IT-Security

Dieter Henze Rittal: physikalische IT-Infrastrukturen

09.12.2012 - Dieter Henze Rittal: physikalische IT-Infrastrukturen. Sicherheit war schon immer eines der wichtigsten Kriterien bei der Auslegung physikalischer IT-Infrastrukturen für Rechenzent...

Dieter Henze Rittal: physikalische IT-Infrastrukturen. Sicherheit war schon immer eines der wichtigsten Kriterien bei der Auslegung physikalischer IT-Infrastrukturen für Rechenzentren. Immer wichtiger geworden ist in den letzten Jahren die Energieeffizienz. Kontinuierlich steigende Strompreise und die zunehmende Leistungsdichte im RZ geben den Ausschlag. Die Aspekte Kostenersparnis und Umweltfreundlichkeit stehen hier im Vordergrund. Dass beides geht – Sicherheit und Effizienz – zeigt dieser Beitrag.

Betrachtet man die Anforderungen an die RZ-Infrastruktur, lassen sich fünf Bereiche festmachen, die ganzheitlich betrachtet werden sollten, nämlich Racks, Energieversorgung, Kühlung, Sicherheit sowie Monitoring und Remote-Management. Dabei ist im Sinne der Wirtschaftlichkeit auf Modularität und Skalierbarkeit der Systeme zu achten.

Platz sparende Rackbauweise

Eine wichtige Rolle für die Sicherheit der IT-Infrastruktur spielt das Rack. Die immer höhere Packungsdichte stellt hier große Anforderungen an Stabilität und Tragkraft. Trotz der zunehmenden Ausstattung sollten die Racks genügend Raum lassen, um eine effiziente Energieversorgung zu ermöglich. Eine Platz sparende Bauweise ist ebenso wichtig, sorgt sie doch für niedrige Raumkosten. Da Höhe und Breite definiert sind, lässt sich das Rackvolumen nur in der Tiefe vergrößern.

Abhilfe schaffen Rahmenkonstruktionen, die einen einfachen und vielseitigen Ausbau mit hoher Packungsdichte für Server, Storage und Switching erlauben. Die Rahmenkonstruktionen stellen ein Höchstmaß an nutzbarem Rack-Innenvolumen sowie eine skalierbare Anreihung für eine optimierte Raumnutzung in allen Ebenen sicher.

Schlüsselkriterium Wirkungsgrad

Eine funktionierende unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV) ist ebenfalls ein wichtiger Sicherheitsbaustein im Rechenzentrum. Hier sollte insbesondere auf den Wirkungsgrad der USV geachtet werden, weil dieser die Betriebskosten stark beeinflusst. Optimale Verfügbarkeit bei gleichzeitig hohem Wirkungsgrad ermöglicht eine nach dem Konzept der N+1-Redundanz ausgelegte USV. Dabei wird der Leistungsbedarf auf mehrere, im Parallelbetrieb arbeitende USV-Module verteilt, von denen nur ein Modul redundant ausgelegt wird. Die so ausgelegten USV-Systeme erlauben eine Nachrüstung im laufenden Betrieb, durch die sich kostenintensive Standzeiten vermeiden lassen.

Klimatisierung nach Bedarf

Entscheidend ist außerdem eine auf den Bedarf zugeschnittene Klimatisierung der Hardwarekomponenten. Die gestiegene Verlustleistung durch immer leistungsstärkere Server verlangt effizientere Klimatisierungslösungen der passiven bzw. aktiven Kühlung. Bei der passiven Kühlung wird die Raumluft zur Rackkühlung genutzt – die über die normale Raumluft oder über die Klimaanlage gekühlte und in den Doppelboden geführte Luft dient hier der Kühlung. Bei der aktiven Kühlung wird zwischen Nutzung der Raumluft und einer Rack-bezogenen Klimatisierung unterschieden.

Hier verstärken spezielle Lüftersysteme den Luftaustausch im Rack und nutzen die Umgebungsluft zur Kühlung. Die Rackbezogene Kühlung empfiehlt sich vor allem bei entsprechendem Raumvolumen und in Industrieumgebungen. Durch Dachaufbau-Kühlgeräte, Einschub-Kühlgeräte oder Luft-/Wasser-Wärmetauscher lässt sich eine Senkung der Innenraumtemperatur auch unter die Umgebungstemperatur erzielen.

Die flüssigkeitsbasierte Kühlung, die das Problem hoher Verlustleistungen im Rack löst, kann je nach Bedarf die Raumklimatisierung sinnvoll ergänzen.

Sicherheit durch Überwachung

Klimatisierungs- und Energieversorgungslösungen bedürfen der permanenten Überwachung. Die Zugriffskontrolle im Rechenzentrum sollte ebenso geregelt sein wie der Brandschutz. Hier sollte die präventive Sicherheit über eine vollständige Security-Management-Lösung geregelt werden. Die Sicherheitsbausteine umfassen Zugangsregelungen, die Kontrolle der Klimatisierung, der USV und der Racks, Netzwerk-Videoüberwachung und Brandschutzfrüherkennung sowie Racklöschsysteme.

Störungssignale und Alarmmeldungen werden an festgelegte Serviceanwendungen versendet. Durch Anbindung an das Facility-Management wird die Lösung zum Central Point of Information im Rechenzentrum. Eine spezielle Überwachungssoftware ermöglicht die grafische Darstellung des IT-Raums und das Remote Monitoring von beliebigen Standorten aus. So könnten Servicemitarbeiter aus der Ferne den Betrieb des Rechenzentrums überwachen und im Notfall Störungen schnell lokalisieren.

Das unproblematische Ersetzen fehlerhafter Bestandteile verbessert die IT-Sicherheit und erhöht die Lebensdauer aktiver Komponenten.

Sicherheits-IT-Checks

Empfehlenswert sind schließlich Sicherheits-IT-Checks, die von der Bauausführung über die Energieversorgung, Klima- und Sicherheitstechnik bis zur Betriebs- und Notfallorganisation alle relevanten Aspekte eines sicheren Rechenzentrum abdecken. Sie zeigen auf, inwieweit bestehende RZs dem definierten Verfügbarkeitsanspruch genügen und wo Optimierungsbedarf besteht.

Kontakt:

Dieter Henze Rittal GmbH & Co. KG,
Herborn
Tel.: 02772/505-0
Fax: 02772/505-2319
henze.d@rittal.de
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