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Gesetzliche Unfallversicherung: Beitragssatz und Unfallrisiko bei der Arbeit 2014 weiter gesunken

28.07.2015 - Der durchschnittliche Beitragssatz zu den Berufsgenossenschaften ist 2014 auf ein Allzeit-Tief gesunken. Er lag bei 1,22% und damit um über 2% niedriger als im Vorjahr (1,25%). Das...

Der durchschnittliche Beitragssatz zu den Berufsgenossenschaften ist 2014 auf ein Allzeit-Tief gesunken. Er lag bei 1,22% und damit um über 2% niedriger als im Vorjahr (1,25%). Das geht aus den Geschäfts- und Rechnungsergebnissen der Berufsgenossenschaften und Unfallkassen hervor, die ihr Verband, die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV), in Berlin vorgelegt hat.

Noch nie mussten die Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft einen so geringen Anteil der Lohnsumme für die Versicherung ihrer Beschäftigten gegen Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten zahlen. Grund hierfür war neben der nach wie vor hohen Beschäftigung auch die anhaltend rückläufige Entwicklung der Unfallzahlen. Kaum verändert hat sich dagegen die Zahl der Verdachtsanzeigen auf eine Berufskrankheit.

„Stabile Beiträge sind die Dividende für die Erfolge im Arbeitsschutz und in der Rehabilitation“, erklärt DGUV-Hauptgeschäftsführer Dr. Joachim Breuer. So sank das Unfallrisiko am Arbeitsplatz im vergangenen Jahr noch einmal um 1% auf rund 22,3 meldepflichtige Arbeitsunfälle je 1.000 Vollarbeiter. Insgesamt betrug die Zahl der meldepflichtigen Arbeits- und Wegeunfälle 1.044.057, rund 1,5% weniger als im Vorjahr.

Nahezu unverändert blieb die Zahl der Anzeigen auf Verdacht auf eine Berufskrankheit. Sie lag im vergangenen Jahr bei 71.685 (Vorjahr: 71.579). In 36.754 Fällen bestätigte sich der Verdacht, das sind 1,5% mehr als im Vorjahr. In der Mehrzahl handelte es sich hierbei um berufsbedingte Erkrankungen der Haut. 2.457 Menschen starben an den Folgen einer Berufskrankheit. Hauptursache waren – wie auch in den Vorjahren – asbestbedingte Erkrankungen.

Insgesamt beliefen sich die die Ausgaben von Berufsgenossenschaften und Unfallkassen auf rund 14 Mrd. Euro, wovon rund 12 Mrd. Euro auf die Arbeitgeber umgelegt wurden. Die öffentliche Hand musste insgesamt 1,4 Mrd. Euro für die Versicherung der Beschäftigten im öffentlichen Dienst sowie die Schüler-Unfallversicherung aufbringen. Die Arbeitgeber in der freien Wirtschaft zahlten Beiträge in einer Gesamthöhe von 10,7 Mrd. Euro für die Versicherung ihrer Beschäftigten bei den Berufsgenossenschaften. Im Durchschnitt lag der Beitrag zu den Berufsgenossenschaften bei 1,22% und damit um über 2% niedriger als im Vorjahr.

„Dass sich die Beitragssätze im Schnitt günstig für die Betriebe entwickeln, ist zum Teil auch der guten Konjunktur geschuldet“, so Breuer. Die Ausgaben von Berufsgenossenschaften und Unfallkassen seien leicht angestiegen, jedoch seien die Löhne und Gehälter, die der Beitragsberechnung zugrunde liegen, noch schneller gewachsen. „Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass die Rentenverpflichtungen 2014 kaum noch zugenommen haben. Gestiegen sind dagegen die Aufwendungen für Prävention, Heilbehandlung und Rehabilitation, also Investitionen, die sich günstig auf die langfristige Entwicklung der Aufwendungen für Renten auswirken.“ Dies sei ein Beitrag zur Generationengerechtigkeit in der Sozialversicherung, da Rentenverpflichtungen in einem umlagefinanzierten System zu einem Großteil von zukünftigen Beitragszahlern zu schultern seien.

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