BDSW kritisiert Vergabe von Sicherheitsdienstleistungen

15.07.2020 -

Die Vergabe von Sicherheitsdienstleistungen in Flüchtlingsunterkünften werde oft einzig nach dem billigsten Preis durchgeführt. Darauf wies Ernst Steuger, Vorsitzender des FA Schutz von Flüchtlingsunterkünften des Bundesverbands der Sicherheitswirtschaft (BDSW), hin. Qualitätsaspekte blieben damit auf der Strecke.

Die rechtlichen Voraussetzungen für den Einsatz der Mitarbeiter seien ganz klar festgelegt. Einen Graubereich könne man ausschließlich bei der Anwendung der Vergabekriterien sehen, so Steuger. Hier werde kaum einmal auf die Qualität der Dienstleistung und die Entlohnung der Mitarbeiter geachtet. Schlecht ausgebildete, gering entlohnte Mitarbeiter würden in der Regel keine hochwertige Dienstleistung erbringen. Man mache es sich zu einfach, wenn man bei der Vergabe nur auf den Preis schaue, dann aber hohe Qualität erwarte.

Der Schutz von Flüchtlingsunterkünften gehöre zu den anspruchsvollsten Tätigkeiten der Branche. Die Mitarbeiter haben mit oft traumatisierten Menschen aus anderen Kulturkreisen zu tun, für die alles neu und fremd ist. Zudem führe die Sprachbarriere zu Verständigungsproblemen. All diese Faktoren könnten auch zu aggressivem Verhalten der Flüchtlinge gegenüber dem Sicherheitspersonal führen. Hier seien Qualifikationen in den Bereichen Deeskalation und interkulturelle Kompetenzen unbedingt notwendig, sagt Ernst Steuger. Speziell im Bereich der Ankerzentren sei dies ein sehr wichtiger Baustein. Hieran fehle es aber oft bei den eingesetzten Unternehmen. Verantwortungsbewusstes Handeln auf der Vergabeseite müsse unbedingt angemahnt werden. Es sei auch zwingend auf die Einhaltung bestehender Tarife zu achten. Der Vertreter des BDSW appellierte abschließend an die vergebenden Stellen, bei der Auswahl der Dienstleister mehr Sorgfalt walten zu lassen. Der FA Schutz von Flüchtlingsunterkünften des Verbands habe umfangreiche Materialien zur Unterstützung für Ausschreibende entwickelt. Im Interesse der Betroffenen sollten diese immer zurate gezogen werden.

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