Security

Kabellose elektronische Zutrittslösung für Neubau der PH Zürich

17.03.2015 - Die Pädagogische Hochschule Zürich feierte im September 2012 die ­Eröffnung ihres neuen Standortes ganz in der Nähe des Zürcher Hauptbahnhofes. Der Campus - Teil eines neuen Quarti...

Die Pädagogische Hochschule Zürich feierte im September 2012 die ­Eröffnung ihres neuen Standortes ganz in der Nähe des Zürcher Hauptbahnhofes. Der Campus - Teil eines neuen Quartiers in der Innenstadt - besteht aus drei miteinander verbundenen Bauten. Ein Teil dieses Gesamtkonzeptes ist die ausge­klügelte kabellose Zutrittslösung, die sich harmonisch nicht nur in die ­Architektur sondern auch in die ­Prozesse der Hochschule einfügt.

Für den Neubau der Pädagogischen Hochschule Zürich kam nur ein aktuelles elektronisches Zutrittssystem in Frage, das insbesondere eine komfortable Berechtigungsverwaltung zulässt. Zwar verfügte die PH an ihrem alten Standort bereits über ein mechatronisches Stand-alone-System, das schien aber wegen seiner mechanischen Komponente und des kompletten Offline-Betriebs den Anforderungen im Neubau nicht gewachsen. „Daher entschlossen wir uns, ein neues System einzuführen. Wir begannen damit, den Markt nach verfügbaren Lösungen zu sondieren", erinnert sich Renato Sorlini, stv. Abteilungsleiter Facility Management der Pädagogischen Hochschule Zürich. Zugleich holte er sich Rat und Informationen bei anderen Hochschulen ein. So gab u.a. der Input der Hochschule Winterthur den Anstoß, sich auch mit Salto zu beschäftigen, da man in Winterthur sehr zufrieden mit der kabellosen elektronischen Lösung des Anbieters war. Das mündete schließlich in einer Teststellung in Zürich, um sich grundsätzlich mit den Funktionen und Möglichkeiten moderner kabelloser Zutrittslösungen auseinanderzusetzen und einen Eindruck von der Multiapplikationsfähigkeit zu gewinnen (u.a. waren Drucker eingebunden).
„Wir haben im Vorfeld definiert, welche Funktionalitäten unbedingt in dem neuen System enthalten sein sollten. Dazu zählten eine funktionierende Amokschliessung und die Integration von multifunktionalen Campus-Karten für Angestellte und Studenten bei gleichzeitiger Nutzung der bisherigen Ausweistechnologie", führt Sorlini weiter aus. Zugleich sollte das System einfach zu warten sein, der Lieferant einen überzeugenden Support bieten können sowie eine übersichtliche und damit beherrschbare Technologie als Basis verwenden.

Es folgte eine öffentliche Submission des Generalunternehmers Implenia AG. Innerhalb der Ausschreibung wurden die Bewertungskriterien mit Gewichtung festgelegt. Darauf haben verschiedene Lieferanten ihren Systembeschrieb abgegeben, worauf die PH Zürich Interviews mit den Anbietern führte. „Salto hat sein System sehr gut präsentiert und sie waren die Einzigen, die eine Amok-Lösung bereits installiert hatten und damit belegen konnten, dass ihr Ansatz funktioniert. Die anderen Anbieter konnten damals nicht alle Funktionen im gewünschten Maß erfüllen. Außerdem hatten einige Hersteller zu dieser Zeit Mifare DESFire nicht im Portfolio, was wir aber als Ausweistechnologie genutzt haben und weiter verwenden wollten", erklärt Sorlini. Da beides entscheidende Punkte bei der Auftragsvergabe waren, fiel die Wahl schließlich auf Salto, da das Unternehmen die Kundenbedürfnisse perfekt umgesetzt hatte.

Amokschließung war ein Muß
Die Amokschließung spielt im Zutrittskonzept der PH Zürich eine zentrale Rolle. Der Kanton Zürich gibt für Neubauten von Bildungseinrichtungen eine Amoklösung verbindlich vor. Diese muss zwar nicht zwingend verriegeln - eine Alarmierung ist die Mindestanforderung - dennoch sollte die Amoklösung der PH Zürich nicht separat gestaltet, sondern in die Schließanlage integriert sein.

Die Installation begann im Herbst 2011 durch OSC Oberrauter Security Consulting GmbH, Wetzikon. Das System wurde etappenweise entsprechend der Bauabschnitte eingebaut. Im Juli 2012 erfolgte die Inbetriebnahme.

Während der Installation gab es bauprojekttypische Hürden, die es zu meistern galt. „Wir hatten mit gestohlenen Batterien, Demontage von Beschlägen, verzogenen Türen oder komplett mitgenommenen Motorschlössern zu kämpfen - da wundert man sich schon zuweilen, was da alles vorfällt", sagt Renato Sorlini. „Aber mit den Salto Komponenten selbst war alles in Ordnung, die Lieferungen waren immer korrekt. Auch die Zusammenarbeit mit Salto und OSC gestaltete sich sehr gut, sehr kompetent. Zu Beginn hatten wir viel Kontakt zu Salto, was sehr gut lief, da sie auch immer erreichbar und ansprechbar waren. Mit der Zeit verlagerte sich der Kontakt zu OSC, mit denen das genauso gut weiterlief", lobt Sorlini.

