Management

Interview mit Eric Fullerton über die Zukunft von Vicon Industries

17.03.2015 - Im September 2014 wurde die Fusion von Vicon Industries und IQinVision genehmigt, und der Vorstand von Vicon hat Eric Fullerton zum CEO und Präsidenten ernannt. Fullerton wechselte...

Im September 2014 wurde die Fusion von Vicon Industries und IQinVision genehmigt, und der Vorstand von Vicon hat Eric Fullerton zum CEO und Präsidenten ernannt. Fullerton wechselte von Milestone Systems, wo er als Vertriebs- und Marketingleiter tätig war, zu Vicon. Auf der ASIS (USA) und der Security (Deutschland) im vorigen Jahr hat Vicon ihren Kunden und Partnern erstmalig ihr kombiniertes Portofolio präsentiert.  
GIT SICHERHEIT hatte die Gelegenheit, mit Eric Fullerton über die Zukunft des Unternehmens und die Herausforderungen bei der fusionsbedingten Neuausrichtung zu sprechen.

GIT SICHERHEIT: Herr Fullerton, bei Milestone haben Sie mit einer offenen Kultur gearbeitet. Hilft Ihnen dies bei Ihrer jetzigen Aufgabe, die beiden Geschäftsbetriebe zu verknüpfen?

Eric Fullerton: Ja, absolut. Während wir mit der Integration von IQinVision und Vicon vorankommen, ist es von größter Bedeutung, dass die kombinierten Lösungen mit der Bereitschaft auf den Markt gebracht werden, eine Partnerschaft mit anderen Unternehmen einzugehen. Im heutigen Sicherheitsmarkt kann kein Unternehmen alles allein bewältigen, und die Endnutzer erwarten einfach, dass jede Lösung, die sie heutzutage erwerben, jetzt und auch in Zukunft mit anderen Unternehmenslösungen kombiniert werden kann. Beim Vorantreiben des Zusammenwachsens beider Unternehmen konzentrieren wir uns auf die wesentlichen Werte wie Kundenerfahrung, Integrität, Leidenschaft, Innovation und Teamgeist - und das sowohl unternehmensintern als auch im Umgang mit unseren Partnern.

Was sind die Stärken von Vicon und IQinVision,  und wo sehen Sie Herausforderungen?

Eric Fullerton: Sowohl IQinVision als auch Vicon sind erfahrene und innovative Unternehmen. IQ war einer der ersten echten Megapixel-Kamera-Hersteller. Vicon ist bereits seit 48 Jahren am Videosicherheitsmarkt und zählte u. a. mit der Entwicklung des branchenweit ersten PTZ Gehäuses schon in den frühen Tagen der CCTV Welt zu den Pionieren.  Allerdings verloren beide Unternehmen ihren Weg bei der Identifizierung von Veränderungen im Sicherheitsmarkt, der anfing, von Technologiezyklen und der Unternehmensstruktur getrieben zu werden. Wir haben großartige Mitarbeiter aus beiden Unternehmen, die Änderungen vornehmen möchten, und die sich mit Leidenschaft auf die Bedürfnisse unserer Kunden konzentrieren, um in naher Zukunft neue und innovative Produkte auf den Markt zu bringen. Aber auch jetzt haben wir bereits einige sehr gute und zuverlässige Produkte von beiden Seiten des neuen Unternehmens anzubieten.

Wird IQinVision als Abteilung von Vicon verbleiben, und welche Markennamen werden Sie in Zukunft verwenden?

Eric Fullerton: Ich glaube, dass sich die derzeitige Struktur von Vicon im Laufe der Zeit ändern wird. Der Wert von IQinVision liegt hauptsächlich in der Entwicklung im Bereich Kameratechnologien und dem damit verbundenen Knowhow. Und diesen Wert werden wir auf jeden Fall in unserer Entwicklungsstätte in Kalifornien, wo IQinVision seit seiner Gründung ansässig gewesen ist, beibehalten. Wir sind derzeit dabei, die gesamte Vicon Kameraentwicklung, die bislang in Israel und New York untergebracht war, ebenfalls nach Kalifornien zu verlegen. Deshalb werden gerade die ursprünglichen IQ-Aktivitäten mit dem gesamten Kamera-Knowhow und der Technologie von Vicon gestärkt.

