Management

Problem­löser für Brandrisiken

08.12.2011 - Der Begriff „Errichter" wird der zur Schweizer Securitas Gruppe ­gehörenden Securiton GmbH längst nicht mehr gerecht. Als Hersteller modernster Sicherheitstechnologien mit dem glob...

Der Begriff „Errichter" wird der zur Schweizer Securitas Gruppe ­gehörenden Securiton GmbH längst nicht mehr gerecht. Als Hersteller modernster Sicherheitstechnologien mit dem globalen Angebot eines fortschrittlichen Systemhauses versteht sich das Unternehmen vor ­allem als Systemintegrator. ­Ursprünglich hat es sich einen ­Namen im Zusammenhang mit ­speziellen Brandrisiken gemacht - etwa in der chemischen Industrie, Müllsortieranlagen oder in Straßentunnels. Inzwischen reicht das ­umfassende Leistungsportfolio von Brand- und Einbruchmeldung über Zutrittskontrolle, Fluchttürsteuerung, Videoüberwachung, Alarmmanagement, Krankenhauskommunikation bis hin zum mobilen Objektschutz. GIT-SICHERHEIT.de sprach mit ­Geschäftsführer Horst Geiser und Vertriebsleiter Frank Betsch von ­Securiton.

GIT-SICHERHEIT.de: Herr Geiser, Herr Betsch, Ihr Haus bietet ja deutschlandweit eine sehr ­große Bandbreite an Sicherheitssystemen an. Sie reichen von BMA und EMA bis zu ­Video einschließlich Videoanalyse bis hin zum ­mobilen Objektschutz. Können Sie uns zunächst einmal ein Bild von Ihrer Positionierung machen - wie heben Sie sich ab in dem ja nicht geringen Wettbewerb?

Horst Geiser: Vom Grundsatz her beschäftigen wir uns mit elektronischen Sicherheitssystemen. Wir sind Hersteller und auch Systemintegrator dieser Systeme. Wir bezeichnen uns bewusst als „Systemintegrator", weil aus unserer Sicht der Begriff „Errichter" es längst nicht mehr trifft. Wir sind einer der wenigen Anbieter, wenn nicht der einzige, der ein sehr breites Spektrum an elektronischen Sicherheitssystemen selbst entwickelt und produziert - übrigens nach wie vor in Deutschland - sowie vermarktet. Wir besetzen damit die komplette Leistungskette und können so direkt den verschiedenen Kunden- und Marktanforderungen gerecht werden.

Frank Betsch: Wir bieten unseren Kunden auch eine aktiv arbeitende und beratende Vertriebsmannschaft. So positionieren wir uns zielgerichtet im anspruchsvollen Anwenderspektrum und bieten das Leistungsspektrum zur Realisierung umfangreicher Gesamtlösungen.

Wie entwickelt sich der Markt aus Ihrer Sicht - und welche Trends sind für Sie wichtig?

Horst Geiser: Unser Markt, sprich die Sicherheitsbranche, ist nach wie vor ein Wachstumsmarkt. Er wird sich weiter konstant über dem Niveau der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung bewegen. Das zeigen die vergangen Jahre und das wird sich aus unserer Sicht sicher so fortsetzen.

Frank Betsch: Insbesondere im Bereich der Brandmeldetechnik sehen wir eine zunehmende Vergleichbarkeit der Technologien von den verschiedenen Anbietern. Man könnte sagen, es findet quasi eine Standardisierung statt, auch wenn jeder noch seine proprietären Technologien anbietet. Differenzierungsmerkmale sind im Markt immer weniger entscheidend. In jedem Fall zeichnet sich auch in den klassischen Gewerken, wie Brand und auch Einbruch oder der Lichtruf im Pflegebereich, eine IP-Technologisierung ab. Netzwerk-Technologie beschreibt in der Videowelt und bei Zutritt und Zeiterfassung sowie Alarm- und Sicherheitsmanagement den Standard - und das stellt auch in klassischen Systemwelten die zukünftige Basis dar. Dieser Herausforderung stellen wir uns als Hersteller und Systemintegrator.

