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VdS-Anerkennung für videobasierte Branddetektion

04.12.2017 - Der Leitsatz der Brandmeldebranche: Je früher ein Feuer erkannt wird, desto schneller kann die Bekämpfung beginnen und desto geringer ist natürlich der verursachte Schaden. Schwier...

Der Leitsatz der Brandmeldebranche: Je früher ein Feuer erkannt wird, desto schneller kann die Bekämpfung beginnen und desto geringer ist natürlich der verursachte Schaden. Schwierig ist diese schnelle Erkennung für klassische Melder in groß dimensionierten Räumen (etwa Flugzeughallen, Lagerhäusern), vielen Bereichen der Holz- und Papierverarbeitung mit ihren meist immensen Brandlasten sowie in staubigen und feuchten Umgebungen (z.B. Wertstoffaufbereitungsanlagen, Textil-Produktionshallen, Parkhäusern). Speziell für den Schutz dieser kritischen Bereiche hat Bosch Sicherheitstechnik nun mit dem Aviotec IP Starlight 8000 ein System entwickelt, welches Flammen und auch Rauch videobasiert direkt an der Quelle erkennt.

Um die Zuverlässigkeit der Erfindung in den internationalen Märkten eindeutig belegen zu können, meldete Bosch die Technik zur VdS-Anerkennung an. Labor-Ingenieur Philipp Mondrik erklärt: „Als Prüfungsgrundlage für Video-Branderkennungsprodukte existieren bisher noch keine Europäischen Normen oder abgestimmten technischen Regelwerke. In einem solchen Fall bieten wir Herstellern aufgrund des Innovationsfokus von VdS die Möglichkeit individueller Prüfvereinbarungen. Gemeinsam mit den Bosch-Entwicklern haben wir die Funktionsweise der Erfindung analysiert, um ein valides, eigenes Prüfverfahren zu entwickeln, welches die Zuverlässigkeit dieses speziellen Produktes bewertbar und somit belegbar macht.“ VdS-anerkannt ist jetzt die Branderkennung in Form eines Algorithmus, welcher in die Kamera selbst integriert ist. Aviotec soll bestehende Systeme vor allem dort ergänzen, wo klassische Meldetechnik nicht ausschließlich geeignet ist. Natürlich beinhaltete auch dieses singuläre VdS-Prüfverfahren wie gewohnt Zuverlässigkeitsprüfungen unter erschwerten Umweltbedingungen sowie die Bestätigung langfristiger Funktionssicherheit.

„Unsere videobasierte Branderkennung kann dank intelligenter Algorithmen zwischen echtem Feuer und Störgrößen wie Reflektionen, Bewegungen oder Gegenlicht unterscheiden, was Fehlalarme enorm reduziert“, informiert Bosch-Entwickler Sören Wittmann. „Und HD-Bildqualität unterstützt das Personal vor Ort bei der Alarmverifizierung. Die Kameras benötigen beim Einsatz von PoE-Modellen auch keine individuellen Stromversorgungen, was die Kosten deutlich reduziert. Wir freuen uns über die klare Bestätigung der Leistungsfähigkeit unserer Entwicklung – und danken dem VdS-Team für die hervorragende Zusammenarbeit.“

VdS-Ingenieur Mondrik betont: „Die Aviotec-Technik, im Aufbau ähnlich der Gesichtserkennung im Einbruchschutzbereich, identifiziert die EN 54-Testfeuer Holzschwelbrand, Polyurethan, Ethanol und Decalin auch bei schwierigen Lichtverhältnissen bis sieben Lux. Sie erkennt zudem die charakteristische Bewegung und Formenbildung von aufsteigendem und sich verdünnendem Rauch in der Umgebungsluft. Wir gratulieren Bosch ganz herzlich zur erreichten VdS-Anerkennung.“

Bei Bedarf weiterer VdS-Partner können auf Grundlage der neu entwickelten Prüfvereinbarung in Zukunft eigene Richtlinien zur videobasierten Branderkennung erstellt werden. Oft bilden die VdS-Richtlinien dann auch die Basis Europäischer Sicherheitsnormen. Für Europas Sicherheitsexperten ist die VdS-Anerkennung das wichtigste Qualitätskriterium.

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VdS Schadenverhütung GmbH - Archiv

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