Security

Intelligente Videobildanalyse ergänzt moderne Zaundetektion

24.10.2012 - Liegenschaften mit Hochsicherheitsanforderungen, aber auch private Anwesen von Vorständen, Politikern oder anderen Personen aus Risikozielgruppen stellen Sicherheitsverantwortliche...

Liegenschaften mit Hochsicherheitsanforderungen, aber auch private Anwesen von Vorständen, Politikern oder anderen Personen aus Risikozielgruppen stellen Sicherheitsverantwortliche vor eine große Herausforderung: Wie lassen sich solche Objekte wirklich zuverlässig schützen?
Im privaten Wohnbereich gilt es zudem, die gewohnten Lebensumstände der Bewohner möglichst wenig einzuschränken. GIT-Autor Markus Strübel vergleicht Vor- und Nachteile der Liegenschaftsüberwachung durch Zaundetektionssysteme mit Videoüberwachung und intelligenter Bildanalyse.

Personenschutz: Einbruchmeldeanlagen reichen nicht aus
Prominente und exponierte Personen leben riskant: Ein großer Nachteil des Lebens in der Öffentlichkeit ist die permanente und latente Bedrohung auch des privaten Umfelds. Viele hoch gestellte Personen fühlen sich in ihrem Haus sicher, da sie eine Einbruchmeldeanlage (EMA) installiert haben. Sie vergessen dabei aber, dass diese auch funktionale Einschränkungen haben. EMA dienen in erster Linie dem Objekt- und nicht dem Personenschutz. Sie sind zudem in der Regel nur dann in vollem Umfang aktiv geschaltet, wenn sich niemand im Objekt aufhält. Sobald der Schutz von Personen gegen Übergriffe höchste Priorität hat, sind Einbruchmeldeanlagen ungeeignet. Das gilt selbst dann, wenn Überfalltaster installiert sind oder mitgeführt werden. Daher drängt sich folgende Frage auf: Wie lässt sich ein angemessenes Sicherheitsniveau erreichen, das sowohl Personen als auch Sachwerte schützt?

Detektion an der Liegenschaftsgrenze bedeutet Zeitgewinn
Nicht nur Besitzer von Privatobjekten, auch Betreiber kritischer Infrastrukturen (Kraftwerke, Flughäfen) oder staatlicher Liegenschaften (Flugsicherung, JVA, militärisches Gelände) verlagern den Beginn der Überwachung heute zunehmend so weit wie möglich von den kritischen Objektkernen nach außen, um im Angriffsfall Reaktionszeit zu gewinnen. Frühestmögliche Detektion, das heißt direkt an der Liegenschaftsgrenze, bringt nicht nur bei großflächigen Objekten einen Sicherheitsgewinn. Auch für Grundstücke mit kleineren Abmessungen bieten Peripheriedetektionssysteme die Gewissheit, dass sich niemand unbemerkt Zutritt verschaffen kann.

Das setzt eine Technik voraus, die einerseits Ereignisse zuverlässig erkennt, andererseits eine nur geringe Quote unerwünschter Alarme erzeugt.
Peripheriedetektions-Systeme lassen sich grob in drei Kategorien einteilen:

  • Detektionszaunsysteme, also Zäune, die mit einer integrierten Detektionstechnik ausgestattet sind. Sie werden in der Regel im Zuge eines Neubaus und nicht als Nachrüstung installiert.
  • Zaundetektionssysteme, die an vorhandene Zäune oder Mauern nachträglich montiert werden.
  • Barrierefreie Detektionssysteme, die nicht auf einen Zaun oder eine sonstige mechanische Basis angewiesen sind.

Die diversen physikalischen Wirkprinzipien haben alle ihre Existenzberechtigung und Nischen, in denen sie die jeweils optimale Lösung sind. Strategisch stellt sich die Frage, mit welcher Technik ein unbemerkter Zutritt am besten verhindert werden kann.
Zaunsysteme mit Detektion lassen sich leicht übersteigen

Detektionszaunsysteme haben einen guten Ruf. Sie arbeiten primär nach dem Ruhestromprinzip; die Quote unerwünschter Meldungen ist relativ gering. Durchbruchversuche werden zuverlässig erkannt. Ein Überstieg mit einer einfachen Bock- oder A-Leiter, also ein Überwinden ohne Zaunkontakt, löst allerdings keine Alarmmeldung aus. Das gilt auch für die zweite Kategorie. Zaundetektionssysteme haben zudem den Nachteil, dass die Quote unerwünschter Alarme recht hoch sein kann. Dafür sind Zaundetektionssysteme deutlich preiswerter als Detektionszaunsysteme.
Die Effizienz von Detektionszaun- und Zaundetektionssystemen wird durch die einfache Überwindbarkeit in Frage gestellt. Diese Sicherheitslücke ist natürlich auch „der Gegenseite" bekannt. Sobald der Personenschutz höchste Priorität hat, lassen sich diese Lösungen also nicht unbedenklich nutzen.

