Security

Schutz von Kritischen Infrastrukturanlagen mit IP-Überwachung

03.03.2015 - Der Schutz kritischer Infrastrukturen vor Diebstahl, Störfällen und bös­artigen Angriffen ist keine leichte Aufgabe. Immer mehr Unternehmen in der Solarbranche nutzen die IP-Überwa...

Der Schutz kritischer Infrastrukturen vor Diebstahl, Störfällen und bös­artigen Angriffen ist keine leichte Aufgabe. Immer mehr Unternehmen in der Solarbranche nutzen die IP-Überwachung, um ihre Anlagen zu schützen und einen zuverlässigen, sicheren und unterbrechungsfreien Betrieb zu gewährleisten. Bei der Auswahl der geeigneten Technologie gibt es jedoch einiges zu beachten, da Solaranlagen ganz spezifische Herausforderungen stellen. Ein Beitrag von Edwin Beerentemfel, Manager Business Development bei Axis Communications.

Die Frage, welche Netzwerk-Kameras geeignet sind und wo diese platziert werden sollen, ist ein essentieller Ausgangspunkt für die Planung und Entwicklung eines Systems zur Überwachung und zum Schutz kritischer Infrastrukturen. So lassen sich beispielsweise lichtempfindliche Kameras für schlechte Lichtverhältnisse sehr gut mit Wärmebildkameras kombinieren, wenn es darum geht, Eindringlinge besser zu erfassen und zu identifizieren. Besonders im Fokus von Sicherheitsmanagern stehen dabei der Schutz großer Flächen, die Überwachung von Ein- und Ausgängen sowie die Sicherheit potenzieller Gefahrenbereiche. Zur Festlegung der erforderlichen Schutzmaßnahmen bedarf es einer Risiko- und Gefahrenanalyse. Die Genauigkeit, Wirtschaftlichkeit, Wartung, Anpassungsfähigkeit und Integration der Sicherheitslösung in andere Systeme müssen hier berücksichtigt werden.

Analyse von außen nach innen
Zu Beginn sollte die zu sichernde Anlage umfangreich analysiert werden, also das Grundstück an sich, die Gebäude und diverser Werksanlagen. Ein gutes Beispiel ist hier die Solarstromanlage in Ternavasso, Italien. Generell liegen viele der Energieversorgungsunternehmen (EVU) an sehr abgelegenen Orten und in eher unwegsamen Gelände. Die Firmenzentrale in Italien befindet sich rund 45 Minuten entfernt von der Anlage und selbst die Polizei hätte bei einem Zwischenfall einen Anfahrtsweg von rund 30 Minuten. So ist eine Videoüberwachung aus der Ferne unumgänglich, um das hohe Einbruchs- und Sabotagerisiko zu minimieren. Die Solaranlage setzt hier auf Netzwerk-Kamers von Axis.

Für den Schutz des Außengeländes gibt es eine Vielzahl verschiedener traditioneller Technologien, mit deren Hilfe Eindringlinge erkannt werden können. Dazu gehören Mikrowellen- und Trittsensoren, Mikrofone und Radar-Warnsysteme. Jedoch reichen diese Alternativen oftmals nicht aus, um besonders sensible Außenbereiche zu überwachen, da meist ein solches Gelände nicht klar definiert ist. In Kombination mit Netzwerk-Kameras erhöhen die oben genannten Technologien den Schutz für risikoreiche Infrastrukturen.

In Ternavasso erfolgt die Videoüberwachung durch Netzwerk-Wärmebildkameras, die mit einem intelligenten Videoalgorithmus (IV) ausgestattet sind. Eine Wärmebildkamera arbeitet bei vollständiger Dunkelheit genauso gut wie bei Tageslicht. Umwelteinflüsse wie Regen, Nebel, Sonne, Blätter oder kleine Tiere beeinflussen den intelligenten, analytischen Algorithmus nur minimal, da dieser falsche Alarme herausgefiltert. Wenn die Wärmebildkamera ein Ereignis erfasst, löst sie automatisch bei einer PTZ-Dome-Kamera Aufnahmen aus. Dadurch kann der Sicherheitsbeauftragte die Vorgänge in HDTV-Bildqualität sehen, bewerten und gegebenenfalls eine Aktion einleiten. Handelt es sich um ein Tier oder vom Wind aufgewirbelte Blätter? Oder ist dort gerade eine nicht autorisierte Person eingedrungen? Anhand dieser Informationen können weitere Entscheidungen getroffen werden. Welche Maßnahme muss gestartet werden bzw. ist eine Reaktion erforderlich? Wärmebildkameras ermöglichen darüber hinaus der 30 Hektar großen Anlage durch ihr weites Sichtfeld eine gesicherte Überwachung des gesamten Areals.

Jede Kamera kann so lange Informationen liefern, wie sie an die IP-Infrastruktur angeschlossen ist, so dass eine möglichst funktionale Aufzeichnung gewährleistet ist. Fällt das Kommunikationsnetz einmal aus, kann die Kamera die Aufnahmen zur späteren Analyse auf einer zuvor eingeschobenen SD-Karte abspeichern.

Leitungen und kritische Bereiche
Die Kombination aus Wärmebild- und PTZ-Dome-Kameras eignet sich außerdem bestens zum Schutz von Leitungssystemen. Diese sind besonders gefährdet und obendrein die am aufwändigsten zu schützenden Teile einer Versorgungskette. Beispielsweise sind Stromleitungen, die von einer weit entfernten Solaranlage über große unbesiedelte Gebiete verlaufen, äußerst schwierig zu sichern. Informationen von einer Wärmebildkamera, verstärkt durch Aufnahmen aus einer PTZ-Dome-Kamera, verschaffen dem Anwender genügend Details, um angemessene Entscheidungen zu treffen. Dieser kann daraufhin ein entsprechendes Team zum Einsatzort schicken.

Skalierbare und offene Lösungen
Sicherheitsanlagen auf der Basis einer IP-Infrastruktur sind skalierbar, zuverlässig und zukunftsfähig. Das Netzwerk-Videosystem ist gegenwärtig die umfassendste Lösung für Sicherheit und Produktivität. Es ermöglicht die gesamte Verwaltung eines Sicherheitssystems von mehreren entfernten Standorten aus, wie beispielsweise dem Hauptsitz des Unternehmens, den Geschäftsstellen privater Sicherheitsfirmen und selbst vom Smartphone des Security Managers. Außerdem ermöglicht es dem anwendenden Unternehmen die Expansion des Systems oder eine einfachere Reaktion auf sich verändernde Anforderungen. So bietet IP-Video eine flexible Integration neuer Sensoren und Kameras.

Das Beispiel Ternavasso zeigt: Netzwerkbasierte Systeme dieser Art sind besonders nützlich für Betreiber kritischer Infrastrukturen, da sie damit praktisch überall präsent sein können. Denn es ist entscheidend, bei einem schweren Zwischenfall, diesen schnell und aufgrund von vorliegenden Informationen zu bewerten und dann entsprechend zu reagieren. Ein Netzwerk-Videosystem hilft auch in Fällen, in denen Dritte wie die Polizei, Feuerwehr oder Verwaltungsbehörden involviert werden müssen, und nicht nur bei der schnellen Erfassung und Bewertung. Es lässt Zwei-Wege-Kommunikation der Sicherheitskräfte zu, was die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Institutionen und Behörden fördert. Mensch und Technologie arbeiten folglich Hand in Hand, um den bestmöglichen Schutz kritischer Infrastrukturanlagen zu gewährleisten.

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