Brandschutz

Ansaugrauchmelder: Brandfrühesterkennung für sicherheitskritische Umgebungsbedingungen

29.04.2020 - Anspruchsvolle Umgebungsbedingungen, wie große Feuchtigkeit, extreme Temperaturen, große Raumhöhen und schwer zugängliche, staubige oder sabotagegefährdete Areale, ­bringen punktförmige Rauchmelder an ihre ­Leistungsgrenzen. Höchste Empfindlichkeit und maximale Sicherheit trotz schwieriger Verhältnisse und Störgrößen – für Ansaugrauchmelder (Aspiration Smoke Detection) dank hoher Ansaugleistung und hochwertiger Rauchsensoren mit HD-Technologie ist das kein Problem.

Das Multitalent Ansaugrauchmelder ist praktisch überall einsetzbar: bei Raumüberwachungen (Hochregallager, Zwischendecken und Doppelböden, Hallen, Museen, Galerien, Theater, Flughäfen, Rechenzentren etc.) und Einrichtungsüberwachungen (Verteilerschränke, EDV-Anlagen etc.) gleichermaßen. Wo nötig, kann er auch unsichtbar sein – beispielsweise in Kultureinrichtungen, Gefängniszellen oder ästhetisch anspruchsvoller Architektur. Die Geräte sind leise, standfest und sehr zuverlässig gegenüber Fehlalarmen bei gleichzeitiger Verbesserung des Ansprechverhaltens. Im Vergleich zu konventionellen punktförmigen Brandmeldern ermöglichen Ansaugrauchmelder in der Objekt- und Raumüberwachung durch ihr weitverzweigtes unauffälliges Rohrnetz bereits bei kleinsten, kaum sichtbaren Rauchmengen lebensrettende Alarmauslösung.

Aufbau und Funktion  
Ein Ansaugrauchmelder setzt sich aus einem Universalmelder, einer oder zwei voneinander unabhängigen Ansaugleitungen mit den Ansaugöffnungen sowie einer Messkammer (LVSC – Large Volume Smoke Chamber) zusammen. Hinzu kommen je nach Anzahl der Ansaugleitungen hochempfindliche Rauchsensoren, der eigentliche Kern des Ansaugrauchmelders, mit unterschiedlich einstellbaren Ansprechempfindlichkeiten, und ein regelbarer Hochleistungslüfter. Umfangreiches Zubehörsortiment (alternative Rohre, Ansaugstellen, Filter, Wasserabscheider, Detonationssicherung etc.) steht zur Verfügung.

Die Luft der zu überwachenden Räumlichkeiten wird durch den Hochleistungslüfter über die Ansaugleitung in die Auswerteeinheit angesaugt. Sie wird in der Messkammer vom Streulichtmelder (High Power LED) genau unter die Lupe genommen. Das Anzeige- und Bedienfeld der Auswerteeinheit zeigt die Rauchkonzentration der angesaugten Luft sowie weitere Alarm-, Störungs- und Statusmeldungen.

Ansaugrauchmelder der neuesten Generation enthalten den stärksten Lüfter, der auf dem Markt erhältlich ist – dank ihm können größere Flächen denn je überwacht werden. Wenn der Melder Rauchpartikel bzw. einen Anstieg der Rauchkonzentration aufspürt und diese den definierten Grenzwert überschreiten, löst er blitzschnell einen Alarm aus. Die Feuerwehr kann den Brand bekämpfen, noch bevor er richtig ausbricht.

Hochdynamische Sensor-Technologie
Die Detektionsgenauigkeit stößt in neue Dimensionen vor: Dafür sorgt die neue HD-Technologie (High Dynamic) des Rauchsensors. Die Alarmempfindlichkeit kann äußerst präzise auf spezifische Raumverhältnisse und Gefahrenpotenziale abgestimmt werden. Mit seiner Auto-Learning-Funktion passt sich das System während der Inbetriebnahme den Umgebungsbedingungen optimal an. Verschmutzungen, z. B. durch Staub, werden effizient herausgefiltert, was Fehlalarme praktisch ausschließt.

