Management-Lösungen zur Erfassung, Durchführung und Optimierung von Bargeld- und Zahlungsverkehrsströmen an. Die gesamte Transportlogistik, das Auftragsmanagement, die Poolverwaltung der Geldbestände und die GPS-Überwachung der Fahrzeuge sind nur einige der rund 50 verschiedenen Spezialapplikationen, die im Rechenzentrum von Prosegur laufen.

Idealer Start ohne Altlasten
Am Hauptsitz in Ratingen bei Düsseldorf baute das Unternehmen ein hochmodernes Rechenzentrum, das insbesondere durch eine erstklassige Energieeffizienz besticht und gleichzeitig höchste Anforderungen an die Ausfallsicherheit erfüllt. Durch den Umzug der Firmenzentrale ergab sich für die IT-Experten von Prosegur die Chance, eine neue IT-Umgebung ohne Altlasten und mit modernster Infrastruktur aufzubauen. Ganz oben auf der Modernisierungs-Agenda der IT-Verantwortlichen standen Themen wie Ausfall- und Betriebssicherheit sowie bestmögliche Energieeffizienz. Insbesondere die steigenden Strompreise in Deutschland sowie die immer wärmeren Sommermonate machen die Ausgaben in eine energieeffiziente Infrastruktur langfristig zu einer lohnenswerten Investition. So brachte die Hitzewelle im Jahr 2015 in Teilen Deutschlands eine lang anhaltende Trockenheit sowie den heißesten Sommer seit dem Rekordsommer von 2003. Diese Temperaturen führen zu einem erhöhten Kühlungsbedarf und einem steigenden Energieverbrauch im Rechenzentrum – daher werden energieeffiziente Klimalösungen für viele Unternehmen immer attraktiver.

Nach der Evaluation von am Markt verfügbaren Technologien für Klima, Energieversorgung und IT-Schränken haben sich die IT-Experten für die Lösungen von Rittal entschieden. „Bereits seit 15 Jahren setzen wir unterschiedliche Produkte von Rittal ein, die heute in vielen unserer über 30 Niederlassungen zum Einsatz kommen. Für das neue Rechenzentrum wollten wir qualitativ hochwertige Technologien verwenden und haben uns daher für Rittal als Ausrüster entschieden“, erläutert Marco Matzke, IT-Leiter, Prosegur GmbH. Mit einem externen Planer entwickelte Prosegur zunächst das Konzept für das neue Rechenzentrum. Anschließend erfolgte gemeinsam mit Rittal die technische Planung und Umsetzung von Gewerken für die Klimatechnik und elektrische Verkabelung. Rittal führte mit Dienstleistern Arbeiten wie das Verlegen von Rohrleitungen oder die Montage des Doppelbodens durch. Außerdem wurden alle notwendigen elektrischen Leitungen installiert und schließlich auch die IT-Schränke montiert.

„Unser neues Rechenzentrum beherbergt alle kritischen Netzwerkkomponenten sowie mehr als 50 physische und 50 virtuelle Server in zwölf Rittal TS IT Server-Racks“, sagt Marco Matzke. „Aus den von Rittal angebotenen Produkten haben wir die für uns passenden Komponenten individuell zusammengestellt. So haben wir Lösungen für Kühlung, Stromversorgung, Monitoring sowie Brandmelde- und Feuerlöschtechnik aus einer Hand bezogen und entsprechend reibungslos erfolgte die Montage“, so Matzke weiter.

Indirekte freie Kühlung innerhalb des Gebäudes
Tief in die Trickkiste mussten die Planer greifen, als es um die Realisierung der Klimatisierung ging. Die Platzierung eines Freikühlers auf dem Dach des Gebäudes oder im Innenhof wurde vom Vermieter der Immobilie nicht gestattet. Eine zuvor als Abstellplatz für Mülltonnen genutzte Fläche wurde schließlich als Standort für die Freikühler ausgewählt. Die Besonderheit hierbei: Der Standort befindet sich in einem Bereich, der über eine geschlossene Decke verfügt. Hier bestand für die Planer von Rittal die Herausforderung darin, den Raum so zu konzipieren, dass die Freikühler genügend kalte Luft ansaugen.
Die neu eingezogenen Seitenwände bestehen aus luftdurchlässigen Lamellen und der gewählte Querschnitt liefert die notwendige Luftdurchlässigkeit. Dieser Sichtschutz wurde so weit nach vorne gezogen, um den thermischen Auftrieb an der Fassade (Coanda-Effekt) zu nutzen.

