IT-Security

Brandschutz für Rechenzentren: Wo Brandschutz zu Datenschutz wird

04.03.2014 - Die DB Systel GmbH betreut als IT-Dienstleister der Deutschen Bahn ­deren Informations- und Telekommunikationsdienste. Hierzu betreibt sie mehrere Rechenzentren mit Tausenden von S...

Die DB Systel GmbH betreut als IT-Dienstleister der Deutschen Bahn ­deren Informations- und Telekommunikationsdienste. Hierzu betreibt sie mehrere Rechenzentren mit Tausenden von Servern. Zum umfassenden Schutz der IT-Strukturen und Daten sowie der in den Gebäuden arbeitenden Menschen sind moderne Brandschutzlösungen unabdingbar.

So ­stattete die WTG Berlin jetzt eines der Rechenzentren von DB Systel mit einer Integral-IP-­Brandmeldelösch­anlage von Hekatron aus, die eine Mehrbereichslöschanlage von Kidde ansteuert. Mit Integral Remote ­Standard für den ­Fernzugriff ausgerüstet lässt sich das System von ­einem anderen DB-Systel-Standort aus überwachen.

Eine hoch verfügbare und performante Informations- und Kommunikationstechnologie (ICT) ist für ein global agierendes Unternehmen wie die Deutsche Bahn unerlässlich, um einen effizienten und zuverlässigen Bahnbetrieb sicherzustellen. Elektronische Stellwerke, Online-Tickets und computergestützte Trassenplanung sind nur drei Beispiele, die für die breite Palette von auf ICT beruhenden Prozessen und Dienstleistungen der Deutschen Bahn stehen. Damit gehört ICT zum Kerngeschäft dieses internationalen Anbieters von Mobilitäts- und Logistikdienstleistungen. DB Systel deckt als Tochterunternehmen und IT-Dienstleister der Deutschen Bahn den gesamten Lebenszyklus von deren ICT-Lösungen ab. Dies reicht von der ziel- und bedarfsorientierten Analyse über die strategische Planung und Entwicklung bis hin zu Betrieb und Service sowie einer kontinuierlichen Weiterentwicklung und Optimierung.

Brandschutz immer auf dem neuesten Stand
Die Rechenzentren als technische Basis dieses Dienstleistungsangebots von DB Systel lassen sich somit als Herz - oder je nach Betrachtungsweise auch als Gehirn - der Deutschen Bahn betrachten. Sie gilt es, zuverlässig vor allen Sicherheitsrisiken und Gefahren zu schützen - mit Lösungen, die immer dem neuesten Stand der Technik entsprechen. Beispielsweise beim Brandschutz: Seit Ende 2012 lässt die DB Systel in einem ihrer Rechenzentren die Brandmeldeanlage grundlegend modernisieren und die Mehrbereichslöschanlage erweitern. Mit der Installation der neuen Brandmeldeanlage von Hekatron beauftragte sie die WTG Westfälische Telefon-Gesellschaft Wilhelm Schütze mbH Berlin. Dieses Unternehmen gehört der mit elf Niederlassungen in ganz Deutschland und den Niederlanden tätigen WTG-Unternehmensgruppe an, die mit individuellen ITK-Lösungen, innovativen Sicherheitslösungen und zukunftsweisender Leitstellentechnik drei bedeutende Kompetenzfelder unter ihrem Dach vereint. 1913 - also vor 100 Jahren - in Münster gegründet, zählt WTG heute zu den führenden herstellerunabhängigen IT-Häusern und Beratungsunternehmen Deutschlands.

Brandschutzlösung aus einem Guss
Die Brandmeldeanlage betreffend bedeutet das Modernisierungsprojekt bei DB Systel einen kompletten Austausch des bisherigen Systems gegen eine über Seconet vernetzte Brandmeldeanlage Integral IP von Hekatron. Dieser erfolgt Schritt für Schritt und ist für die eine Hälfte des Gebäudes bereits abgeschlossen. Bei der Gaslöschanlage setzt der Betreiber dagegen weiterhin auf die bewährte Lösung von Kidde, die an den neuesten Erfordernissen ausgerichtet erweitert wird. So kann insbesondere auch auf den sehr aufwendigen Austausch der bereits vorhandenen Gasflaschen zur Lagerung des Löschmittels verzichtet werden. Im Endausbau wird die Brandschutzlösung 30 Löschbereiche umfassen, die sämtliche Rechnerräume und die diese umgebenden Räume vollflächig abdecken. Die Ansteuerung der Mehrbereichsfeuerlöschanlage erfolgt über fünf Integral-IP-MXE-Brandmelderlöschzentralen.

Darüber hinaus sind drei Integral-IP-MX-Brandmelderzentralen zur brandmeldetechnischen Absicherung außerhalb der Löschbereiche in das mehrfach redundante Seconet integriert. „Dank des modularen Systemaufbaus der Brandmeldeanlage mit ihrem vom VdS zusätzlich für Mehrbereichslöschanlagen zertifizierten Seconet können wir als Errichter der BMA unabhängig vom Löschanlagen-Errichter Kidde unsere Serviceleistungen erbringen", erläutert Mario Voigt, Technischer Leiter Sicherheitstechnik bei WTG Berlin. „Gleiches gilt im Umkehrschluss auch für Kidde. Dem Betreiber dagegen stellt sich die gesamte Brandschutzlösung als einheitliches System aus einem Guss dar." Auch schon während der Installation konnten die Errichterunternehmen WTG und Kidde dank des modularen Aufbaus der Anlagen voneinander unabhängig an ihren Gewerken arbeiten.

Integral Remote für Überwachung per Fernzugriff
Zur Branddetektion kommen in den Rechner- und Büroräumen rund 600 Mehrfachsensor-Brandmelder MTD 533X zum Einsatz. Technische Anlagen und einige Gänge außerhalb der Löschbereiche werden mit Ansaugrauchmeldern ASD 535 abgesichert, während ein Lüftungskanalmelder LKM 531 die Zuluft auf Rauch überwacht. Die Melder kommunizieren über ein Bus-System mit den Zentralen. Über dieses System erfolgt im Brandfall auch die Alarmierung mittels Bus-Signalgebern. Es bestehen diverse Schnittstellen unter anderem zur Gebäudeleittechnik sowie zur Flucht- und Rettungswegtechnik, so dass sich eine komplexe Brandfallmatrix für die Brandfallsteuerungen realisieren ließ. Ein Gebäudemanagementsystem bietet dem Betreiber eine umfassende Übersicht über alle Systeme. Die Brandmeldeanlage ist für den Fernzugriff mit Integral Remote Standard von Hekatron ausgerüstet. Dank IP-Technologie kann die Haustechnik so das System von einem anderen DB-Systel-Standort aus überwachen.