Safety

Cemo bietet Sicherheitsschrank nach der neuen Norm EN 14470-1:2023

21.09.2023 - In der Gefahrstofflagerung greift eine wichtige Neuerung. Nach 19 Jahren gibt es nun eine überarbeitete Fassung der europäischen Norm „EN 14470-1 – Sicherheitsschränke für brennbare Flüssigkeiten“. Das zuständige Technische Komitee beim ­deutschen DIN hat eine neue Auflage der seit 2004 verfügbaren Norm ausgearbeitet, auf europäischer Ebene darüber entschieden und im August 2023 offiziell veröffentlicht. Die Norm legt Anforderungen fest, dass die Konstruktion und Fähigkeit des feuerwiderstandsfähigen Lagerschrankes für flüssige brennbare Gefahrstoffe einer äußeren Brandeinwirkung standhält.

In die Normenarbeit sind Rückmeldungen von Anwendern, Herstellern sowie Fachverbänden eingeflossen und wurden um Erfahrungen der akkreditierten Prüfhäuser aus ihrer Versuchspraxis ergänzt. Während viele Änderungen zukünftig vor allem Prüfinstitute und die Schrankhersteller betreffen, bewirken sie vor allem handfeste Vorteile in Sachen Sicherheit und Anwenderfreundlichkeit.

Anwender gehen auf Nummer sicher, wenn Sie von nun an bei Anschaffungen dieser Schränke auf den Entwicklungsstand nach neuer Norm achten. Es spricht vieles dafür, beim Kauf gleich auf die neue Norm zu setzen, um den neuen Stand der Technik zu berücksichtigen und mit dem Fortschritt zu gehen. Zwar haben alte Schränke noch ihren Bestandsschutz, jedoch können neue Sicherheitsschränke die Gefährdungsbeurteilung besser erfüllen und haben auch bei Sicherheitsaudits eine höhere Akzeptanz.


Norm DIN EN 14470-1: Änderungen haben Praxis zum Vorbild

Die neue Norm DIN EN 14470-1:2023-09 bringt eine Reihe von Verbesserungen. Eine wesentliche Normanpassung betrifft die technische Lüftung für den Sicherheitsschrank, die in ihrer Wichtigkeit für den Betrieb hervorgehoben wird. So müssen Hersteller bei der Produktkennzeichnung die Empfehlung deutlich machen, dass ein Sicherheitsschrank an eine technische Lüftung angeschlossen sein sollte.

Gleichzeitig wird neuerdings über die Norm auch dafür Sorge getragen, dass im Brandfall die für die technische Lüftung praxisbewährten Abluft- und Umluftventilatoren auf der Schrankoberseite durch ihre Gewichtskraft nicht zu einem vorzeitigen Schrankversagen führen. Aus diesem Grund wird jetzt im Brandkammertest diese Gewichtsbeanspruchung auf der Schrankdecke als sogenannte Auflastprüfung mit abgeprüft.

Eine zweite Normanpassung ist für das Thema der Kabel- und Rohrdurchführungen umgesetzt worden, die ebenfalls im Brandkammertest am originalen Schrank verbaut und geprüft werden können. In der Vergangenheit wurde die Eignung für diese Durchführungen ohne Verankerung in der Norm vorgenommen und meist nur durch zusätzliche Herstellererklärungen oder gutachterliche Stellungnahmen bescheinigt, was teils einer sicherheitstechnischen „Grauzone“ entsprach.

Weitere Änderungen sind etwa, dass das zulässige Innenvolumen in einem Sicherheitsschrank verdoppelt wurde von höchstens 1 m³ auf höchstens 2 m³, was gerade für die Lagerung von Fässern weiterhilft. Außerdem ist die Klassifizierung „Typ 15“ entfallen. Diese spielte bereits seit vielen Jahren in Deutschland keine Rolle mehr, da ein 30-minütiger Feuerwiderstand bei brennbaren Flüssigkeiten die erlaubte Untergrenze gemäß TRGS 510, Anhang 1, darstellte. Die Mehrheit der eingesetzten Sicherheitsschränke besitzen die Klassifizierung Typ 90.

 

Sicherheitsschränke: ein Muss in der Gefahrstofflagerung

In der TRGS 510 (Technische Regeln für Gefahrstoffe in ortsbeweglichen Behältern) ist die rechtssichere Verwendung von Sicherheitsschränken nach DIN EN 14470-1 dargelegt. Das vorrangige Schutzziel von Sicherheitsschränken besteht darin, den Inhalt über die angegebene Zeitdauer vor einem Umgebungsbrand zu schützen. Eine Brandverschlimmerung kann so hinausgezögert werden, damit Mitarbeiter sicher das Gebäude verlassen können und es Einsatzkräften der Feuerwehr ausreichend Zeit gibt, in den Raum hinein zu gelangen und zum Beispiel zu löschen. Es muss also in der Baumusterprüfung nachgewiesen werden, dass der Schrank über die angegebene Zeit seine bauliche Intaktheit behält und im Schrankinnenraum der Temperaturanstieg geringer ausfällt als 180 °C.
 

Folgende Funktionen sind wesentlich bei Sicherheitsschränken nach EN 14470-1:

  • Feuerwiderstand über die angegebene Zeitspanne (z. B. 30 oder 90 Minuten)
  • Im Brandfall selbstschließende Türen
  • Im Brandfall Verschluss der Zu- & Abluft­öffnungen sowie Türspalte
  • Auffangwanne zur Flüssigkeitsaufnahme im Leckagefall
  • Anschlussmöglichkeit für technische Entlüftung zur Vermeidung einer explosionsgefährlichen Atmosphäre im Betrieb
  • Erdungsanschluss des Schrankgehäuses

In der Praxis ist ergänzend wichtig, dass die Schränke als Zugriffschutz abschließbar sind und sich unterfahren lassen, damit sich das Aufstellen leichter gestaltet. Für den sicheren langjährigen Betrieb ist es wichtig, dass die Sicherheitsschränke vorschriftsmäßig eine jährliche Wartung bzw. sicherheitstechnische Überprüfung bekommen.

 

Cemo Typ 90-Sicherheitsschränke PROline

Pünktlich zur Veröffentlichung der neuen Norm, wartet der schwäbische Gefahrstoffspezialist Cemo mit einer Neuentwicklung auf – den Typ 90-Sicherheitsschränken PROline. Es ist der erste Sicherheitsschrank am Markt, der der überarbeiteten Fassung der Norm EN 14470-1 ab 2023 entspricht. Zugleich konnte der Sicherheitsschrank im Test mit über 108 Minuten seine Feuerwiderstandfähigkeit unter Beweis stellen. Dieses Testergebnis spiegelt allein für sich die Produktqualität des Typ 90-Schranks PROline wider. Die Bezeichnung PROline bringt zudem zum Ausdruck, dass die Produktlinie für den Profi-Einsatz bestimmt sind. Eine GS-Zertifizierung wird es in Kürze ebenfalls geben.

Entwickelt wurde der Schrank am Hauptsitz im schwäbischen Weinstadt bei Stuttgart. Die Fertigung erfolgt im Cemo-Werk Schnelldorf – also alles „Made in Germany“. Wer sich mit eigenen Augen von der Qualität der neuen PROline-Schränke überzeugen möchte, hat dazu auf der diesjährigen A+A in Düsseldorf die Chance.

 

Autor: Andreas Schneider, Produktmanager bei Cemo GmbH

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