IVK: Klebstoffe legen Dieben das Handwerk

Wie der Industrieverband Klebstoffe e. V. (IVK) mitteilt, könnte eine neue Technik Geldautomatensprenger zukünftig abschrecken: Klebtechnik innerhalb der Geldkassetten.

Klebtechnik soll zukünftig gegen Geldautomatensprengungen helfen.  © Bild:...
Klebtechnik soll zukünftig gegen Geldautomatensprengungen helfen. © Bild: Peggy und Marco Lachmann-Anke auf Pixabay

Die Zahl der Sprengungen von Geldautomaten hat in den letzten Jahren in Deutschland stark zugenommen – laut Bundeskriminalamt wurden allein 2022 rund 500 Fälle bekannt. Die Folgen sind hohe Sachschäden, gefährdete Anwohner und verunsicherte Bankkunden. In Politik und in der Finanzwelt wird immer wieder diskutiert, wie Geldautomaten besser gesichert werden können. Vor diesem Hintergrund wollen einige Banken in Deutschland in Zukunft auf eine Technik setzen, die in den Niederlanden in den Bankautomaten bereits erfolgreich eingesetzt wird: die Klebtechnik.

Eine niederländische Sicherheitsfirma hat in enger Zusammenarbeit mit Banken, Geldtransportunternehmen, der Polizei und der niederländischen Zentralbank ein Sicherheitssystem entwickelt, bei dem in Geldkassetten ein intelligentes Banknotenneutralisationssystem (IBNS), das auf Klebstoff basiert, eingebaut wird. Das bedeutet in der Praxis: Wird ein Geldautomat gesprengt oder die Geldkassette unbefugt entnommen oder geöffnet, aktivieren die eingebauten Sensoren den reaktiven Klebstoff und die Banknoten in der Kassette verfestigen sich in kürzester Zeit zu einem festen „Ziegelstein“, der für die Täter völlig wertlos ist. Denn der Klebstoff lässt sich nicht auflösen oder entfernen und die Geldscheine sich so nicht einzeln abziehen. Die verklebten Banknoten können von Banken anschließend zur Rückerstattung an die Zentralbank zurückgegeben werden.

In den Niederlanden hat sich bereits gezeigt, dass die Zahl der Sprengungen durch den fehlenden Anreiz der Beute stark zurückgegangen ist. In Deutschland ist diese Technik noch nicht weit verbreitet. Das liegt zum einen daran, dass sie noch zertifiziert werden muss, um den deutschen Standards zu entsprechen. Zum anderen müssen arbeitsschutzrechtliche Fragen geklärt werden, zum Beispiel, wie das Risiko von Fehlauslösungen minimiert werden kann oder wie mit verklebten Geldscheinen umgegangen werden soll.

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