Haben Sie schon eine Entscheidung zum Vertriebsmodell für das kombinierte Unternehmen getroffen?

Eric Fullerton: Ja, wir werden ein zweistufiges Vertriebsmodell auf allen Märkten umsetzen.

Auf welche Marktsegmente zielen Sie ab?

Eric Fullerton: Wir werden uns zunächst auf die Bereiche konzentrieren, in denen wir stark sind: Justizvollzug, Transport- und Bildungswesen, Industrie, Einzelhandel und Gesundheitseinrichtungen. Indem wir integrierte Lösungen mit zielgerichteten Funktionen für diese vertikalen Märkte liefern, werden wir unsere Position weiter stärken. Im nächsten Step werden wir unsere Produkt- und Systemlösungen weiter verbessern, um dann auch andere Marktsegmente anzusprechen.

Wie wichtig sind die Märkte Europas, des Nahen Ostens und Afrikas (EMEA), und wie sehen Sie Ihre Position auf dem dortigen Markt?

Eric Fullerton: Der EMEA-Markt ist für Vicon sehr wichtig. „Position" ist ein weitreichender Begriff, weil der EMEA-Markt sehr groß und vielfältig ist, so dass ich stattdessen mal Regionen nennen werde, in denen wir Mitarbeiter vor Ort haben. Das sind: Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Spanien, Italien, Skandinavien und der Mittlere Osten. Wir haben aber nicht nur eine ziemlich gute Abdeckung mit Büros in EMEA, sondern auch starke Vertriebspartner in Märkten, in denen wir kein Vicon Personal vor Ort haben. Wir gehen davon aus, unser Geschäft in EMEA zu erweitern und investieren derzeit für die Zukunft.

Was werden wir auf der Produktseite von Vicon und IQinVision in den nächsten Monaten zu sehen bekommen?

Eric Fullerton: Im Kamerabereich haben wir gerade die neue Sentinel 12MP Kamera vorgestellt, die auch das 4K (16: 9) Format unterstützt. Dies ist eine innovative Kamera, die eine Vielzahl an Features zur Lageerkennung bietet, und eine äußerst kosteneffiziente Lösung in Bezug auf die Gesamtbetriebskosten darstellt. Es handelt sich hierbei einfach um die nächste Generation von zuverlässigen Hochleistungsprodukten vom alten IQinVision Team, die den Bedarf der Endnutzer passgenau trifft. Im Systembereich haben wir verschiedene Sachen in Angriff genommen: Zuerst einmal gibt es ViconNet 7.1, das im Dezember mit zahlreichen Verbesserungen für MP-Kameras und Bedienerfreundlichkeit für unsere Kunden erschienen ist. Auch hier haben wir uns im Vorwege den Bedarf unserer Kunden sehr aufmerksam angehört. Dann haben wir unseren HDExpress, einen Einstiegsniveau-NVR mit 4, 8 und 16 Ports, der wahrhaftig selbst-installierend ist. Sie schließen einfach Kameras und Monitor an, schalten den Rekorder ein, und in einer Minute ist die Videoüberwachung startklar. Dies ist ein weiteres gutes Beispiel dafür, wie wir uns auf einen echten Endnutzerbedarf fokussieren. Zudem haben wir viele weitere Konzepte sowohl auf der Kamera- als auch der Systemseite in der Pipeline, an denen wir derzeit arbeiten. Seien Sie also aufmerksam für weitere Ankündigungen in den kommenden Monaten. Dies ist wirklich eine aufregende Zeit für Vicon und ich weiß, wir sind auf dem richtigen Weg, einer der wertvollsten Anbieter von Sicherheitslösungen zu werden.

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