Die Entscheidung für ein vorbeugendes Brandschutzsystem fällt häufig erst dann, wenn äußerer Druck - vom Versicherer oder auch von einer ­entsprechenden Bauaufsichtsbehörde - ausgeübt wird oder wenn es so­zusagen schon einmal „zu spät" war und ein Schadensfall eingetreten ist. Meist wird dann ein Neuaufbau, so er denn überhaupt möglich ist, mit den entsprechenden Sicherheitseinrichtungen realisiert. Besser, man schaut sich seine Produktionseinrichtungen an solange es sie noch gibt und solche ­Ereignisse noch nicht eingetreten sind.

Dass die Erkennung von Zündinitialen in entsprechenden Transportsystemen, wie z. B. Rohrleitungen oder Fallschächten, heute zur Selbstverständlichkeit geworden ist, ist der hohen Empfindlichkeit des Funkenmelders zu verdanken. Dieser kann selbst durch Materialschichten hindurch noch „zündende" Partikel erkennen. Auch geringe Schmutzschichten auf dem optischen Glas des Melders beeinflussen seine Empfindlichkeit kaum. Dies ist natürlich sehr wichtig, da wir es meist an den Erkennungsstellen nicht mit Reinluftleitungen zu tun haben.

Kein Schaden, keine Unterbrechung
Durch eine ausgefeilte Löschtechnik, die in den meisten Fällen mit Wasser funktioniert, wird ein Zündinitial noch in der Transportleitung oder in einem Material-Ausfall z. B. hinter einem Elevator abgelöscht, so dass es im weiteren Verlauf der Anlage keinen Schaden mehr anrichten kann. Üblicherweise wird dabei der eigentliche Arbeitsprozess nicht unterbrochen, die Löschung dauert nur wenige Sekunden. Erst, wenn längerfristig ein wahrer Funkenregen auftritt oder größere Glimmnester erkannt werden, wird über zusätzliche Maßnahmen die Produktionslinie stillgesetzt.

Mit der vorbeugend wirkenden Funkenlöschtechnik wird die Produktion sicher gemacht; im Prinzip, ohne dass man während des Produzierens etwas davon merkt. Zusatznutzen: sehr häufig sind Funkenlöschanlagen Frühindikatoren dafür, dass z. B. ein Bearbeitungswerkzeug defekt oder einfach nur stumpf ist oder auch im Bereich von Trocknern Überhitzungen zu erwarten sind. Die rechtzeitige Signalisierung dieser Ereignisse hat also zusätzlich zum Sicherheitsgedanken den Effekt einer Maschinenüberwachung.

Funkenmeldezentrale verarbeitet ­Infos von Sensoren
Moderne Systeme zur Früherkennung bieten außerdem die Möglichkeit, auch direkt im Bereich der „Störquelle" wirksam zu werden, sprich, es ist ein gewisser Maschinenschutz realisierbar. Außerdem kann selbstverständlich auch eine Absicherung innerhalb von Filteranlagen oder von Silos kombiniert werden, oft werden hier Brandgas-Sensoren eingesetzt. Grundsätzlich ist die Funkenmeldezentrale darauf ausgerichtet, die Informationen verschiedenartiger Alarmsensoren zu verarbeiten und genau zugeschnitten entsprechende Aktionen auszuführen. Auch die Signale von Ex-Unterdrückungs- oder Entkopplungssystemen können verarbeitet werden.

Die Auswahl entsprechender Löscheinrichtungen rundet das System ab. Neben der schnellen Wasserlöschung, die sowohl aus einem vorhandenen Löschwassernetz gespeist werden kann - dies kann auch ein Sprinkleranlagennetz sein - oder mit Hilfe von autarken Druckerhöhungsanlagen aufgebaut wird, gibt es die Möglichkeit, andere Löschmedien einzusetzen. Dies sind insbesondere Löschgase, die im Bereich des Maschinenschutzes und gegebenenfalls des Filter- oder Siloschutzes zum Einsatz kommen. Wenn nicht gelöscht werden darf (oder soll), werden schnell wirkende Absperr- und Ausschleusesysteme, wie Schieber, Klappen und Weichen eingesetzt, die im Alarmfall Transportsysteme schnell absperren oder umleiten können.
Wesentlich ist natürlich eine eindeutige Projektierung durch die Fachfirma. Dazu ist es nötig, dass alle Parameter rechtzeitig bekannt sind und, wenn z. B. Auflagen durch Versicherer oder Bauaufsichtsbehörden vorliegen, auch diese mit in das Konzept einbezogen werden. Ein wichtiger Bestandteil ist die spätere Pflege und Wartung, die ein renommierter Hersteller von Funkenlöschanlagen seinen Kunden immer ungefragt anbieten wird.

Fazit
Die Produktionstechnik, die im gesamten Bereich der Maschinen, der Absaugsysteme, der Filterung und auch der Speicherung von brennbaren Stoffen - diese können organischen oder auch anorganischen Ursprungs sein - durch eine geeignete Technik abgesichert ist, kann den Betreiber ruhiger schlafen lassen. Das Produktionsausfallrisiko durch Feuer oder Explosionen oder sogar die Totalzerstörung einer Fabrik kann durch eine richtig projektierte Funkenlöschanlage innerhalb einer Sekunde verhindert werden. Ergebnis: Der Betreiber kann sich auf seine eigentliche Aufgabe konzentrieren, nämlich seinen Betrieb am Markt so zu positionieren, dass er mit seinen sicher produzierten Produkten im Wettbewerb bestehen kann.