Brandschutz

Intelligente Brandmeldung für den professionellen Bereich

Projekt-Beispiel „binderholz" - ein Holzwerkstoff-Unternehmen effizient geschützt

15.01.2010 - Das eigene Zuhause sollte mit guten Heimrauchmeldern ausgestattet werden. Im industriellen Umfeld müssen je nach Anforderung hochintelligente Systeme zum Einsatz kommen. Der Brandm...

Das eigene Zuhause sollte mit guten Heimrauchmeldern ausgestattet werden. Im industriellen Umfeld müssen je nach Anforderung hochintelligente Systeme zum Einsatz kommen. Der Brandmelde-Spezialist Notifier ist nicht nur Mitglied der Honeywell-Gruppe und gehört zu den weltweit führenden Unternehmen, wenn es um intelligente Brandmeldesysteme gehört. Für seine Anwendungen in Industrie und Verwaltung, Gesundheitswesen, aber auch in denkmalgeschützten Bauten oder Stadien und Arenen setzt man auf neueste Technologie und ausgereifte Konzepte zur Brandprävention. Und eben auf die schon erwähnten "intelligenten" Lösungen. Wie das aussehen kann, das lesen Sie im nachfolgenden Beitrag.

Wo gehobelt wird, fallen Pelletspäne - zumindest ist das bei „binderholz" der Fall. Binder, vor 50 Jahren noch ein kleiner Sägewerksbetrieb, präsentiert sich heute mit 1.150 Mit­arbeitern als eines der führenden europäischen, mit modernsten Technologien und Fertigungsmethoden ausgestattetes Unternehmen mit entsprechender Reputation auf dem Holzwerkstoffmarkt. Doch wo ge­hobelt wird, fallen nicht nur ­Späne, sondern da muss auch gegen Feuer gesichert werden. In diesem Fall mit einer Brandmeldeanlage von Notifier.

Die Massivholz-Produktpalette reicht von Dimensionsholz, Hobelware, ein- und mehrschichtig verleimten Massivholzplatten, Brettschichtholz BBS, MDF-Platten sowie Brettsperrholz bis hin zu Briketts und Pellets. In alle Welt werden die Produkte exportiert, die an fünf österreichischen Standorten - Fügen, Jenbach, St. Georgen, Hallein und Unternberg - hergestellt werden. Und an einem deutschen Standort, in Kösching am Interpark bei Ingolstadt.

Bürobau auch aus Holz


Das „binderholz Holzkompetenzzentrum" in Kösching wurde im Jahr 2005 auf einer Fläche von 24 ha errichtet. Neben der zentralen Sägehalle mit Werkstattgebäude, Schnittholzsortierung und Hobelhalle befinden sich noch verschiedene Holzlagerplätze, die Rundholzsortierung mit Entrindung, zwei Trockenkammerblöcke und ein Heizkraftwerk auf dem Gelände. Auf einer kleinen Anhöhe neben dem Sägewerk wurde das Woodcenter, ein Büro-, Konferenz- und Seminarzentrum errichtet, das in diesem Jahr mit dem Vorarlberger Holzbaupreis ausgezeichnet wurde. Es dient als architektonische Visitenkarte des Unternehmens und soll dessen „Corporate Identity" stärken. Natürlich wurde es aus „binderholz„ Brettsperrholz BBS gebaut.
Das eingeschossige „Woodcenter" beinhaltet Räumlichkeiten mit 55 Arbeitsplätzen. Sein H-förmiger Grundriss, an beiden Extremitäten von überdachten Gängen gefasst, bildet zwei Höfe: im Norden einen „Empfangshof", im Süden einen privaten Außenraum mit Blick auf das tiefer gelegene Betriebsgelände. Der quer liegende Bau mit Foyer, Cafeteria und Besprechungsräumen dient als Bindeglied zwischen den drei Bürotrakten und dem Konferenzbereich. Die Räume sind hell und freundlich, die Boden-zur-Decke-Verglasungen zwischen den Außenwandelementen bringen viel natürliches Licht ins Gebäude, das von den weißlasierten Holzflächen und dem Boden aus Kalkstein reflektiert wird. Errichtet wurde der Bau in drei Wochen mit Brettsperrholz-Wandelementen, darüber liegenden Ringträgern aus Brettschichtholz und Deckenelementen. Eine überzeugende Präsentation der „Holz-Kompetenz". Und gleichzeitig ein Anwesen, das man idealerweise gut vor Flammen schützt.

