Safety

Bernstein: Ein Familienunternehmen im Wandel

24.11.2021 - 30 JAHRE GIT SICHERHEIT FEATURE - Geht es Ihnen auch so? Soll man über die Zeitspanne der vergangenen 30 Jahre ­berichten, kommt diese einem irrsinnig lang vor. Macht man sich dabei bewusst, dass es um die Zeit seit 1991 geht, klingt es plötzlich gar nicht mehr so weit weg.

Und doch: Es sind 30 Jahre, in denen viel passiert ist Nicht nur in der Branche, sondern auf der ganzen Welt hat seither ein enormer Wandel des Lebens und des Arbeitens stattgefunden. 1991 – das Jahr, in dem „Ötzi“ die Wissenschaft beschäftigt, nachdem er 10.000 Jahre im Gletschereis der Ötztaler Alpen gelegen hatte. Rudi Carrell singt „Lass dich überraschen“ und Helmut Kohl wird ­erneut Bundeskanzler. Und was passiert in der Arbeitswelt der Industrie? Ein Beitrag von Janine Brennenstuhl, Bernstein AG.

Neben zweifelhaften Frisuren, ­Bärten und Brillen fällt auf Fotos aus dem Arbeits­alltag der 90er vor allem eines ins Auge: riesige, graue Kästen auf den Schreibtischen – die ersten Computer, die das Arbeiten erleichtern und modernisieren sollten. Digitalisierung nannte das zu dieser Zeit allerdings noch niemand. „Industrie 4.0“, „Smart Factory“, „Smart Safety“, „IoT“ – diese Begriffe wären damals als verrückter Einfall eines Regisseurs für Science-Fiction Filme durchgegangen.

Die Maschinenrichtlinie und ihre Bedeutung
Ein Grundstein, vielmehr der Grundstein, der heutigen modernen Sicherheitstechnik wurde mit der ersten Version der Maschinenrichtlinie in den 90er Jahren gelegt. Die Maschinenrichtlinie ist in ihrer aktuellen Fassung nach wie vor Grundlage und Manifest für die Sicherheit von Maschinen und Anlagen. Ihr erstes Ziel lag in deren Harmonisierung der Gestaltung. Das Thema „Arbeitsschutz“ und die Vision, eine Maschine möglichst sicher zu gestalten, folgte mit der Anforderung der Maschinenrichtlinie, Unfällen mit entsprechender Sicherheitstechnik entgegenzuwirken.

Diese Entwicklung führte zu einem enormen Bedarf an Sicherheitsschaltern mit getrenntem Betätiger – im Hause Bernstein waren das die SK Schalter. So kam der Stein nach und nach ins Rollen. Der Verkauf von Sicherheitsschaltern entwickelte sich zum „Brot und Butter“-Geschäft für uns als Familienunternehmen.

Entwicklung zur international ­tätigen Technologiegruppe
Mit jedem neuen Stand der Technik änderten sich die Herausforderungen an uns: erste berührungslose Sicherheitstechnik, der Weg von mechanischen hin zu elektronischen Komponenten, der erste Schritt in Richtung programmierbarer Steuerungen – Bernstein lieferte seinen Kunden über all die Jahre jederzeit die richtige Lösung.  Und noch heute werden wir regelmäßig von Kunden damit beauftragt, jahrzehntealte Bernstein-Schalter (übrigens noch voll funktionsfähig) im Zuge des Retrofits einer ebenso alten Maschine auszutauschen und zu modernisieren.

Rund um die 90er Jahre gründete Bernstein zudem einige Tochtergesellschaften: Dänemark, Niederlande, Italien, USA. Der Fokus lag darauf, neue europaweite Geschäftsbeziehungen aufzubauen. Der Gesamtumsatz konnte mit Hilfe des Exports und der Tochtergesellschaften damals wesentlich ausgebaut werden – eine Erfolgsgeschichte. Bernstein hatte sich, nun auch weltweit, mit der Entwicklung und Herstellung von Schaltern und Sensoren längst einen Namen gemacht.

2008 wurde Gisela Bernstein in den Vorstand der Bernstein AG berufen, dessen Vorsitz sie ab 2010 innehatte. In diese Zeit fiel es auch, dass ihr Mann Hans-Joachim Bernstein krankheitsbedingt die Geschicke des Unternehmens nichtmehr leiten konnte. Ein großer Umbruch und Meilenstein in der Firmengeschichte der Bernstein AG. Viele langjährige Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen erinnern sich noch an diese Zeit. Mit unternehmerischem Sachverstand, Fingerspitzengefühl, offenen Ohren für die Belange ihrer Belegschaft sowie viel Sympathie führte Gisela Bernstein, die erst vor wenigen Wochen in den Ruhestand getreten ist, das Unternehmen. Im Juli 2021 übergab sie den Staffelstab dann an die 3. Generation, ihre Kinder Achim und Nicole Bernstein, die bereits seit 2014 zum Vorstand zählen.

Das Smart Safety System
Unsere Arbeitswelt verändert sich stetig weiter. Vielleicht schreitet dieser Prozess sogar insbesondere in den letzten Jahren schneller voran. Ist das auch Ihr Eindruck? Ursachen dafür gibt es viele, eine davon: die fortschreitende Digitalisierung, die alle Bereiche nachhaltig beeinflusst. An genau dieser Stelle sind wir in der Industrie als Profi für die Absicherung von Maschinen und Anlagen gefragt. „Industrie 4.0“, „Smart Factory“, „Smart Safety“ oder „IoT“ sind heute eben keine Fantasie aus Hollywood, sondern gelebte Realität der Industrie in Gegenwart – und Zukunft. Denn die Vernetzung, das Sammeln, Bereitstellen und Austauschen von Daten wird künftig noch zentralerer Kernbestandteil moderner Sicherheitstechnik sein. Die Bernstein-Formel für ein smartes Gesamtpaket zur Absicherung von Maschinen und Anlagen lautet: Smart Safety System.

Mit dem Sicherheitsrelais SCR P gelang uns ein Clou zur vollständigen Absicherung von Maschinen und Anlagen mit Hilfe eines Smart Safety Systems. Das SCR P, das eine Vielzahl an Daten sammelt und per Ethernet-Schnittstelle zur Verfügung stellt, ergänzt die Smart Safety Reihe rund um den RFID Sensor SRF, den elektronischen Not-Halt SEU und die Sicherheitsauswertung SCR DI. Dieses System denken wir konsequent weiter, um unsere Kunden bei der Umsetzung ihrer Smart Factory zu unterstützen.

Die Zukunft ist nicht vorherbestimmt …
Wo stehen wir in den nächsten 30 Jahren? Ist die Smart Factory dann bereits ein Relikt längst vergangener Zeiten? Kommt ihre Idee unseren Kindern dann ebenso befremdlich vor, wie uns die Frisuren unserer Eltern (oder unsere eigenen) in den 90er Jahren? Schwer zu sagen. Überhaupt hat uns doch spätestens die Corona-Pandemie eines gelehrt: Manche Dinge sind nicht vorher zu bestimmen. Auf einige Entwicklungen gilt es, flexibel zu reagieren – mit Weitblick, Erfahrung und vielleicht auch etwas Glück in der Hinterhand. Wie sich die Branche auch entwickelt – Bernstein bleibt zuverlässiger Partner seiner Kunden.

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