Kommen wir zu einigen Ihrer besonderen Angebote. Dazu zählt zum Beispiel die Verwendung Intelligenter Videoanalyse. Welche Systeme verwenden Sie hier - und in welchen Umfeldern kommen sie zum Tragen?

Horst Geiser: Seit dem Kauf des früheren Unternehmens IPS in München im Jahre 2007 haben wir ein eigenes Videoüberwachungssystem und sind damit einhergehend Entwicklungs- und Kompetenzzentrum für CCTV innerhalb der Schweizer Securitas-Firmengruppe. Der IPS-VideoManger ist eine reine IP-Video-Managementlösung. Integraler Bestandteil sind Videoanalyse-Module für unterschiedlichste Applikationen, so zum Beispiel Outdoor-Detection, Graffiti oder Feuer und Rauch. Aus der IPS-Historie haben wir einen großen Anwenderkreis im Bereich der Justizvollzugsanstalten, wo seit vielen Jahren schon weit verbreitet Videodetektion zum Einsatz kommt. Unser Ziel ist es, die Video-Analyse in ein viel breiteres Anwendungsspektrum zu bringen. Daran arbeiten wir sehr konsequent.

Frank Betsch: Im Prinzip ist jede Videoanwendung für den Einsatz von intelligenter Videoanalyse prädestiniert. Heute wird in der Vielzahl von Video-Installationen primär nur aufgezeichnet. Im Nachgang müssen Ereignisse aufwendig recherchiert werden. Die Intelligenz durch einen Analysealgorithmus zeigt das Ereignis unmittelbar an, notwendige Maßnahmen können ad-hoc eingeleitet werden. Außerdem wird der Speicherbedarf an Videodaten optimiert und somit reduziert. Auch bei der Recherche lassen sich Ereignisse zielgerichtet sehr schnell finden. Also insgesamt steckt darin ein gewaltiges Optimierungspotenzial für den Anwender bzw. Nutzer von Videosystemen. Wesentlich natürlich für den Einsatz und insbesondere für die Akzeptanz ist eine sehr gut funktionierende Analyse. Wir brauchen eine sehr hohe Detektionsqualität einerseits, müssen aber anderseits möglichst alle Störgrößen beherrschen. Und wir sind überzeugt davon, dass unsere Videosensorik dem gerecht wird - fünfzig JVA-Installationen sprechen wohl für sich.

Auch Sonderlösungen in der Brandmeldetechnik gehören zu Ihrem Portefeuille?

Horst Geiser: Historisch war Securiton der erste Anbieter von sogenannten Ansaugrauchmeldern - und dies bereits zu einer Zeit, als diese Systeme in der klassischen Brandmeldetechnik noch nicht bekannt waren. Die vielleicht ursprüngliche Anwendung war der Einsatz in Kulturgütern, wie beispielsweise Schlösser, Museen und Kirchen, also Einrichtungen, in denen der damals noch etwas großvolumigere Rauchmelder aus ästhetischen Gründen nicht zum Einsatz kommen konnte. Das Ansaug-Rohrleitungsnetz wurde quasi unsichtbar verlegt und die Brandfrühesterkennung war vollumfänglich sichergestellt. Im Folgenden haben wir sehr konsequent viele andere Anwendungen bearbeitet.

Geben Sie uns ein paar Beispiele?

