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Fehlende Rauchmelder in Altenwohnanlage – 90-Jährige kommt ums Leben

19.03.2013 - Noch suchen Beamte des Landeskriminalamtes und des Polizeipräsidiums Südhessen nach der Ursache für das Feuer in einem Altenzentrum in Darmstadt, bei dem am Sonntag eine 90 Jahre a...

Noch suchen Beamte des Landeskriminalamtes und des Polizeipräsidiums Südhessen nach der Ursache für das Feuer in einem Altenzentrum in Darmstadt, bei dem am Sonntag eine 90 Jahre alte Frau ums Leben kam.

Nach dem Feuer geht es in der Einrichtung, die von der Gesellschaft für diakonische Einrichtungen in Hessen und Nassau geführt wird, um den Brandschutz für den Wohntrakt. Denn die 130 Appartements sind nicht mit Rauchmeldern ausgestattet, obwohl es allein 2012 zwei Mal gebrannt hat. Menschen kamen damals nicht zu Schaden.

Nach dem Brand im Oktober 2012 hat die Heimleitung nach eigenen Angaben reagiert. „Wir haben beschlossen, Rauchmelder zu installieren", erklärt Heimleiterin Inka Kinsberger. Im Januar sei eine Firma beauftragt worden. Montiert sind die Geräte aber noch nicht. Die Firma habe die Geräte trotz mehrfacher Mahnungen noch nicht geliefert.

Rauchmelder-Pflicht erst ab Ende 2014
Warum wurden die Geräte nicht schon früher eingebaut? „Das war nicht erforderlich", sagt die Heimleiterin und verweist auch auf die Rechtslage. Denn erst bis Ende 2014 müssen Privatwohnungen mit Rauchmeldern ausgestattet sein. Das bestätigt Jens Rönnfeldt, stellvertretender Leiter der Darmstädter Feuerwehr. Der Wohntrakt des Altenzentrums sei wie Wohnungen in einem Mehrfamilienhaus zu behandeln. Der Einbau von Rauchmeldern sei noch nicht Pflicht.

Bei der Frage, ob der Einbau der kleinen Alarmgeräte im Altenzentrum ausreicht, ist Rönnfeldt dennoch skeptisch. Der Grund: Es gebe dann zwei Systeme. Im Pflegebereich ist vorschriftsgemäß eine Brandmeldeanlage installiert, die bei einem Feuer die Leitstelle der Feuerwehr alarmiert. Ein Rauchmelder gibt jedoch kein Signal an die Wehr weiter, er dient nur dazu, Bewohner zu alarmieren, damit diese schnell den Brandort verlassen können. „Zwei Systeme können irritieren", sagt Rönnfeldt. Bewohner würden zwar ihre Zimmer verlassen, aber nicht bei der Feuerwehr anrufen, weil sie davon ausgehen könnten, dass der Alarm wie bei der Meldeanlage weitergegeben werde.

Darüber denkt nach dem neuen Brand auch die Heimleitung nach. „Wir überlegen, mehr zu machen, als nur Rauchmelder zu montieren", kündigte Kinsberger an. Möglich wäre, die Wohntrakte an die Brandmeldeanlage anzuschließen.

(Quelle: www.echo-online.de)

 

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