Security

BDLS: Take-Off - Wie es um die Luftsicherheitsbranche steht

Trend-Bericht von Cornelia Okpara

25.10.2021 - Viele Jahre gab es in der Entwicklung des Luftverkehrs nur einen Weg – und zwar nach oben – denn er verbindet Menschen und Kulturen weltweit, während Unternehmen mit dem Flugzeug neue Märkte auf allen Kontinenten erschließen. Flugverbindungen sind somit eine wichtige Voraussetzung für die wirtschaftliche Entwicklung und damit für die Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen.

Die Luftfahrt hat dadurch eine besondere Bedeutung für die Volkswirtschaft und bietet in Deutschland eine große Anzahl an Arbeitsplätzen mit unterschiedlichsten Qualifikationsniveaus. Sie ist Bindeglied zwischen Zuliefer- und Absatzmärkten in aller Welt und bedeutet höchste Flexibilität und Mobilität sowohl für Touristen als auch für Geschäftsreisende. Diese große wirtschaftliche Bedeutung des Luftverkehrs geht mit speziellen und komplexen Herausforderungen, vor allem für die Luftsicherheit, einher.

In der zivilen Luftfahrt bezieht sich der Begriff Luftsicherheit auf die Abwehr äußerer Gefahren. Dazu zählen insbesondere Flugzeugentführungen, Sabotageakte und andere, beispielsweise terroristisch motivierte Angriffe oder Eingriffe. Noch bis 2020 stiegen die Passagierzahlen jedes Jahr an. Auch der Bereich Luftsicherheit war aufgrund des Verkehrsaufkommens immer gefragter und die Branche konnte auf dem positiven Trend des Luftverkehrs “mitfliegen”. Der speziellen Tätigkeiten, den genau geregelten gesetzlichen Vorgaben und nicht zu letzte der tarifpolitischen Situation, dass die Gewerkschaften immer höhe Forderungen an die Unternehmen stellten, war dann die Entscheidung geschuldet, dass sich der Fachverband Luftsicherheit als eigenständiger Verband aus dem BDSW gelöst hat.

Als 2017 der Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen gegründet wurde, konnte man bereits auf einige Jahre Verbandsarbeit für die Luftsicherheitsunternehmen im großen “Schwesterverband” BDSW zurückblicken. Der BDLS ist nun seit vier Jahren die Stimme der Luftsicherheitsunternehmen in Deutschland. In diesem Zusammenhang nimmt er die Interessen seiner derzeit 33 Mitglieder wahr. Er vertritt die wirtschaftlichen, wirtschaftspolitischen und die sich hieraus ergebenden fachlichen Interessen seiner Mitgliedsunternehmen auf nationaler und europäischer Ebene. Der BDLS ist davon überzeugt, dass im komplexen und komplizierten System des Luftverkehrs ein ständiger, intensiver Austausch sowie eine enge und vertrauensvolle Kooperation mit der Politik, den zuständigen Ministerien und Behörden, den Flughafenbetreibern und den Luftverkehrsgesellschaften, bzw. deren Interessenvertretungen, sowie den Tarifpartnern notwendig ist, um die bestmögliche Sicherheit zu gewährleisten.

Bis zum Beginn der Corona-Pandemie waren die Aussichten für den deutschen Luftverkehr, und damit für die Luftsicherheitsbranche, so positiv, dass der Flughafenverband ADV bis 2030 mit gut 300 Millionen Passagieren gerechnet hatte. Dann kamen die Corona-Pandemie und der erste Lockdown – der Luftverkehr kam quasi zum Erliegen. Die Einnahmen der deutschen Flughäfen sind um mehr als 90 Prozent eingebrochen, die Passagierzahlen sogar um mehr als 95 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auch bei den Luftsicherheitsunternehmen an den Flughäfen führte dies zu massiven Einbrüchen und Einbußen. Alle Experten sind sich einig, dass eine nennenswerte Erholung des Luftverkehrs auf das Niveau von 2019 noch einige Zeit benötigen wird. Kaum eine andere Branche wird von den Auswirkungen der Covid-19-Krise stärker beeinträchtigt als der Luftverkehr und damit auch die Luftsicherheitsunternehmen.

Wie schnell sich der Luftverkehr tatsächlich erholen wird und wie sich die Pandemie auf die Abläufe der Luftsicherheitskontrollen auswirken wird, bleibt weiter mit einem großen Fragezeichen versehen.
Für uns als Verband stehen neben der Bewältigung der Herausforderungen, die die Corona-Pandemie mit sich gebracht hat, für die Zukunft weiterhin einige wichtige Aufgaben auf dem Programm. Wir setzen uns zur Verbesserung der Luftsicherheit unter anderem für die Vereinheitlichung und Vereinfachung der gesetzlichen und behördlichen Regelungen für unsere Branche, sowohl im Hinblick auf Zuständigkeitsregelungen als auch Verfahren und die Erarbeitung einheitlicher nationaler und europäischer Standards für den Aufgabenvollzug ein. Außerdem arbeiten wir an der ständigen Weiterentwicklung der Kontrollverfahren, insbesondere unter Berücksichtigung der Entwicklungen in der Sicherheits‐, Überprüfungs‐ und Kontrolltechnik sowie der Möglichkeiten, die sich aus der zunehmenden Digitalisierung ergeben.

Kontakt

BDLS - Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen

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