Horst Geiser: Das Spektrum reicht von großen Hallenbereichen bis hin zu Tiefkühlbereichen. Das sind alles Applikationen, die mit Standardtechnik nicht vollumfänglich geschützt werden können. Daneben gibt es ein breites Spektrum, in welchem die Detektions-Sensitivität eine wesentliche Rolle spielt. Hier decken wir den Bereich von höchstempfindlich - so beispielsweise im EDV-Bereich - bis extrem verschmutzt - z. B. im Bereich von produzierenden Betrieben - ab. Heute sind diese Systeme etabliert und weit verbreitet, für uns haben sie natürlich nach wie vor einen großen Stellenwert. Daneben gibt es eine Palette von weiteren sog. Brandmeldesondersystemen, wie beispielsweise unsere linienförmige Wärmemelder: das sehr robuste Transsafe mit dem Kupferfühlerrohr und ein relativ neues Brandmeldesensorkabel. Die Anwendungsbereiche sind auch hier sehr breit - dazu zählen z. B. Tief- und Parkgaragen, Straßentunnels, Kabelschächte und viele weitere industrielle Anwendungen, teils auch mit sehr hohen Umgebungstemperaturen. Im Speziellen sehen wir uns mit diesen Systeme der Sonderbrandmeldetechnik als Problemlöser für schwierige Anwendungsgebiete.

Wechseln wir mal die Welten - Sie haben für Krankenhäuser ein Schwestern-Lichtrufsystem auf den Markt gebracht. Wie kam es dazu?

Frank Betsch: Ja, das ist sicher ein ganz anderes Thema als die klassischen Sicherheitstechnologien. Wir sind der erste Anbieter eines Full-IP-Lichtrufsystems. Das war vor drei Jahren schon ein Novum. Unser Lichtrufsystem überträgt im einfachsten Fall den roten Ruftaster am Patientenbett zu einer Zentrale im Schwesternzimmer, also den Patientenruf über Ethernet. Dafür alleine braucht es natürlich kein IP. Auch die alte Begrifflichkeit „Lichtrufsystem" entspricht längst nicht mehr dem Funktionsumfang der Technologie. Wir reden heute vielmehr von einer umfassenden Krankenhauskommunikation, die eine Vielzahl von Funktionen in sich vereint. Dazu zählen Sprechen von und zum Krankenbett sowie zudem die Telefonie, multimediale Angebote wie Radio, Fernsehen, Internet und ergänzend pflegespezifische Dienste. Und diese Funktionen - jeder kennt es zusehends aus der Konsumwelt - sind IP-basiert. Mit unserem System werden wir dem vollends gerecht und haben heute schon die Technologie, die in der Form zukunftsweisend ist. Es macht definitiv keinen Sinn mehr, einen „konventionellen Lichtruf" zu bauen. Und, das ist das Entscheidende, wir sind damit normenkonform. Auch im Lichtruf gibt es eine geltende VDE-Norm, die 0834, der wir mit unserem IP-Lichtruf-/Kommunikationssystem zertifiziert gerecht werden.

Ein aktuell von Ihnen bearbeitetes Geschäft ist das gehobene Privatumfeld. Wie unterscheidet er sich vom sonstigen gewerblichen Umfeld - und was bieten Sie hier an?

Frank Betsch: Im Juli 2011 haben wir mit unserem Konzept „Premium Private" die gezielte Bearbeitung der High-End-Privatobjekte gestartet. Dieses Marktsegment wird gebildet von vermögenden privaten und öffentlichen Personen aus Wirtschaft, Politik, Sport und Kunst. Deren privates Umfeld gilt es durch das Securiton-Leistungsportfolio zu sichern. Wir bieten dieser Privatklientel ein umfassendes Leistungspaket, sowohl in Beratung, Consulting und Konzeption als auch in der Realisation. Neben unseren Kerntechnologien der elektronischen Sicherheitstechnik (GMA, EMA, BMA, ZKS, CCTV) wird das Produktportfolio durch mechanische Systeme ergänzt. D. h., wir decken die Außenhautsicherung und -überwachung und den kompletten Peripherieschutz ab. Dieser Auftritt wird die Stellung von Securiton am Sicherheitsmarkt nachhaltig verändern. Im deutschsprachigen Raum gibt es keinen anderen Anbieter, der mit einem vergleichbaren Gesamtangebot aus eigenem Portfolio eine derartige ganzheitliche Privatobjektsicherung leisten kann.

Herr Geiser, Herr Betsch, herzlichen Dank für das Gespräch.

 

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