Brandschutz

GIT-SICHERHEIT-Interview mit Detlev Mengis über „KBE Goes Green“

03.02.2012 - GIT-SICHERHEIT-Interview mit Detlev Mengis über „KBE Goes Green". Kidde Brand- und Explosionsschutz (KBE) bietet seit mehr als fünf Jahrzehnten Sicherheitslösungen für die Industri...

GIT-SICHERHEIT-Interview mit Detlev Mengis über „KBE Goes Green". Kidde Brand- und Explosionsschutz (KBE) bietet seit mehr als fünf Jahrzehnten Sicherheitslösungen für die Industrie. Aus individuellen Anforderungen der Kunden werden effiziente Lösungen, um Menschen zu schützen und Schäden zu vermeiden. Bewährte Technologien, stetige Weiterentwicklung der Produkte und die jahrelange Erfahrung im Brand- und Explosionsschutz sind die Grundlage der Unternehmensstrategie. Im Interview zum Titelthema dieser GIT SICHERHEIT erläutert Dipl.-Ing. Detlev Mengis, Prokurist der Kidde Brand- und Explosionsschutz GmbH, effiziente Brandschutzlösungen und die Bedeutung von „KBE goes green“.

GIT SICHERHEIT: Herr Mengis, großen Industrieunternehmen ist es heute durchaus bewusst, dass ein lückenhafter Brandschutz im Schadensfall weitreichende Folgen haben kann. Materielle Werte wie Gebäude und Anlagen gilt es zu schützen. Wie aber sieht es in kleineren und mittelgroßen Unternehmen aus?

D. Mengis: Auf deutlich weniger Problembewusstsein treffen wir in kleinen und mittelgroßen Betrieben, denen die Folgen durch einen Brandschaden in IT- und TK-Bereichen nicht bewusst sind, bzw. bei denen Brandschutzmaßnahmen in Ihrer Konsequenz nicht realisiert werden. Fest steht, dass die Folgen eines Brandes neben der Technik auch immaterielle Ressourcen wie die Lieferfähigkeit sowie Kundenbeziehungen vernichten.

Wie gestaltet sich denn dann Ihrer Meinung und langjährigen Erfahrung nach das „ideale“ Brandschutzkonzept? Gibt es so etwas überhaupt und falls ja, welche Faktoren müssen Betriebs-, Sicherheits- oder IT-Verantwortliche berücksichtigen?

D. Mengis: Wirkungsvoller Brandschutz basiert im Wesentlichen auf dem Zusammenspiel dreier Faktoren: Der bauliche Brandschutz verhindert, dass sich ein Brand ungehindert ausbreitet und stellt die Statik des Gebäudes sicher. Dadurch bleiben Flucht- und Rettungswege sowie Haus- und Brandschutztechnik funktionsfähig.

Der technische Brandschutz, mit dem sich unser Unternehmen seit mehr als 25 Jahren beschäftigt, umfasst alle technischen Maßnahmen und Einrichtungen vom frühzeitigen Erkennen bis hin zum gezielten Löschen von Bränden.

Last but not least muss der organisatorische Brandschutz greifen, der den Betroffenen nicht nur Verhaltensrichtlinien an die Hand gibt, wie sie sich und andere aus dem Gefahrenumfeld retten können. Zum organisatorischen Brandschutz zählen ganz sicher auch hilfeleistende Stellen wie die Feuerwehr, die in ein Brandschutzkonzept involviert werden muss.

Erst wenn alle drei Bereiche ineinander greifen, ist ein optimaler System-Brandschutz erreicht.

Verantwortliche Entscheider stehen einer Vielzahl von Methoden zur Brandbekämpfung gegenüber. Mit welchen Löschmitteln kann denn ein Unternehmen seine sensiblen Betriebs- und/oder IT-Bereiche schützen und was ist dabei zu beachten?

D. Mengis: Grundsätzlich muss man einmal von der Historie ausgehen, in der Halon als erstes chemisches Löschgas Verbreitung fand. Es war humanverträglich, hatte einen hohen Wirkungsgrad und konnte problemlos gelagert werden. Jedoch hat dieses Löschmittel den enormen Nachteil, dass es zum Abbau von Ozon in der Stratosphäre führt.

Mit dem Beschluss von Montreal haben sich 1987 die wichtigsten Industrieländer darauf geeinigt, die Produktion und Verwendung von Halon aufgrund des Ozonschädigungs-Potenzials (ODP) schrittweise einzustellen. In der EU mussten Halon-Löschanlagen spätestens bis zum 31.12.2003 außer Betrieb gesetzt werden.

Wie ist der Stand heute? Welche Lösungen empfehlen Sie Ihren Kunden, die in Zeiten von Green-IT, ökologischem Verantwortungsbewusstsein und der Sorgfaltspflicht ihrer Mitarbeiter gegenüber sensible Unternehmens-und IT-Bereiche schützen möchten?

