Management

VIP-Interview: Dr. Klaus Bockslaff

20.10.2021 - GIT SICHERHEIT im Interview mit Dr. Klaus Bockslaff, Mitglied der Geschäftsleitung der Ingenieurbüro Götsch AG, Zürich & Geschäftsführer der Verismo GmbH.

In jeder Ausgabe Ihrer GIT SICHERHEIT bitten wir wichtige Personen, Entscheider, Menschen aus der Sicherheitsbranche, zum VIP-Interview.

Im Interview der GIT Sicherheit 9/2021 zu Gast:
Dr. Klaus Bockslaff, Mitglied der Geschäftsleitung der Ingenieurbüro Götsch AG, Zürich & Geschäftsführer der Verismo GmbH

  • Jurastudium in Göttingen,
  • Kiel und Bloomington
  • Verheiratet, vier Kinder
  • Beruflicher Weg von der Position
  • eines leitenden Angestellten in der Versicherungswirtschaft, über die Kariere als Berater in einem großen Beratungsunternehmen und seit fast
  • 20 Jahren Geschäftsführer in einem eigenen Beratungsunternehmen
  • Spezielle Beratungsbereiche sind die Themen Risiko-, Sicherheits- und Krisenmanagement
     

Ihr Berufswunsch mit 20 war:
Ich wollte Rechtswissenschaften studieren und später in der öffentlichen Verwaltung tätig sein. Mein besonderes Interesse galt damals dem Staats- und Verwaltungsrecht.

Was hat Sie dazu bewogen, eine Aufgabe im Bereich Sicherheit zu übernehmen?
Nach meiner Assistentenzeit bot sich mir eine sehr interessante Gelegenheit, in einem kleinen regionalen Versicherungsunternehmen Managementerfahrungen zu sammeln. Dort spielte die Frage der Schadenverhütung eine große Rolle. Anschließend wurde mir die Leitung der damals neu begründeten Abteilung Risk Management bei der R+V Versicherung in Wiesbaden angeboten. Hier mussten der Anspruch des Risikomanagements bei einem Versicherungsunternehmen mit dem Gedanken der Schadensverhütung beim Versicherungskunden und der R+V verbunden werden.

Welche sicherheitspolitische Entscheidung oder welches Projekt sollte Ihrer Meinung nach schon längst umgesetzt sein?
Die aktuellen Ereignisse der Hochwasser­situation speziell an der Ahr haben gezeigt, dass dem Thema der Schadenverhütung und des Katastrophenschutzes bzw. ­Krisenmanagements in Deutschland nicht die notwendige Bedeutung beigemessen wird. Das gilt für den öffentlichen, aber speziell auch für den privaten Bereich. Für den öffentlichen Bereich könnte das Gefahrenkataster in der Schweiz, in der auf kommunaler Ebene alle Gefährdungs­elemente erfasst sind, eine Vorbildfunktion für Deutschland haben. Wie die jüngsten Ereignisse auch in der Schweiz zeigen, muss ein solches Kataster ständig aktualisiert werden.

Ein Erfolg, den Sie kürzlich errungen haben, war:
Mit der Fusion zwischen meinem Beratungsunternehmen Verismo und dem IT Unternehmen Ingenieurbüro Götsch AG haben wir die Grundlage für eine umfassende Bewältigung der aktuellen Sicherheitsfragen gelegt. Mit der Entwicklung und Vermarktung von Demios 3 ist es uns gelungen, ein webbasiertes Tool für die Arbeit in öffentlichen und privaten Stäben anzubieten und damit insbesondere den Prozess der strategischen Entscheidungsfindung zu unterstützen. Dabei setzen wir methodische Überlegungen zur Stabsarbeit aus der Schweiz um, die sich dort im öffentlichen und privaten Bereich sehr bewährt haben. Meine Mitarbeit in den Gremien der ISO zur Entwicklung eines neuen Krisenmanagementstandards (ISO 22361) als Vertreter der Schweiz erlauben es mir zudem, unsere Ansätze mit zahlreichen internationalen Experten zu diskutieren und die Ergebnisse bei unserer Arbeit zu berücksichtigen.

Wer hat Ihrer Meinung nach eine ­Auszeichnung verdient?
Die zahlreichen Helfer und Einsatzkräfte, die sich mit großem Einsatz nach der Hochwasserkatastrophe speziell in Westdeutschland um eine Verbesserung der Lage in den betroffenen Gebieten bemüht haben.

Welchen Urlaubsort können Sie empfehlen?
Nach verschiedenen Fernreisen in den vergangenen Jahren nach Südostasien (Thailand, Vietnam und Burma) sind wir in diesem Jahr ganz in der Schweiz geblieben und haben dieses wunderschöne Land und seine spannende Geschichte erkundet.

Wie würde ein guter Freund Sie charakterisieren?
Eine eigenständige Persönlichkeit mit großer Beharrlichkeit und Innovationskraft.

Welches Buch haben Sie zuletzt gelesen?
Einen Roman mit einem Reisebericht von Marco Polo, der sehr deutlich macht, welches riesige Potential China hat und was für uns von dort zu erwarten ist.

Welche Musik hören Sie am liebsten?
Neben klassischer Musik bin ich immer noch ein Fan von Santana, Phil Collins, Eagles und Eric Clapton.

Was motiviert Sie?
Ich habe Freude an meiner Arbeit als Berater und Coach. Es motiviert mich, meine Erfahrung und Intuition an Menschen weitergeben zu können.

Worüber machen Sie sich Sorgen?
Die Entwicklung der Pandemie und die zunehmenden Naturgefahren stellen eine große Herausforderung dar.

Ihre gegenwärtige Geistesverfassung ist:
Sehr optimistisch und voller Tatendrang.

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