Brandschutz

Brandschutz: Eduard J. Jo und Mike Bohl sprechen über Detectomat-Firmengeschichte

15.01.2012 - Brandschutz: Eduard J. Jo und Mike Bohl sprechen über Detectomat-Firmengeschichte. Im Jahr 1999 wurde Detectomat von der Job-Gruppe übernommen. Gemeinsam entwickelte man innerhalb ...

Brandschutz: Eduard J. Jo und Mike Bohl sprechen über Detectomat-Firmengeschichte. Im Jahr 1999 wurde Detectomat von der Job-Gruppe übernommen. Gemeinsam entwickelte man innerhalb kürzester Zeit das Brandmeldesystem Detect 3000 und vertreibt es seitdem an Industrie- und Gewerbekunden im In- und Ausland. GIT SICHERHE IT sprach mit Eduard J. Job, Inhaber der Job-Group, und mit Mike Bohl, Vertriebsleiter von Detectomat.

GIT SICHERHEIT: Herr Job, die Job GmbH agiert seit über 35 Jahren als Weltmarktführer von thermisch auslösenden Glasampullen (Thermo Bulbs). 1999 haben Sie die Detectomat GmbH übernommen, 2003 kam die DBM GmbH als ein weiterer Systemzulieferer dazu – welche Ziele haben Sie mit diesen Schritten verfolgt?

E. J. Job: Während meiner Tätigkeit als Vorstand der Minimax AG vor 35 Jahren, baute ich, zusammen mit meinem Entwicklungsingenieur, Herrn Beyersdorf, dem späteren Gründer der Detectomat GmbH, eine eigene Abteilung auf, um die Vorteile der Technik des damals noch recht neuen Feld-Effekt-Transistors für Rauchmelder in Deutschland mit auszunutzen. Später gründete ich mein eigenes Unternehmen und widmete mich der Entwicklung der Thermo Bulbs.

Parallel entwickelte sich in dieser Zeit der Markt der Brandmeldetechnik in Deutschland sehr stark. Detectomat entwickelte u.a. die ersten optischen Melder für Esser und die ersten Ionisationsmelder für Hekatron. Unter Beobachtung dieses Trends, entschied ich mich 1999, die Detectomat GmbH zu übernehmen, die ausschließlich Detektoren herstellte und in der ich großes Potential sah, u.a. auch durch die jahrelangen Erfahrungen auf dem Brandmelde-Markt, durch die über zwanzig Jahre andauernde Zusammenarbeit als OEM-Lieferant mit Bosch. Um zu einem kompletten Systemanbieter zu werden, integrierte ich 2003 die DBM GmbH, ein weiteres Unternehmen, welches die professionellen Brandmelderzentralen fertigte.

Im September 2003 holte ich auch unseren jetzigen Vertriebsleiter Mike Bohl an Bord, der sofort begann das Vertriebsnetz weiter auszubauen. Die Philosophie und internationale Erfahrung der Job GmbH, bei der Qualität, Kundenorientierung und Lieferzuverlässigkeit an erster Stelle stehen, haben wir auch auf das neu aufgestellte Unternehmen Detectomat übertragen und wir konnten bisher schon große Erfolge erzielen.

Herr Bohl, Im September 2003 haben Sie mit dem Ausbau eines internationalen Vertriebsnetzes bei Detectomat begonnen, was wurde seitdem erreicht?

M. Bohl: Mit der Entwicklung des Systems Detect 3000 als voll automatisch adressierbares und leistungsfähiges Brandmeldesystem mit umfangreichem Zubehör wurde im Jahr 2003 die entscheidende Grundlage für einen erfolgreichen Ausbau eines Vertriebsnetzes gelegt. Nachdem die ersten Zulassungen für das System erreicht wurden, starteten wir mit der systematischen Vermarktung.

Schwerpunkt bildete dabei zunächst der deutschsprachige Raum mit dem Vertrieb von VdS anerkannten Systemen. Heute können wir stolz auf ein gut strukturiertes, nationales und internationales Netzwerk sein. Das Vertriebsnetz hat inzwischen Partner und Mitarbeiter in allen Teilen der Welt, von Brasilien bis Korea.

Der Umsatz konnte seit 2003 in jedem Jahr zweistellig gesteigert werden. Worauf führen Sie diese Entwicklung zurück?

M. Bohl: Als Stärke ist die hohe Qualität der Produkte und ein komplettes Produktportfolio zu nennen. Die stetige Weiterentwicklung der Systemtechnik für neue Märkte trug dazu bei. Als Beispiel möchte ich die Bahnindustrie anführen. Hier haben wir es erreicht, mit unserer hohen Kompetenz und dem großen Know-how als Systemlieferant für die Ausrüstung von Schienenfahrzeugen im Bahnmarkt zu etablieren. Hier sind wir Deutschlands einziger zugelassener Systemanbieter.