D. Mengis: Als Lösung erster Wahl für hochsensible Bereiche sehen wir das Löschsystem KD-1230 an. Dieses erweist sich in der Praxis als Umwelt-, Technik-, und Humanverträgliche Methode. Das System ist mit dem Löschmittel Novec 1230 ausgestattet und stellt die ideale Lösung für den stationären Brandschutz dar.

KD-1230 bietet schnellen und sicheren Brandschutz, lässt sich platzsparend bevorraten, ist umweltfreundlich und bietet höchste Sicherheit in Bezug auf Personenschutz. Zudem lässt sich das System bei bestehenden Anlagen ideal nachrüsten.

Lässt sich die Umweltverträglichkeit genauer definieren?

D. Mengis: Ja, natürlich, denn während andere chemische Alternativen bis zu 33 Jahre lang in der Atmosphäre verbleiben, löst sich Novec 1230 binnen fünf Tagen in Luft auf. Zudem führt es nicht zum Ozonabbau. Mit einem „Ozone Depletion Potential“ Wert von 0, einem „Global Warming Potential“ Wert von 1 sowie der Unbedenklichkeit in Bezug auf Emissionsbegrenzungen gemäß Kyoto -Protokoll 4 ist KD-1230 empfehlenswert.

Wie muss man sich denn eine Löschung mit KD-1230 vorstellen? Wie wirkt das Löschmittel und wie muss ich mich als Mitarbeiter eines Unternehmens in unmittelbarer Nähe verhalten?

D. Mengis: Wie automatische Löschungen ablaufen, ist sicherlich allseits bekannt. Der große Vorteil des KD-1230-Systems liegt neben der hohen Funktionalität in der Kombination von schneller Detektion und Löschung. Dazu gesellt sich das gute Gefühl, auch hinsichtlich Humanverträglichkeit und Umweltschutz Bestmögliches getan zu haben.

Was zeichnet Ihr Unternehmen aus? Was bezeichnen Sie aus Ihrer Sicht als Vorteil für den Kunden?

D. Mengis: Kidde Brand- und Explosionsschutz ist seit vielen Jahren im Sicherheitsmarkt etabliert. Wie Sie unserem Firmennamen entnehmen können, beraten und begleiten wir nicht nur in Sachen Brand-, sondern auch im Explosionsschutzbreich. Viele Unternehmen verkennen vielleicht nicht die Gefahr eines Brandes, sondern die einer möglichen Explosion.

Der Vorteil für unsere Kunden besteht darin, dass wir sie ganzheitlich beraten können und über jahrelange Erfahrung in vielen unterschiedlichen Branchen verfügen. Explosionsschutz betrifft ein weites Feld. Können Sie das näher erläutern

D. Mengis: Na, ja, Explosionen können überall dort entstehen, wo Filter, pneumatische Fördereinrichtungen, Silos, Prozess- und Förderanlagen, aber auch Wirbelschichtgranulatoren und Mahlbzw. Zerkleinerungsanlagen zum Einsatz kommen. Schlichtweg überall dort, wo explosionsfähige Stäube verarbeitet werden.

Unser Produkt- und Leistungsportfolio trägt dazu bei, die Auswirkungen einer Explosion entscheidend zu verringern. Neben speziellen Sensorlösungen, die Explosionen innerhalb von Millisekunden erkennen, noch bevor der Druck auf eine technisch gefährliche Höhe ansteigen kann, gibt es so genannte Explosions-Entkopplungssysteme, die sich problemlos in Anlagen implementieren lassen.

All diese Maßnahmen zielen darauf ab, Menschenleben zu schützen, Produktionsabläufe abzusichern und auch die Umwelt zu schonen.

Riskieren wir einmal einen Blick in die Zukunft. Wie sieht der Markt in den nächsten fünf bis zehn Jahren aus?

D. Mengis: Meiner Ansicht nach steigt das Sicherheits-, aber auch das Bewusstsein für Mensch und Umwelt. In Zukunft gewinnen zunehmend die Eigenverantwortung der Unternehmer und die daraus entstehenden Haftungsfragen an Bedeutung.

Umweltfragen und Vorsorge für Menschen sind untrennbar miteinander verbunden. Unser auf der diesjährigen Security demonstrierte Motto „KBE Goes Green“ ist der Auftakt gewesen und die Resonanz im Markt zeigt uns, dass sich Unternehmen zunehmend Gedanken um den Umweltschutz machen.

Im IT-Bereich ist es Green IT, wir setzen diesen Gedanken mit tollen Lösungen für den Brand- und Explosionsschutz in die Tat um. Sicherlich ist es dabei hilfreich, dass wir über mehr als 25 Jahre Erfahrung verfügen.

Herr Mengis, herzlichen Dank für das Gespräch.

Kontakt

Dipl.-Ing. Detlev Mengis
Kidde Brand- und Explosionsschutz GmbH, Ratingen
Tel.: 02102/57 90-0
Fax: 02102/57 90-109
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