Holz auf der Schnellstraße


Nachdem die Baumstämme per Bahn oder Lkw am Rundholzplatz angeliefert werden, erfolgt die Sortierung mit Hilfe der Rundholzsortieran­lage. Sie hat eine Länge von 270 m und verfügt über 95 Abwurfboxen. Die Fördergeschwin­digkeit beträgt bis zu 10,8 km/h. Nach dem Durchlaufen der Entrindungsanlage werden die kompletten Abmessungen und Eigenschaften (Durchmesser, Länge, Abholzigkeit, Volumen und Lage der Krümmung) der Stämme mittels 3D-Messung und Splittersuchgerät erfasst. Jeder Stamm wird auf Basis dieser Messung entsprechend des eingestellten Schnittbildes bogen­richtig eingedreht und genau zentriert. In der nächsten Stufe erfolgt die Profilierung der Stammabschnitte, die bei einer Durchlaufgeschwindigkeit von 3-9 km/h mit Hilfe sog. Profilspaner erfolgt und Model erzeugt. Die zwei Doppelwellen-Sägeaggregate und die Doppelwellen-Kreissäge trennen die profilierten Segmente voneinander und produzieren so insgesamt max. acht Seitenbretter und die Hauptware. Die anschließenden zwei Sortieranlagen arbeiten mit max. 220 Takten pro Minute und sortieren die Ware in 16 Filmetagen bzw. 14 Schüttetagen. Die Aufstapelung und Paketierung zur Trocknung erfolgt mit automatischer Lattenlegung. Integriert ist eine stufenlos verstellbare Lagenkappsäge. Von dem gewünschten und benötigten Feuchtigkeitsgehalt des Holzes hängt die Aufenthaltsdauer in einer der 32 Trockenkammern (aufgeteilt auf zwei Trockenkammerblöcke, Jahreskapazität: 740.000 m3) ab. Die Hobellinie hat eine Kapazität von 480.000 m3 Schnittholz und arbeitet mit einer Vorschubgeschwindigkeit von bis zu 45 km/h. Nach der Hobelmaschine müssen die Bretter erst wieder abgebremst werden, um abschließend sortiert und verpackt zu werden.

Die gesamte Anlage hat einen hohen Verbrauch an Energie in Form von Strom und Wärme, die im eigenen Kraftwerk gewonnen werden kann. So verfügt das Bioenergiekraftwerk über eine thermische Leistung von 50 MW und eine elektrische von 15 MW. Befeuert wird die Anlage mit der im Werk anfallenden Rinde und anderer Biomasse. Auch feuchtes Schnittwerk kann für die Feuerung genutzt werden. Das im Werk „produzierte" Sägemehl wird komplett der Pellet-Herstellung zugeführt. Pro Jahr ­entstehen so 150.000 Tonnen Pellets (ein Privathaushalt verbraucht ca. fünf Tonnen Pellets pro Jahr).

18 BMA überwachen Melder und Sprinkler

Wo gehobelt wird, fallen nicht nur Späne, sondern da muss auch gegen Feuer gesichert werden. In diesem Fall mit einer Brandmeldeanlage von Notifier. Diese BMA wurde von der Firma GMK Elektroinstallations GmbH mit Sitz in Ingolstadt projektiert und errichtet. Nicht nur die Größe der Anlage, sondern auch die lückenlose Überwachung der Sprinkleranlage sowie der große Bedarf an Alarmgebern führten dazu, dass insgesamt 18 Brandmelderzentralen vom Typ NF 5000 verbaut wurden. Alle Zentralen wurden zudem mit Hilfe eines Glasfasernetzwerks verbunden.

Intelligent: Im Brandfall erfolgt die Alarmierung der Mitarbeiter mit Hilfe von 98 ringbusgespeisten akustischen Alarmgebern AWS 32 und 134 ­ringbusgespeisten kombinierten Alarmgebern AWS B 32. Die 287 Überwachungskontakte der Sprinkleranlagen (insgesamt 42 überwachte Sprinklergruppen) wurden über Module M720 / M721 aufgeschaltet. Da in jeder der zehn Sprinklerzentralen eine BMZ vom Typ NF 5000 montiert ist, wird bei der Überprüfung der Sprinkleranlage jede Zustandsmeldung der Schieber, Absperrklappen und sonstiger Elemente sofort angezeigt. Um eine frühestmögliche Detektion kleinster Rauchpartikel in den Schaltanlagen des Sägewerks zu ermöglichen, überwachen zehn Laser-Rauchmelder vom Typ View die Schaltschränke samt Zwischenböden. Die Turbinenhalle wird von drei Filtrex-Meldern und die beiden Trockenkammerblöcke von jeweils zwei ringbusgespeisten linienförmigen Rauchmeldern LPB-700 gesichert. Zur Absicherung der sonstigen Gebäude und Räume hat die GMK Elektro GmbH 189 Handfeuermelder M 700 DKM IR, 289 optisch-thermische Rauchmelder SDX-751TEM sowie 17 Thermodifferentialmelder FDX-551REM installiert.

Täuschungsalarme als schöner ­Nebeneffekt


Karl Heinz Piller, einer der Geschäftsführer der GMK Elektroinstallations GmbH, berichtet von einem zusätzlichen positiven Effekt der Notifier-BMA: Durch die optisch-thermischen Melder in den Traforäumen wurden bereits einige Male thermische Probleme gemeldet, die dank der frühzeitigen Meldung nicht zur Abschaltung des jeweiligen Transformators führten. So konnte ein unterbrechungsfreier Betrieb der Produktion gewährleistet werden. Diese ‚Täuschungsalarme‘ waren ein guter ‚Nebeneffekt‘ und führten aufgrund der Verzögerungszeit und optimalen Reaktion der geschulten Mitarbeiter nicht zu einem Alarm bei der Feuerwehr."

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