GIT SICHERHEIT: Wie schätzen Sie aus Sicht Ihres Unternehmens die wirtschaftliche Lage insgesamt und die Ihrer Branche insbesondere ein – und welche Rückschlüsse ziehen Sie daraus für Ihre strategischen Entscheidungen?

Maximilian Treptow: Die wirtschaftliche Lage generell ist im ersten Halbjahr 2023 etwas positiver ausgefallen als angenommen. Zwar ist die Lage noch etwas angespannt hinsichtlich des Fachkräftemangels und der Lieferketten – hier sehen wir uns besonders Herausforderungen wie längeren Transportzeiten, der generellen Verfügbarkeit von Komponenten sowie der zum Teil unzureichenden Lieferzuverlässigkeit gegenüber. Wir sind jedoch trotzdem mit den Ergebnissen des ersten Halbjahres zufrieden. Die Bauwirtschaft (Volumen und Investitionen) war generell stark und hat sich, mit Ausnahme der skandinavischen Länder, auf Vorjahresniveau gehalten. In der Industrie, die unter Corona sehr gelitten hat, merken wir hingegen weiterhin einen Nachholbedarf von aufgeschobenen Investitionen. Vor dem Hintergrund des steigenden Zinsniveaus sowie der nach wie vor hohen Inflationsraten erwarten wir für die Bauwirtschaft, besonders in Deutschland, für das zweite Halbjahr einen leichten Rückgang der Bauwirtschaft. Unsere Strategie setzt darauf, dass wir in verschiedenen Ländern und Produktbereichen für mehrere professionelle Endverbraucher aktiv sind. Die aktuelle wirtschaftliche Lage bestätigt uns auch darin, denn die Nachfrage für qualitativ hochwertige, sicherheitsrelevante Produkte wird auch in der Zukunft stabil sein.


Welches sind Ihrer Einschätzung nach derzeit die drängendsten Herausforderungen Ihrer Kunden – und welche besonderen Anforderungen stellen diese wiederum an Sie als deren Partner, Lieferant oder Dienstleister?

Maximilian Treptow: Die generellen Gegebenheiten ändern sich immer schneller (ob wirtschaftlich, gesetzlich, politisch oder sozial). Dadurch wird der Planungshorizont von Unternehmen immer kürzer und Projekte ändern sich fortlaufend. Das verlangt von der gesamten Lieferkette Flexibilität und die Einführung von Prozessen, die es ermöglichen, auf neue Gegebenheiten schnell reagieren zu können. Zum Glück sind wir bei Zarges immer schon gewöhnt, im Austausch mit unseren Kunden, individuelle Lösungen zu entwickeln und umzusetzen.  Daher werden wir auch in Zukunft ein verlässlicher Partner für unsere Kunden sein.


Neue Produkte, Lösungen, Dienstleistungen: Woran arbeiten Sie gerade am intensivsten? Und was können wir demnächst an Neuigkeiten aus Ihrem Hause erwarten?

Maximilian Treptow: Bei Zarges legen wir großen Wert darauf, Sicherheitslösungen zu entwickeln, die den spezifischen Bedürfnissen und Anforderungen der verschiedenen Industrien und der Baubranche gerecht werden. Aktuell fokussieren wir uns besonders auf die Entwicklung von Lösungen, die höchsten Sicherheitsstandards entsprechen und auf die sich sowohl Anwender als auch Verantwortliche der Arbeitssicherheit verlassen können. Auf der diesjährigen A+A werden wir nicht nur eine innovative Kombileiter für maximale Ergonomie und Sicherheit präsentieren, sondern auch eine vollkommen neue Produktlinie für die persönliche Schutzausrüstung. Diese ist abgestimmt auf unterschiedlichste Einsatzgebiete in verschiedenen Industrien. Wir betrachten die Absturzsicherung als besonders kritischen Bereich, in dem wir einen entscheidenden Beitrag zur Verbesserung der Arbeitssicherheit leisten können.