Diese und andere Branchen wurden durch Spezialisten in unserem Hause durch einen Mitarbeiter betreut, um dem Markt kundennahe und lösungsorientierte Systeme zu offerieren. Einen weiteren umsatzstarken Produktbereich stellen die Heimrauchmelder und die Wohnungswirtschaft. Durch ständige Weiterentwicklung dieser Produkte konnten wir uns in diesem stark umkämpften Markt etablieren.

Herr Bohl, Sie wurden im Juli diesen Jahres in den Vorstand des Arbeitskreises „Rauchmelder retten Leben“ im VfdB gwählt, was ist Grund für Ihr Engagement in diesem Forum?

M. Bohl: Der Arbeitskreis macht auf die allgemeine Gefährdung durch Brände in privaten Bereichen aufmerksam. Durch die Gesetzgebungen in den einzelnen Bundesländern ist die Akzeptanz der Rauchwarnmelder in Deutschland und damit der Bedarf gestiegen. Wir sind seit Gründung des Arbeitskreises innerhalb des ZVEI in diesem Gremium vertreten und können auf große Erfolge zurückblicken. Mit der Marktentwicklung in den letzten zwei Jahren stieg die Mitgliederzahl von 9 auf 23. Dies ist ein deutliches Signal für die Wichtigkeit dieser Arbeitsgruppe. Das Gremium bildet die Basis für die Weiterentwicklung der Rauchwarnmeldertechnologie. Ziel der Arbeitsgruppe ist es unter anderem, die Qualität der Produkte, die in diesen Markt geliefert werden, abzusichern.

Wie erreichen Sie das?

M. Bohl: In den letzten Jahren haben wir im Gremium ständig an der Entwicklung von Standards für diese Produkte gearbeitet. Wir möchten erreichen, dass die Produkte ein Höchstmaß an Qualität und Zuverlässigkeit für die Menschen aufweisen. Wie Sie wissen, gibt es gerade in diesem Markt Produkte aus Fernost, die zu Dumpingpreisen angeboten werden. Über Standards innerhalb der europäischen Normung EN 14604 und des VdS wie z.B. die Richtlinie für funkvernetzte Melder VdS 3515 konnten Normen verabschiedet werden, die eindeutige Qualitätsmerkmale festlegen und absichern und damit dem Nutzer des Produktes eine höchstmögliche Sicherheit bieten.

Können diese Standards durch die Produkte aus Fernost nicht erreicht werden?

M. Bohl: Es sind bereits einige Produkte zugelassen, jedoch bewies die Rückrufaktion der Firma Aldi im Jahr 2005, dass es hier eindeutige Qualitätsmängel in der Serienfertigung gibt. Aktuell sind die Vertriebsorganisationen für die Produkte sehr aktiv am Markt, insbesondere im Bereich der Wohnungswirtschaft. Hier zeichnen sich jedoch unsere Rauchwarnmelder durch die Langzeitzuverlässigkeit und die professionellen Features aus. Dies wird von diesem Markt mit zweistelligen Zuwachsraten honoriert.

Was sind die jüngsten Entwicklungen auf dem Gebiet der Rauchmelder aus Ihrem Hause?

M. Bohl: Wir haben im Jahr 2006 zukunftsweisende Meldertechnologien entwickelt, die auch die Zukunft dieses Produkts weiter beeinflussen werden. So konnte die Fusion-Technologie im industriellen Bereich umgesetzt werden. So bildet dieses und unter anderem die moderne Funktechnologie die Grundlage für den Rauchwarnmelder der Zukunft.

Welche strategischen Maßnahmen planen Sie für die nächste Zukunft?

M. Bohl: Unter dem Dach der Job Gruppe wollen wir Detectomat als mittelständisches Unternehmen für Brandmeldetechnik und unsere Position in den internationalen Märkten verstärken. Das Produktportfolio wird kontinuierlich erweitert, um die Position als Systemhaus am Weltmarkt weiter auszubauen. In naher Zukunft werden wir auch mit weiteren Produktlinien unsere Kunden von der Kompetenz und Qualität unserer Systeme überzeugen. Auch der Ausbau unseres Standortes in Bezug auf Produktions-, Entwicklungs- und Logistikkapazitäten legen einen weiteren Grundstein für das langfristige Geschäftsziel. Das Detectomat-Team wird für die Betreuung der Systeme von der Produktion bis zum technischen Support expandieren und weiterhin qualifizierten Support liefern, um damit den Kunden die höchste Wertschätzung und den höchsten Nutzen zu geben.

 

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Detectomat GmbH, Ahrensburg
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