Management

Entwicklung und Zukunft der Security-Management-Systeme - Teil 1

26.07.2012 - Entwicklung und Zukunft der Security-Management-Systeme - Teil 1. In der Sicherheitsindustrie ist man im Allgemeinen der Auffassung, dass es einen dynamischen Markt mit hohem Wachs...

Entwicklung und Zukunft der Security-Management-Systeme - Teil 1. In der Sicherheitsindustrie ist man im Allgemeinen der Auffassung, dass es einen dynamischen Markt mit hohem Wachstumspotential gibt. Bedingt durch eine Vielzahl von globalen Faktoren gibt es immer mehr gute Gründe, in Sicherheit zu investieren. Folglich arbeiten überall auf der Welt Firmen an der Veränderung ihrer Technologien und bringen diese auf den Markt. Schenkt man jedoch den in diesem Sektor wichtigen Messen – wie bspw. der Security in Essen – Beachtung, dann hat man den Eindruck, dass dieses Bild durchaus nicht die Wirklichkeit widerspiegelt. In seinem zweiteiligen Beitrag geht Ruben Wegman, Vorstandsvorsitzende von Nedap, der Zukunft von Security-Management-Systemen nach.

Fragt man auf der Messe einen Kollegen, ob es etwas Neues gibt, so ist die Antwort ausnahmslos: „Nein, nicht wirklich“. Die einzige Ausnahme zu dieser Regel kann in der CCTV-Sparte gefunden werden, wo Innovationen zusehens und umfassend angetrieben werden von Entwicklungen in der Consumer-electronics-Sparte. Vergleichen Sie dieses Szenario mit der typischen IT Messe. Der Geräuschpegel in den Messehallen reflektiert das Summen und Brummen und die Aufregung in diesem Sektor. Nahezu alle Firmen präsentieren auf ihren Messeständen neue Produkte und innovative kundenspezifische Lösungen, eine großartige Neuerung folgt der anderen. Warum aber gibt es dann solch große Unterschiede zwischen der IT-Branche und der Sicherheitsbranche?

Der IT-Sektor

Gehen wir zurück in die frühen 80er Jahre. Musste man einen Brief schreiben, eine Kalkulation erstellen und eine Information speichern, so hat die IT-Abteilung möglicherweise einen Wang Word Prozessor oder ein Ericsson Schreibsystem, einen HP12C oder TI Taschenrechner und ein IBM 3270 Terminal mit Datenbankanbindung vorgeschlagen. Drei unterschiedliche Empfehlungen für drei Funktionen. Damals war das ein wichtiger und großer Schritt nach vorn – allerdings war es z.B. nicht möglich, Kalkulationen oder Tabellen in ein Dokument zu integrieren. In dieser Zeit brachte IBM den ersten PC auf den Markt.

Es war nicht so sehr dessen Einführung, die einen großen Druck auf den IT-Markt ausübte, vielmehr die Vision, wie Computer arbeiten sollten. Anstelle der Lösung nur einer Anforderung war man nun in der Lage, durch Auswahl der richtigen Software mit nur einem Werkzeug eine Vielzahl von Anforderungen gleichzeitig erfüllen zu können. Softwarepakte wie Microsoft Office machte die Integration von Kalkulationstabellen in ein Dokument wesentlich einfacher.

Software wurde richtiggehend hardware-unabhängig. Moores Gesetz, nach dem sich die Datendichte alle 18 Monate verdoppelt, bestätigte sich erstaunlich genau. Die Einführung offener Standards machte es nun auch für andere wesentlich einfacher, Fremdsoftware für ihre eigenen Anwendungen zu nutzen. Daraus resultierte eine rasend schnelle Entwicklung. Diese und andere Entwicklungen – darunter auch die Revolution des Internets – haben zum heutigen dynamischen IT Markt geführt.

Der Security-Management-Markt

Vergleichen Sie nun diese Entwicklung mit der des Marktes für Security-Management-Systeme. Wenn vor 20 Jahren von einem Security-Manager eine Zugangskontrolle zusätzlich zu einer Alarmanlage und einer Überwachung gefordert wurde, so wurde hier separat eine Zugangskontrolle, eine Stand-alone-Alarmanlage und eine ganze Serie von CCTV-Kameras installiert. Die Vereinheitlichung dieser Funktionen war eine Herausforderung, während die Einführung neuer Funktionenoftmals bedeutete, dass ein Teil der Hardware ausgetauscht werden musste. Heute nach 20 Jahren ist die Lösung des Problems noch immer die gleiche. Das Zugangskontrollsystem bietet exakt die gleiche Funktionalität wie dereinst.

Die Existenz eines Local Area Networks (LAN) reduziert möglicherweise die Menge an Kabeln, aber die Integration ist noch immer schwierig und zeitintensiv. Der IT-Markt boomt und blüht auf und der Markt für Security-Systeme stagniert. Aber warum? Zunächst einmal muss man wissen, dass der Security-Markt extrem zersplittert ist. Kaum eine Firma weist hier einen Umsatz von mehr als 25 Mio. € auf. Es ist somit nachvollziehbar, dass die Gelder für die Entwicklung neuer Produkte begrenzt sind. Bezeichnend ist, dass die Konstruktionen, auf denen die heutigen Produkte basieren, schon mehr als 15 Jahre alt sind. Obwohl gelegentlich neue Produkte auf den Markt gebracht werden, sind die Designprinzipien im Grunde unverändert.

Ein gutes Beispiel ist der Wechsel auf IP-fähige Controller für die Zugangskontrolle. Hierzu wurde ein Standard-Serial-to-TCP/IP-Converter in den Controller eingebaut. Heute laufen mehr als 80% der verfügbaren Systeme mit IP-fähigen Controllern, die über ein Kategorie-5-Kabel mit dem LAN verbunden werden können. Aber auch heute noch basiert die Kommunikation zwischen Controller und Server auf den alten, original seriellen Protokollen, ungeachtet aller anderen Möglichkeiten, die die IP-basierte Kommunikation bietet. Überdies basieren diese althergebrachten Konstruktionen fast ohne Ausnahme auf den geschlossenen, ursprünglichen Protokollen. Das macht es für andere Anbieter praktisch unmöglich, hier einen Hebel anzusetzen. Funktionalitäten wie Firewalls, Encryption und Legalisierung müssen somit vom Hersteller entwickelt werden.

 

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