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Interschutz 2015: Einsatz über dem Abgrund

18.12.2014 - Notfälle bei Arbeiten an hohen Gebäuden, auf Hochspannungsmasten oder Kränen haben die Feuerwehren vor wenigen Jahrzehnten noch oft an die Grenzen ihrer Einsatzmöglichkeiten gebrac...

Notfälle bei Arbeiten an hohen Gebäuden, auf Hochspannungsmasten oder Kränen haben die Feuerwehren vor wenigen Jahrzehnten noch oft an die Grenzen ihrer Einsatzmöglichkeiten gebracht. Längst ist das Problem gelöst: Überall in Deutschland sind Höhenretter einsatzbereit - bei den Feuerwehren ebenso wie bei vielen Hilfsorganisationen. Bei der „Deutschen Meisterschaft der Höhenretter" werden im Rahmen der Interschutz 2015, veranstaltet durch die Messe Hannover vom 8.-13. Juni, mehr als 100 Helfer einen Einblick in ihr Können geben.

Jede der etwa 15 teilnehmenden Gruppen mit je sechs Rettern durchläuft insgesamt vier Stationen, an denen schwierige Aufgaben zu bewältigen sind. Die genaue Art der Übungen ist bis zum Wettkampftag, dem 13. Juni geheim. Entscheidend ist am Schluss die schnellste Zeit. Für Fehler bei den Übungen gibt es Strafzeiten, die auf die Gesamtzeit addiert werden.

In Deutschland ist die Tradition der Höhenretter noch nicht lang. Erste Anfänge gab es zu Beginn der 1980er-Jahre in der damaligen DDR bei der Ostberliner Berufsfeuerwehr. 1986 wurde der „Spezielle Rettungsdienst" (SRD) überall in der DDR eingeführt. In der Bundesrepublik erhielt die Berufsfeuerwehr Frankfurt am Main, damals als erste Feuerwehr in den alten Bundesländern, ein speziell ausgebildetes Rettungsteam.

In der Interschutz-Gastgeberstadt Hannover gab die Expo 2000 den Anstoß, als Pläne für eine Seilbahn über das Expo-Gelände bekannt wurden. 1999 wurde aus Kräften der Berufsfeuerwehr, der Polizei und des Betreibers der Seilbahn-Gesellschaft eine Seilbahn-Rettungsgruppe gegründet. Danach bildete sich dann die Fachgruppe Höhenrettung der Feuerwehr Hannover, die heute 40 Feuerwehrleute zählt. Alle sind gleichzeitig ausgebildete Rettungsassistenten. Zehn von ihnen sind zusätzlich zu Ausbildern für die spezielle Rettung aus Höhen und Tiefen fortgebildet.

Um die Zusatzqualifikation zum Höhenretter zu erwerben, sind ein 80-stündiger Grundlehrgang und eine jährliche 72-stündige Fortbildung notwendig. Dabei wird unter anderem trainiert, mit einer 15 Kilogramm schweren Ausrüstung auch frei im Seil hängende Menschen aus gefährlichen Situationen zu befreien, lebensrettende Sofortmaßnahmen einzuleiten und sich beispielsweise auch gegenüber suizidgefährdeten Patienten richtig zu verhalten.

 

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