„Für OSC war das Projekt der PH Zürich der Einstieg in die Salto Welt", erklärt Alfred Knecht, Geschäftsführer der OSC Oberrauter Security Consulting GmbH, und weiter: „Dass es so erfolgreich für alle Seiten gelaufen ist, zeigt auch, wie einfach man sich in die Technologie einarbeiten kann, um dann ein so großes und komplexes Projekt wie dieses zu stemmen."

Management über das virtuelle ­Netzwerk
Technologisch basiert die Zutrittslösung auf dem Salto Virtual Network (SVN). Im SVN werden die Informationen zu den Schließberechtigungen auf dem Identmedium gespeichert, wodurch eine Verkabelung der elektronischen Beschläge und Zylinder entfällt. Gleichzeitig werden auch Informationen über gesperrte Identmedien oder beispielsweise Batteriestände in den Beschlägen und Zylindern auf die Identmedien geschrieben und somit weitergegeben. Die Online-Wandleser übertragen die ausgelesenen Daten an den zentralen Server und übermitteln gleichzeitig die aktuellen Schließberechtigungen.
„Insgesamt haben wir 120 elektronische XS4 Beschläge in der schmalen Version mit AMOK-Funktionalität an den Seminarräumen verbaut. Für die Hörsäle und Aussentüren ist ein Taster-Amoksystem installiert, das die Zutrittskontrolle übersteuert. Elf elektronische GEO Zylinder mit beidseitigem Lesekopf verrichten in der Bibliothek ihren Dienst, vor allem wegen der eingesetzten Antipanikschlösser und der notwendigen Ausgangskontrolle. Sechs weitere, einseitig lesende GEO Zylinder nutzt die PH für die persönlich zugewiesenen Instrumentenschränke für Studenten. Darüber hinaus sind die Schließfächer für Studenten im öffentlichen Bereich, die Umkleiden der Mitarbeiter sowie Garderoben der Dozenten mit insgesamt 564 elektronischen XS4 Spindschlössern ausgestattet", beschreibt Alfred Knecht den Umfang der Lösung. Darüber hinaus kommen zwei elektronische XS4 Doppelbeschlagsleser am kontrollierten Personaldurchgang zwischen der Bibliothek und dem Schreibzentrum sowie einige XS4 Offline-Wandleser für die Liftsteuerung zum Einsatz. „An den Außeneingängen und Hörsaaltüren sind 36 XS4 Online-Wandleser installiert, die nicht nur den Zutritt regeln, sondern auch die Updates der Berechtigungen auf die Identmedien schreiben. Die Anforderung der Möglichkeit einer zentralen Echtzeit-Steuerung der Aussentüren liess sich so am besten umsetzen", ergänzt Knecht.

Eine Karte für Alles
Die Identmedien selbst sind multifunktionale Campus-Karten. Mit ihnen erhalten die Mitarbeiter und Studenten nicht nur Zutritt, sondern können gleichsam in der Mensa und Kantine bargeldlos bezahlen sowie die Drucker benutzen. Überdies erfolgt die Aus- und Rückgabe von Ausleihen in der Bibliothek über die kontaktlosen Karten.

Die Berechtigungsverwaltung übernimmt Renato Sorlini. „Wir haben rund 800 Mitarbeiter. Wenn ein neuer anfängt, stellt die Personalabteilung die nötigen Daten zur Verfügung, ich vergebe die Berechtigungen und die Karte wird an der Rezeption kodiert. Danach erhält der Mitarbeiter am Validierungsautomaten noch die Druckerrechte und kann seine Karte mit Geld aufladen", erklärt er den Vorgang. Für die Studenten läuft der Prozess anders: „Unsere etwa 3.200 Studenten schreiben sich in der Kanzlei für das Semester ein, wo auch die Karten gedruckt und parallel kodiert werden. Das System nutzt eine Schnittstelle zur Salto Software, um die Berechtigungen zu übernehmen."

Sorlini hat in der Salto Managementsoftware ProAccess ca. 25 Bereiche über die Liegenschaft hinweg gebildet. „Damit lassen sich die Türen einfacher verwalten", begründet er den Schritt. Hinzu kommen rund 15 Personengruppen sowie ein Besucherprofil für Tagesbesucher und Handwerker. „Die Software ist aufgrund ihres enormen Funktionsumfanges recht komplex. Wenn man aber die Struktur mit den Bereichen, Zeiten, Personen und deren Interaktion verstanden hat, ist die Bedienung schlüssig und reibungslos. Am meisten schätze ich die Funktionen des Kalenders, der Perioden, Zeitzonen und die Ereignisliste", ergänzt Sorlini.

Besonders freut sich Renato Sorlini, dass die eingangs formulierten Anforderungen auch wirklich umgesetzt wurden und die Lösung entsprechend funktioniert: „Wir haben jetzt eine Zutrittskontrolle, die sich ideal mit den anderen Funktionen auf der Campus-Card integriert."