Das Ergebnis lässt sich sehen: Für das Jahr 2014 meldet die IT-Abteilung einen niedrigen Energieeffizienzwert von 1,194 (PUE: Power Usage Effectiveness). Unter IT-Experten gilt ein PUE-Wert von 1,4 schon als ausgezeichnet. Am Standort Ratingen lag die Außentemperatur an 319 Tagen unter 18 Grad, sodass die Kühlung zu dieser Zeit komplett ohne Chiller möglich war. Erst ab 22 Grad ist überhaupt erst ein Einsatz von Klimageräten notwendig. „Mit dem von Rittal entwickelten Konzept sparen wir bares Geld. Im Vergleich zu herkömmlicher Kühltechnik mit laufendem Chiller-Betrieb können wir mit unserer Lösung bis zu 80.000 Euro jährlich an Energiekosten einsparen“, erklärt Marco Matzke

Zu dem innovativen Klimakonzept gehören die Rittal LCP Rack Kühlgeräte (Liquid Cooling Package). Diese sind seitlich am Rack montiert und bilden einen eigenen Luftkreislauf zur Kühlung der IT-Komponenten. Das LCP kühlt die Luft über den Luft-/Wasser-Wärmetauscher und bläst die kalte Luft an der Vorderseite der Server wieder aus. Die Kühlung erfolgt unabhängig von der Umgebungsluft im Rechenzentrum und kann aus diesem Grund flexibel an die Verlustleistungen eines einzelnen Racks angepasst werden. Die Wärmelast wird schließlich über das Kühlmedium (Wasser/Glykol) an den externen Kaltwassersatz mit Freikühler übertragen. Dieser ist in einem ehemaligen Müllraum aufgestellt und gibt dort die Wärmeenergie an die Außenluft ab.

Brandschutz inklusive
Die Kühlung ist eine zentrale Komponente im Sicherheitskonzept – ebenso wichtig ist jedoch der Brandschutz. Damit es gar nicht erst zu einem größeren Feuer kommt, nutzt Prosegur das Brandmelde- und Löschsystem DET-AC von Rittal. Die Produktfamilie besteht aus einer Brandfrüherkennungsanlage sowie einem Aktivlöschsystem. Die Lösung eignet sich für den Einsatz in geschlossenen Serverschränken und wird als 19-Zoll-Einschub im IT-Schrank verbaut. Sobald eine Rauchentwicklung entdeckt wird, startet ein mehrstufiger Alarmierungsprozess, der im Brandfall zu einer Flutung des Serverschranks mit dem Löschmittel NOVEC 1230 führen würde.

Ausblick
Dank der standardisierten IT-Schränke von Rittal ist Prosegur auch für weiteres Wachstum gut gerüstet. Zusätzliche Racks können die IT-Experten sehr einfach und schnell ergänzen. So ist beispielsweise eine neue Virtual Desktop Infrastruktur geplant, um die Bereitstellung und Verwaltung von IT-Arbeitsplätzen erheblich zu vereinfachen. Damit verlagert sich die Rechenleistung von den Desktop-PCs in das Rechenzentrum. Aufgrund der hohen Flexibilität der Rechenzentrumsinfrastruktur, diese wurde beispielsweise durch eine großzügig ausgelegte Verkabelung im Doppelboden erreicht, ist der Ausbau der IT-Kapazitäten schnell und einfach zu erledigen.

„Wir gehen davon aus, dass wir von der Klimatechnik, der Energieversorgung und der Rack-Kapazität mit den Rittal Lösungen für die nächsten fünf Jahre bestens ausgestattet sind. Daher sehen wir kommenden Anforderungen aus unseren Fachabteilungen nach mehr IT-Leistung gelassen entgegen“, beschreibt Marco Matzke die weiteren Aussichten.

Kontakt

Rittal GmbH & Co. KG

Auf dem Stützelberg
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