Der HD-Rauchsensor überwacht Ansaugleitung und -öffnung permanent auf Rohrbrüche und Verschmutzung. Darüber hinaus verfügt er über eine dynamische Temperatur- und Verschmutzungskompensation (Teilchenunterdrückung). Zusammen mit der Messkammer (LVSC) ergeben sich praktisch unbegrenzte Einsatzmöglichkeiten. Die beiden Bestandteile bieten maximale und skalierbare Empfindlichkeit mit optimaler Resistenz. Hinzu kommt, dass die LVSC aerodynamisch optimiert ist. Dies erhöht nicht nur die Detektionssicherheit, sondern auch die Lebensdauer und Systemstandzeit des Melders.

Vorbei mit Laser
Lange Zeit galten „Laser“ als Synonym für hohe Empfindlichkeit. Doch heutzutage besteht kein Zweifel mehr daran, dass die Technologie einer Highpower-LED wesentliche Vorteile in sich birgt. Einerseits ist der nutzbare Temperaturbereich viel größer, andererseits ist die Lebensdauer höher als bei einer Laserdiode. Dank des sehr großen Messvolumens von > 1 cm³ und der sehr schnellen Messzeit (es werden bis zu 100 Messungen pro Sekunde durchgeführt) werden Partikel mehrmals gemessen. Dies macht die Anwendung einer patentierten elektronischen Teilchenunterdrückung möglich, welche einzelne große Staubpartikel herausfiltern kann. Dadurch erhöht sich die Zuverlässigkeit enorm. Durch das große Messvolumen wird zudem ein dynamischer Streuwinkelbereich vom starken Vorwärtsstrahler bis zum extremen Rückwärtsstreuer erreicht, welcher alle möglichen Rauchpartikelgrößen und -farben gleichermaßen detektiert, ohne dass dazu zusätzliche Messsysteme (2 Wellenlängen) notwendig sind.

Einfache Projektierung und Inbetriebnahme
Heutige Ansaugrauchmelder bieten Errichtern wesentliche Vorteile: So kann für einfache Anlagen der Ansaugrauchmelder ohne PC in Betrieb genommen und die wichtigsten Einstellungen auf der Baustelle vorgenommen werden. Für den Experten steht zudem ein PC-Tool zur Verfügung, das mittels USB-Schnittstelle alle Einstellmöglichkeiten offen lässt sowie die Visualisierung der Daten ermöglicht.

Alle Projektierer von Ansaugleitungen wissen, dass die Ausführung ursprünglich immer symmetrisch sein musste. Deshalb wurde meist die sogenannte T- oder H-Konfiguration verwendet. Diese ist aber gerade in großen Objekten nicht immer optimal und manchmal wegen des Platzbedarfs der Ansaugleitungen nur unter Kompromissen anwendbar. Dank der zeitgemäßen Ansaugleitung-Berechnungssoftware können nun auch asymmetrische Ansaugleitungen verwendet werden. Dadurch können bis zu 20 Prozent der Ansaugleitungen eingespart und die Ansprechzeit nochmals gesteigert werden. Bedingung ist dabei, dass die von der Berechnungssoftware berechneten Ansaugöffnungs-Durchmesser auch in der Realisierung entsprechend eingehalten werden.

Leise, diskret und überall einsetzbar
Eigentlich möchte der Betreiber der Brandmeldeanlage von seinen Brandmeldern gar nichts hören oder sehen – sie sollen unsichtbar im Hintergrund wachen und im entscheidenden Moment hellwach sein. Die Ansaugleitung kann der Umgebung angepasst oder gänzlich unsichtbar gemacht werden. Dank dem regelbaren Hochleistungslüfter werden selbst auf der flüsterleisen Lüfterstufe 1 noch genügend Luftproben angesaugt um große Ansaug-Konfigurationen zu realisieren. Die „Richtlinie für die Gestaltung lärmarmer, maschinenbestückter Arbeitsstätten“ ISO 11690-1 wird dabei problemlos eingehalten, wie auch die DIN 4109 „Schallschutz im Hochbau“, so dass Ansaugrauchmelder auch in bewohnten Bereichen, wie beispielsweise Krankenhäuser und Altenwohnheime, eingesetzt werden ­können.

Kontakt

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