Security

Effektives Videomanagement erhöht die Sicherheit der Matterhorn Gotthard Bahn

23.07.2013 - Wenn man an Eisenbahnen in der Schweiz denkt, kommt einem unwill­kürlich der Gedanke an den berühmten Glacier Express. In der Tat betreibt die Matterhorn Gotthard Bahn gemeinsam mi...

Wenn man an Eisenbahnen in der Schweiz denkt, kommt einem unwill­kürlich der Gedanke an den berühmten Glacier Express. In der Tat betreibt die Matterhorn Gotthard Bahn gemeinsam mit der Rhätischen Bahn diesen international bekannten touristischen Erlebniszug. Die Matterhorn Gotthard Bahn spielt aber auch eine führende Rolle bei der Steuerung des Regional­verkehrs in der Gotthardregion, betreibt den Autoverlad Furka und bringt Gäste und Güter in das autofreie Zermatt. Auf ihren ­Strecken werden jährlich mehr als sechs Millionen Reisende befördert und seit Ende 2012 ist die Kundeninformation noch besser und die Fahrt mit der MGBahn durch den Einsatz modernster Video­technik noch sicherer geworden.

Bei der Entscheidung für die Einführung eines Videoüberwachungssystems bei der Matterhorn Gotthard Bahn spielte der Bedarf nach mehr ­Security auf den Bahnhöfen oder der Kampf gegen Vandalismus eine untergeordnete Rolle. ­Entscheidend war vielmehr der Wunsch nach mehr Möglichkeiten zur Kundeninformation an den Bahnsteigen generell und der Anspruch, an zentraler Stelle jederzeit auch die entlegenste Station einsehen zu können, um so auf spezifische Situationen und eventuelle Gefahren effektiv reagieren zu können. Dazu muss man wissen, dass die vielen überwachten Haltestellen der MGBahn sehr unterschiedliche Vorrausetzungen haben. Die Palette reicht vom belebten Stadtbahnhof - wie zum Beispiel in Brig - bis hin zu Bedarfshaltestellen im Gebirge, wo nur an schönen Tagen, in wenigen Stunden, mit Betrieb zu rechnen ist.

Das Projekt
Nach einer Ausschreibung hatte sich die MGBahn Mitte 2011 entschieden, mit der Ruf Multimedia AG als Integrator zusammen zu arbeiten. Die Entscheidung für die Ruf Multimedia AG fiel nicht zuletzt aufgrund der erfolgreichen Zusammenarbeit bei früheren Projekten und wegen der Fähigkeit der Firma sowohl den Bereich Fahrgastinformation als auch die Videoüberwachung in eine Lösung zu integrieren. Das Traditionsunternehmen Ruf Gruppe mit Sitz in Schlieren bei Zürich ist mit 200 Mitarbeitern international aufgestellt und spezialisiert auf Lösungen für Verwaltungen und für den öffentlichen Verkehr.

Für den Projektleiter Sven Schraven und sein Team keine einfache Aufgabe: In einem Pilotprojekt sollten zunächst acht Stationen, im Endausbau 43 Stationen, zentral überwacht werden. In der Betriebsleitzentrale sollten die Videodaten gemeinsam mit allen sonstigen für den Bahnverkehr relevanten Daten der Zugsicherung gebündelt und einem hochqualifizierten betriebseigenen Team zur Verfügung gestellt werden. Das Team arbeitet rund um die Uhr für die Sicherheit der Fahrgäste und sorgt neben dem sicheren Bahnbetrieb auch dafür, dass die Fahrgäste mit allen relevanten Informationen versorgt werden.

Die Videoüberwachung
Bereits in einer frühen Phase war klar, dass die Zentrale Zugang zu den Livebildern der Kameras auf allen Stationen aber auch zu den gespeicherten Daten haben muss. Die Videodaten in voller Auflösung sollten aber jeweils an den Stationen lokal gespeichert werden, um die Datenleitung zur Zentrale (1GB-Netz) nicht zu überlasten, die auch für weitere Anwendungen genutzt wird.

Um den Installationsaufwand klein zu halten und trotzdem Bilder in hoher Auflösung für einen weiten Überwachungsbereich zu bekommen, entschied man sich für drei Megapixel-Kameramodelle von Axis für den Außenbereich, die beide Bilder in Full HD-Auflösung liefern: Die Axis P1344 E, Axis P3344 VE und Axis Q 1755 E mit 10-fachem optischem Zoom für die Überwachung der Bahnsteige.

Wer die klimatischen Bedingungen in der Schweiz und die Anforderungen an Bahnhöfen kennt weiß, dass die Kameras im Gebirge extremen klimatischen Bedingungen ausgesetzt sind und eine Installation und eventuelle Wartungsarbeiten an den Oberleitungsmasten extrem aufwendig sind, da unter Umständen hierzu der Zugverkehr gesperrt werden muss. Umso erfreulicher ist, dass während der gesamten 6-monatigen Testphase im harten Schweizer Winter keine einzige Kamera ausfiel. Das spart Kosten und verhindert Stillstand.

Daten managen und die Übersicht ­behalten
Das Team in der Betriebsleitzentrale der MGBahn muss sowohl die Videodaten als auch Informationen der Zugsicherung im Blick haben. Außerdem war eine flexible Gestaltung der Bildschirmarbeitsplätze für verschiedene Nutzer gefragt. So sprach vieles bei der Auswahl des Videomanagementsystems für die sehr übersichtliche und nutzerfreundliche Software XProtect von Milestone Systems. Gefragt war eine robust laufende und leicht zu installierende Software, die die Anforderungen der lokalen Speicherung und zentralen Verwaltung erfüllt.

Die Entscheidung für die Xprotect Enterprise-Lösung von Milestone hat Projektleiter Sven Schraven nie bereut: „Die Enterprise-Lösung erlaubt die Speicherung auf mehreren gemeinsam verwalteten Servern und kommt mit den ca. 100 Kameras in der Endausbaustufe problemlos zurecht. Die Software erfüllt alle Anforderungen an ein robustes zentral verwaltetes System. Wir speichern die Videodaten wie gesetzlich vorgeschrieben für 72 Stunden auf lokalen Servern, auf denen Xprotect Enterprise installiert ist. Die Zentrale hat bei Bedarf jederzeit Zugriff auf alle hochaufgelösten Daten, wenn die H.264- komprimierten und ständig übertragenen Livebilder in VGA-Auflösung nicht ausreichen. Die Schulung der Mitarbeiter war sehr einfach und der Smart Client als Benutzeroberflache überzeugt durch seinen intuitiven Aufbau. Durch den reibungslosen Betrieb gibt es so gut wie keine Rückfragen der Nutzer. Die Anwender, und damit auch wir, sind rundum zufrieden mit dem System."

Eine Lösung, viele Vorteile
Seit mehreren Monaten läuft das System mittlerweile problemlos und der Endausbau der Anlage hat begonnen. Die Hürde, die Möglichkeit zur Information und der Sicherheit der Fahrgäste zu erhöhen, hat die Lösung bereits gemeistert. Wegweisend ist sie auch wegen der Verknüpfung der Videoüberwachung mit der gemeinsam mit den Firmen ib datentechnik GmbH und PSI Transcom GmbH entwickelten modernen Fahrgastinformation. Niemand bleibt planlos am Bahnsteig zurück. Die Zentrale verfügt jetzt jederzeit über Bilder der Situation vor Ort und kann durch Sprachansagen und Anzeigen im Terminaldisplay seine Kunden informieren.

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