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Sicherheitsgefühl im öffentlichen Verkehr gestiegen

05.06.2013 - Das Sicherheitsempfinden der Reisenden im öffentlichen Verkehr hat sich im Jahr 2013 verbessert. Laut einer Forsa-Umfrage gaben 91 Prozent der befragten Nutzer an, sich unabhängig ...

Das Sicherheitsempfinden der Reisenden im öffentlichen Verkehr hat sich im Jahr 2013 verbessert. Laut einer Forsa-Umfrage gaben 91 Prozent der befragten Nutzer an, sich unabhängig vom Risiko eines Verkehrsunfalls in öffentlichen Verkehrsmitteln sicher zu fühlen. Nur neun Prozent fühlen sich weniger oder überhaupt nicht sicher. Im Jahr 2012 hatten noch elf Prozent der Reisenden den öffentlichen Verkehr als unsicher eingestuft. „Mit dieser Umfrage zum Sicherheitsgefühl im öffentlichen Verkehr liegen nun Ergebnisse auf einer breiten Datenbasis vor, die auch einen Vergleich nach Bundesländern ermöglicht", sagte Peter Matuschek von Forsa bei der Vorstellung der Studie.

„Die Repräsentativbefragung wurde in Teilen zum zweiten Mal nach 2012 durchgeführt, so dass auch Zeitvergleiche gezogen werden können." Auftraggeber der Umfrage, die nun jährlich aktualisiert werden soll, sind das Verkehrsbündnis Allianz pro Schiene, der Fahrgastverband Pro Bahn und der Bundesverband der Sicherheitswirtschaft (BDSW).

Das insgesamt leicht gestiegene Sicherheitsempfinden der Reisenden führte Karl-Peter Naumann vom Fahrgastverband Pro Bahn auf zahlreiche Maßnahmen der Bahnbranche zurück. Naumann nannte Verkehrsverträge mit eigenen Qualitätskriterien für subjektive Sicherheit oder Aktionen der Bahnen für mehr Zivilcourage. „Obwohl sich die Bemühungen vor Ort bereits auszahlen, verschafft uns die Umfrage neue Einblicke in die Wünsche der Fahrgäste", sagte Naumann. Laut Forsa rangieren Videoüberwachung und mitfahrendes uniformiertes Personal bei den Befragten mit 79 Prozent Zustimmung gleichermaßen auf Platz eins der befürworteten Maßnahmen. Immerhin 73 Prozent der Befragten wünschen sich für ihr Sicherheitsgefühl ein generelles Alkoholverbot in den Zügen. Dagegen plädieren lediglich 27 Prozent der befragten Nutzer des öffentlichen Verkehrs für mitfahrende Polizeibeamte.

„Dass drei Viertel der Reisenden ein Alkoholverbot in Zügen gutheißen, hat uns überrascht und wird den Aufgabenträgern und Unternehmen zu denken geben", sagte Naumann. Bei der Finanzierung von Sicherheitspersonal in den Zügen sehe er die öffentliche Hand in der Pflicht. „Ziel sollte es sein, dass von 21 bis 6 Uhr und an Wochenenden ansprechbares Personal in jedem Zug mitfährt."

Während das Sicherheitsgefühl in den Zügen sich auf hohem Niveau verbessert hat, zeichnet die Forsa-Umfrage von der Lage an Bahnhöfen oder Haltestellen ein anderes Bild. Insgesamt 32 Prozent der Reisenden fühlten sich dort 2013 unsicher, während es 2012 sogar 36 Prozent waren. „Das ängstliche Drittel unter den Reisenden sendet mit dieser Umfrage einen Hilferuf an Politik und Unternehmen", sagte der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege.

„Im Zweifelsfall gibt nämlich das Gefühl den Ausschlag, ob jemand den öffentlichen Verkehr nutzt oder eher meidet", sagte Flege und beklagte zugleich, dass es für den objektiven Faktencheck zu Gewaltvorfällen an Bahnhöfen und in Zügen kein bundesweit vollständiges Zahlenbild gebe. „Wenn wir die Statistik der Gewaltvorfälle hinzuziehen wollen, stoßen wir auf einen Flickenteppich", sagte Flege. So veröffentlicht kaum ein Bundesland Zahlen zu Gewalttaten im öffentlichen Verkehr, die Kriminalstatistik des Bundes weist unter dem Oberbegriff Gewalt und Belästigungen den Verkehrs-Bereich nicht separat aus. „Vom Bund fordern wir deshalb einen Bundesbericht zur Sicherheit im öffentlichen Verkehr", sagte der Allianz pro Schiene-Geschäftsführer.

 

 

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