In der dritten Kategorie der Peripheriedetektionssysteme gibt es ein breites Spektrum an Technologien: Von der preiswerten Mikrowellenstrecke über IR-Lichtschranken und Radarsensoren, bis hin zum digitalen Bodendetektionssystem existiert eine große Systemvielfalt. Auch die Kosten variieren sehr stark.

Volumenüberwachung für Angreifer nicht erkennbar
Besonderen Charme haben Systeme mit einer Volumenüberwachung, die sich nicht erkennen lässt. Überwindungsversuche werden für Angreifer zum Hasardeurspiel und von Profis eher gemieden. Da aber alle sensorischen Lösungen eine systembedingte Quote unerwünschter Alarme erzeugen, ist hier die Videoverifikation von Ereignissen obligatorisch.

Im Idealfall erfolgt diese Überprüfung durch eine automatisierte Software-Auswertung der Videoinhalte. Kritiker werden bemängeln, dass diese lange Zeit unzulänglich war. Es ist aber an der Zeit, sich von dieser „Gewissheit" zu verabschieden. Das hat einen guten Grund: Software zur Analyse von Bewegtbildern liefert immer präzisere Ergebnisse, zunehmend mehr Videoanlagen werden damit ausgestattet. Ständig verbesserte Rechnerleistungen und immer ausgefeiltere Algorithmen steigern deren Zuverlässigkeit und Präzision erheblich. In Verbindung mit hochauflösenden Kameras lassen sich zudem Ereignisse, die mit bloßem Auge kaum wahrnehmbar sind, erkennen.

Videoanalysesoftware immer ­zuverlässiger
Inzwischen hat die Videoanalyse sogar die typische 2-D-Welt verlassen und lokalisiert Ereignisse innerhalb des Kamerablickfeldes: Eine exakte Positionsbestimmung von Objekten ist also möglich. Klassisches Zonendenken in Abschnitten von 30, 50 oder 100 Metern gehört somit der Vergangenheit an. Interventionskräfte erhalten so konkrete Alarmobjekt-Koordinaten, an denen sie punktgenau eingreifen können. Dynamische Übersichtskameras schwenken automatisch mit optimiertem Zoom auf detektierte Objekte und tracken sie perspektivenübergreifend. Lässt sich eine Liegenschaftsfläche mit dynamischen Kameras vollständig erfassen, kann ein Alarmobjekt durch die 3-D-Georeferenzierung kontinuierlich über das Gelände verfolgt werden. Der Operator in der Leitwarte oder Notrufservice-Zentrale ist von Kamera-Nachführaufgaben völlig entlastet und kann sich darauf konzentrieren, die Interventionskräfte zu koordinieren.

Er kann auch durch einen Mausklick auf einen Lageplan alle Kameras, die genau diesen Punkt in der Liegenschaft darstellen können, dorthin steuern. Diese Automatisierung der Kamerasteuerung macht die gesamte Systemarchitektur um ein vielfaches effizienter als bei manuell bedienten Lösungen.

Privatsphäre schützen durch ­Ver­pixelung von Bildbreichen
Das alles funktioniert auch bei Privatobjekten, und zwar ohne bei den zu schützenden Personen das Gefühl einer kontinuierlichen Beobachtung zu erzeugen. Möglich wird dies durch softwaregestütztes Unkenntlichmachen von statischen und auch dynamischen Bildinhalten. Personen, die sich in definierten Bereichen bewegen, werden so stark verpixelt, dass sie nicht mehr erkennbar sind. Sollen Bildinhalte zur Aufklärung verfügbar sein, lässt sich die Verpixelung durch die getrennte Eingabe von zwei verschiedenen Zahlenkombinationen durch zwei Personen, denen jeweils nur eine Kombination bekannt ist, aufheben.

Die Privatsphäre der Bewohner kann so auf dem gesamten Grundstück gewährleistet werden, was übrigens auch von Betriebsräten bei Anwendungen im betrieblichen oder institutionellen Umfeld sehr geschätzt wird. Selbst eine Vorfeldüberwachung außerhalb des Kerngrundstücks ist so unter bestimmten Umständen datenschutzrechtlich zulässig. So ergeben sich umfassende Möglichkeiten der Gefahrenfrüherkennung.
In Hochsicherheitsobjekten, wie JVA und Forensiken, haben sich Videoanalysesysteme zu Standard-Detektionssystemen entwickelt. Eine Vorreiterrolle in diesem Segment hat IPS VideoManager von Securiton mit den Videoanalyse-Plugin-Modulen. Der Einsatz nimmt rasant zu - sowohl im gewerblich-industriell, institutionellen aber auch privaten Umfeld.

Die permanente Weiterentwicklung durch spezialisierte Informatiker und regelmäßige Releases lassen die IPS-Videoanalyse zu einer immer stärkeren Waffe in der ersten Stufe der Objektsicherung, der Peripherieüberwachung, werden. Dies haben JVA und ganz Deutschland mittlerweile erkannt und vertrauen dieser Software. In den letzten Jahren gab es keinen Ausbruchversuch, der nicht erkannt wurde. Das hat bei JVA-Experten zu einem äußerst guten Ruf der Software geführt: In Fachkreisen spricht man mittlerweile schon vom „IPS-Standard".

 

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