Security

Zutrittskontrolle für kleine und mittlere Anwendungen

27.05.2016 - Moderne kabellose Echtzeit-Zutrittslösungen eignen sich für kleinere und mittlere Anwendungen, lassen sich aber auch zu unternehmensweiten Lösungen über mehrere Standorte verbinden...

Moderne kabellose Echtzeit-Zutrittslösungen eignen sich für kleinere und mittlere Anwendungen, lassen sich aber auch zu unternehmensweiten Lösungen über mehrere Standorte verbinden. Sie kombinieren die Leistungsfähigkeit von Großsystemen mit einer kabellosen In­stallation und einfachen Bedienung sowie mobilen Funktionen.

Mechanik als Sicherheitsrisiko
In gewerblich genutzten Objekten sind noch immer viele Türen mit mechanischen Schließsystemen ausgestattet. Diese sind zwar in der Erstanschaffung außerordentlich günstig, jedoch offenbaren sie bereits nach wenigen Monaten ihre Schwächen: Sie sind zeit- und kostenaufwändig zu adminis­trieren, sind völlig unflexibel bei Änderungen der Raumnutzung und bieten ein äußerst beschränktes Sicherheitsniveau. Obendrein erweist sich der meist günstige Erstanschaffungspreis bereits nach wenigen Jahren als Bumerang, wenn Teile oder die gesamte Anlage aufgrund von Schlüsselverlusten kostspielig ergänzt oder ersetzt werden müssen. Sie geben damit das Paradebeispiel für ein systemimmanentes und teures Sicherheitsrisiko ab.

Speziell für kleinere Anwendungen
Als Alternative erfreuen sich daher elektronische Zutrittslösungen einer wachsenden Nachfrage. Gleichwohl sind Online-Zutrittslösungen bislang auf große Anwendungsfälle ausgelegt gewesen. Ihre komplexe Installation macht sie überdies verhältnismäßig teuer.

In jüngster Zeit sind Zutrittslösungen auf den Markt gekommen, die ein ähnlich breites Spektrum an Funktionen wie verkabelte Online-Systeme bieten, jedoch gleichzeitig einfach – insbesondere kabellos – zu installieren, zu konfigurieren und zu handhaben sind. Dieses Konzept lohnt sich für Unternehmen, die pro Standort eine überschaubare Anzahl von Türen und Mitarbeitern verwalten müssen. Eine besonders interessante Funktion ist zudem das übergeordnete Zutrittsmanagement mehrerer Standorte. Das kommt vor allem Einzelhändlern, Systemgastronomen, Lieferdiensten und Unternehmen zugute, die über mehrere Niederlassungen und Filialen verfügen und diese in eine einheitliche Lösung einbinden möchten. Dabei kann jeder Standort seine Nutzer und Türen selbstständig anlegen, sperren und aktualisieren. Gleichzeitig sind aber auch Änderungen aus der Zentrale möglich.

Umfassendes Zutrittsmanagement
Die neuen Lösungen bieten umfassende Möglichkeiten für das Zutrittsmanagement, z. B. Berechtigungen in Echtzeit zeitlich und örtlich beschränkt zu vergeben. Zugleich ermöglichen sie eine übersichtliche und revisionssichere Verwaltung aller Zutrittspunkte, Identmedien und Nutzer. Es lassen sich Zutrittsgruppen mit bestimmten Berechtigungen bilden und auf die Mitarbeiter beispielsweise einer Abteilung oder einer Filiale anwenden, was das Management deutlich vereinfacht.

Außerdem wird der Verlust von Identmedien nicht zum Risiko, denn sie können umgehend im System gesperrt werden. Auch die Flexibilität bei der Raumnutzung unterstützen solche Anlagen, denn die Berechtigungen werden mit wenigen Klicks angepasst – ohne bauliche Veränderungen. Darüber hinaus ist es sogar möglich, Türen aus der Ferne zu öffnen. Das heißt, wenn beispielsweise der Geschäftsführer eines Einzelhändlers gerade unterwegs ist und ein Mitarbeiter seinen elektronischen Schlüsselanhänger vergessen hat, kann er ihm über das Smartphone die Tür öffnen, ohne anwesend sein zu müssen. Die Verwaltung erfolgt über eine Online-Plattform und/oder eine App für Tablet-Computer und Smartphones. Dafür ist keine langwierige und fehleranfällige Software-Installation nötig. Auf das Konto lässt sich von überall per verschlüsselter Internetverbindung zugreifen, was eine völlig neue Flexibilität bei der Zutrittsverwaltung schafft.

Mobilfunk und Wireless
Die technische Basis einer solchen Lösung bildet eine Online-Plattform, die via M2M-Mobilfunk mit der Zentrale des Systems vor Ort kommuniziert. Die Zentrale ist bereits so vorkonfiguriert, dass sie sich automatisch die beste und stabilste Mobilfunkverbindung aussucht und sich ohne weiteres Zutun mit der Online-Plattform verbindet. Sie muss lediglich an der Wand montiert und mit Strom versorgt werden. Die elektronischen Beschläge und Zylinder wiederum kommunizieren mittels Wireless-Technologie mit der Zentrale. Die Einrichtung dieser Verbindung erfolgt intuitiv mit wenigen Schritten über die Online-Plattform. Sollte die Entfernung zwischen Tür und Zentrale größer als zehn Meter betragen oder Wände und Möbel die Funkkommunikation stören, können Repeater zwischen Zentrale und Tür geschaltet werden, die das Funksignal verstärken.

Die App ist quasi die mobile Variante der Online-Plattform und macht die meisten Funktionen auf Smartphones und Tablet-Computern verfügbar. Das bedeutet, dass Anwender damit nicht nur Zutrittsrechte vergeben und entziehen, sondern auch Türen von unterwegs öffnen können. Parallel zur App ist natürlich auch die Türöffnung per elektronischem Schlüsselanhänger möglich.

Der Vorteil dieses Aufbaus ist, dass die Kommunikation nicht über WLAN erfolgt und somit keine Eingriffe in die und keine Konfiguration an der IT-Infrastruktur des Anwenders nötig ist. Zugleich erspart man sich das zeitlich und finanziell aufwändige Verlegen von Kabeln zu und an den Türen.

128-Bit-AES-Verschlüsselung
Bei einer Zutrittslösung spielt die Sicherheit eine entscheidende Rolle. Hierbei sollte man darauf achten, dass die komplette Kommunikation zwischen Online-Plattform und Zentrale, zwischen Zentrale und Türkomponenten, zwischen Online-Plattform und App sowie zwischen den Schlüsselanhängern und den Türkomponenten verschlüsselt erfolgt, empfehlenswert ist eine 128-Bit-AES-Verschlüsselung. Zugleich sollte sichergestellt sein, dass Türen nicht geöffnet werden oder Einstellungen verändert werden können, falls es doch gelingen sollte, die Kommunikation abzufangen und zu entschlüsseln. Das kann man verhindern, indem man eine Zwei-Faktor-Authentisierung nutzt, also sowohl das Smartphone verifiziert als auch einen Code abfragt. Ausgereifte Systeme haben diesen Sicherheitsmechanismus integriert.

Mehr Sicherheit und Bedienkomfort
Elektronische Zutrittslösungen sind mittlerweile auch für kleine und mittlere Anwendungen verfügbar. Sie bieten ein enormes Leistungsspektrum und erhöhen somit die Sicherheit und verbessern die Flexibilität von Anwendern. Gleichzeitig integrieren sie modernste mobile Technologien und erlauben einen zuvor nicht da gewesenen Komfort bei der Bedienung.