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Cyber-Abwehrzentrum von Bundesinnenminister Friedrich eröffnet

21.06.2011 - Das Nationale Cyber-Abwehrzentrum wurde von Bundesinnenminister Dr. Hans-Peter Friedrich am 16. Juni in Bonn offiziell eröffnet.Gemeinsam mit den Präsidenten der beteiligten Behör...

Das Nationale Cyber-Abwehrzentrum wurde von Bundesinnenminister Dr. Hans-Peter Friedrich am 16. Juni in Bonn  offiziell eröffnet.

Gemeinsam mit den Präsidenten der beteiligten Behörden stellte er die Aufgaben des Cyber-Abwehrzentrums der Presse vor. Das Cyber-Abwehrzentrum wurde als gemeinsame Plattform zum schnellen Informationsaustausch und zur besseren Koordinierung von Schutz- und Abwehrmaßnahmen gegen IT-Sicherheitsvorfälle errichtet.

Unter der Federführung des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und direkter Beteiligung des Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV) und des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) hat das Cyber-Abwehrzentrum bereits am 1. April 2011 seine Arbeit aufgenommen.

Die drei Behörden stellen gemeinsam die zehn festen Mitarbeiter des Cyber-Abwehrzentrums. Seit heute wirken auch das Bundeskriminalamt (BKA), die Bundespolizei (BPol), das Zollkriminalamt (ZKA), der Bundesnachrichtendienst (BND) sowie die Bundeswehr als assoziierte Behörden mit. „Im Kern der Cyber-Sicherheit steht der Schutz kritischer Infrastrukturen“, betont Bundesinnenminister Dr. Friedrich.

Kritische Infrastrukturen sind Organisationen und Einrichtungen mit wichtiger Bedeutung für das Gemeinwesen, bei deren Ausfall oder Beeinträchtigung nachhaltig wirkende Versorgungsengpässe, erhebliche Störungen der öffentlichen Sicherheit oder andere dramatische Folgen eintreten würden. „Das Schadprogramm Stuxnet und als jüngstes Beispiel der Hackerangriff auf den französischen Atomkonzern EDF (Electricité de France) haben gezeigt, dass auch die IT-Systeme kritischer Infrastrukturen im Fokus von Cyber-Angriffen stehen. Wir müssen feststellen, dass die Gefahr von Angriffen auf diese Systeme zunimmt.“

Das Cyber-Abwehrzentrum ist Bestandteil der vom Bundesministerium des Innern erarbeiteten Cyber-Sicherheitsstrategie für Deutschland, die von der Bundesregierung am 23. Februar 2011 beschlossen wurde. Das Cyber-Abwehrzentrum hat zur Aufgabe, IT-Sicherheitsvorfälle schnell und umfassend zu bewerten und abgestimmte Handlungsempfehlungen zu erarbeiten. Dazu werden unter anderem Informationen über Schwachstellen in IT-Produkten ausgetauscht sowie IT-Vorfälle, Verwundbarkeiten und Angriffsformen analysiert.

Alle beteiligten Behörden arbeiten dabei unter Beibehaltung ihrer bisherigen gesetzlichen Befugnisse. „Um Informationsinfrastrukturen erfolgreich vor Angriffen zu schützen, setzen wir auf Prävention, Reaktion und Frühwarnung. Wir tun dies schon seit etlichen Jahren durch unterschiedliche Maßnahmen und Initiativen für Bund, Wirtschaft und Bürger. Die Angriffe werden jedoch zunehmend komplexer und orientieren sich naturgemäß nicht an der Zuständigkeit einzelner Behörden. Deshalb ist die Etablierung des Nationalen Cyber-Abwehrzentrums ein wichtiger Schritt, um die Cyber-Sicherheit in Deutschland voranzutreiben”, sagt Michael Hange, Präsident des BSI und Sprecher des Cyber-Abwehrzentrums.

 

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BSI - Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik - Archiv

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